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Mann betäubt und mit Teppichmesser verletzt - Frau gesteht Tat vor Gericht

Landgericht Fulda

Vor dem Landgericht Fulda muss sich eine Frau verantworten, die ihrem Ehemann die Pulsadern aufgeschnitten haben soll. Zum Prozessauftakt gestand die Frau die Tat. Sie habe einen Suizid-Versuch des Mannes vortäuschen wollen.

Ein ungewöhnlicher Prozess hat am Mittwoch vor dem Landgericht Fulda begonnen: Eine 36-Jährige ist wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt, sie soll den getrennt von ihr lebenden Ehemann mit einem Schlafmittel betäubt und ihm daraufhin mit einem Teppichmesser die Pulsadern aufgeschnitten haben.

Der Mann überlebte, auch weil die Angeklagte den Notruf wählte, als er plötzlich wieder aufgewacht war. Deshalb wertet die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als versuchten Totschlag oder versuchten Mord.

Frau nicht wegen Mordes angeklagt, weil sie Notruf wählte

Die Frau legte vor Gericht ein umfassendes Geständnis ab und äußerte sich auch zu ihrem Motiv: Sie habe sich bessere Chancen erhofft, mit dem sechs Jahre alten gemeinsamen Sohn in ihr Heimatland Peru zurückgehen zu können, wenn sie einen Suizidversuch ihres Mannes vortäusche. In der Ehe habe es bereits seit längerem gekriselt, auch weil sie von einer Konkurrentin erfahren hatte. Die 36-Jährige betonte aber vor Gericht, sie habe ihren damaligen Ehemann nicht töten wollen.

Die Tat ist laut Anklage bereits im November 2016 geschehen. Die Frau war daraufhin nach Peru geflüchtet und war zu zwei Prozess-Terminen in den Jahren 2020 und 2021 nicht erschienen. Im Februar 2022 wurde sie in Peru festgenommen und Ende Oktober nach Deutschland ausgeliefert. Jetzt sitzt sie in Untersuchungshaft

Der Mann leide den Angaben zufolge noch immer psychisch unter den Folgen der Tat und verlangt mindestens 7.000 Euro Schmerzensgeld. Mit einem Urteil ist noch vor Weihnachten zu rechnen.

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