Prozessbeginn in Limburg 35-Jähriger wegen Mord mit Heckenschere vor Gericht
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Mann wegen Mord mit Heckenschere vor Gericht

Er soll einen körperlich behinderten Mann unter anderem mit einer Heckenschere ermordet haben, damit dieser ihn nicht in einem Prozess belasten kann: Deswegen muss sich ein 35-Jähriger vor dem Limburger Landgericht verantworten.
Das Opfer war dem Gericht zufolge Hauptbelastungszeuge in einem Prozess, in dem der 35-Jährige aus Hadamar (Limburg-Weilburg) wegen Körperverletzung angeklagt war. Nun steht der mutmaßliche Täter seit diesem Donnerstag wegen Mordes vor dem Limburger Landgericht.
Um den körperlich behinderten Mann für seine Zeugenaussage zu bestrafen und die Beweislage für sich zu verbessern, soll der Anklagte im vergangenen September in die Wohnung des Opfers eingedrungen sein und ihn etwa zehn Minuten lang mit einer elektrischen Heckenschere und einem Messer am Kopf und dem Oberkörper verletzt haben. Dabei wurden Herz und Leber getroffen. Der Mann starb an innerem und äußerem Blutverlust.
Anklage wirft dem 35-Jährigen Grausamkeit vor
Der mutmaßliche Täter wurde kurz darauf festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage wirft ihm vor, aus niederen Beweggründen und grausam getötet zu haben. Zum Tatzeitpunkt soll er über zwei Promille Alkohol im Blut gehabt und unter Drogen gestanden haben.
Gegenüber einer Psychiaterin hatte der 35-Jährige sich vor dem Prozess auf Notwehr berufen. Demnach sei er in die Wohnung gegangen, um das ihm bekannte Opfer zur Rede zu stellen, sagte die Sachverständige vor Gericht. Der Bewohner habe ihn mit einem Messer angegriffen, daraufhin habe er sich gewehrt. Die Heckenschere habe in der Küche gelegen.
Bis Ende April sind acht weitere Verhandlungstermine vor dem Landgericht Limburg angesetzt.