Unfall am frühen Morgen: Auf glatter Fahrbahn und bei starkem Wind kam ein Pickup auf der B275 ins Schleudern, prallte gegen einen Baum und dann in den Graben.

Mit Wind und Regen ist Sturmtief "Antonia" über Hessen gezogen. Bäume wurden entwurzelt und Bahnstrecken mussten gesperrt werden. Auf den Straßen wurde es teils gefährlich glatt.

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"Antonia" sorgt für Zugausfälle und umgestürzte Bäume

Unfall am frühen Morgen: Auf glatter Fahrbahn und bei starkem Wind kam ein Pickup auf der B275 ins Schleudern, prallte gegen einen Baum und dann in den Graben.
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Bei eisglatter Fahrbahn und heftigem Wind ist ein Autofahrer am Montagmorgen auf der B275 zwischen Herbstein und Altenschlirf (Vogelsberg) ins Schleudern geraten, gegen einen Baum geprallt und im Graben gelandet. Die Feuerwehr musste den eingeklemmten Mann aus seinem Pickup befreien, er wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Auch in Oberaula (Schwalm-Eder) krachte es auf schneeglatter Fahrbahn: Ein Linienbus kam beim Abbremsen ins Rutschen und kollidierte an einer Abzweigung zur B454 mit einem Pkw. Verletzt wurde hier niemand.

Mit heftigen Windböen, einer Kaltfront und kräftigem Regen bescherte Sturmtief "Antonia" ganz Hessen eine unruhige Nacht.

Bereits seit Sonntagabend fuhren die meisten Regionalzüge nicht mehr. Auch am Montagmorgen mussten Bahnfahrer zumindest mit Einschränkungen rechnen. In Nordhessen ist die Oberleitung der Bahnstrecke bei Wehretal (Werra-Meißner) vermutlich durch den Sturm zerstört worden. Bis wann die Strecke wieder befahrbar ist, ist noch unklar. Auch der Streckenabschnitt zwischen Korbach und Brilon blieb noch bis zum Mittag gesperrt. Auf den anderen Regionallinien von Kassel und Marburg lief der Verkehr am Morgen wieder an, mit Verspätungen und Teilausfällen.

Bäume blockieren Bundesstraßen

In ganz Hessen stürzten Bäume auf Straßen, darunter auf der B27 bei Burghaun (Fulda) und der B54 bei Taunusstein (Rheingau-Taunus). Die B251 war zwischen Wolfhagen-Ippinghausen (Kassel) und Waldeck-Freienhagen bis zum Vormittag noch voll gesperrt.

An der Anschlussstelle Hanau der A3 stürzte ein Baum auf einen Transporter. Verletzt wurde dabei niemand. Doppeltes Pech hatte ein Fahrzeugbesitzer im südhessischen Fischbachtal (Darmstadt-Dieburg): Dort stürzte ein Baum zunächst auf eine Laterne und beide gemeinsam dann auf das darunter geparkte Auto.

Hochwasser droht an Weser, Lahn und Eder

Und es geht ungemütlich weiter: Auch am Montag fegen laut hr-Meteorologe Michael Köckritz noch Sturmböen mit 80 Kilometern pro Stunde durch Hessen. Bäume, die etwa durch die Orkantiefs "Ylenia" und "Zeynep" schon geschwächt wurden, könnten umstürzen. Begleitet wird der Wind auch am Montag von starken Regenfällen.

Örtlich muss mit Hochwasser gerechnet werden. So droht im Laufe des Montags voraussichtlich an der Weser und den kleineren Oberflüssen von Lahn und Eder die Meldestufe 2. Das würde Überflutungen bedeuten, so Köckritz. In Fulda-Bronnzell wurde die zweite Meldestufe am Montagmorgen bereits erreicht.

Am Dienstag bleibt es windig, in den höheren Lagen vielleicht auch stürmisch. Im Laufe des Nachmittags ziehen wieder dichte Wolken aus Nordwesten auf und bringen ab dem Abend neuen Regen. Erst am Mittwoch könne mit einer kurzen Wetterberuhigung gerechnet werden, sagt der hr-Wetterexperte. "Dann geht's voraussichtlich wieder wechselhaft weiter."

Orkanböen bis 132 km/h

Erst am vergangenen Mittwoch und Donnerstag war "Ylenia" mit bis zu 120 km/h über Hessen gezogen, die höchste Geschwindigkeit wurde auf der Wasserkuppe gemessen. Das Sturmtief sorgte für fast 600 Feuerwehreinsätze. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Schienen, am Frankfurter Flughafen wurden Flüge gestrichen. Mehrere Schulen blieben vorsorglich geschlossen.

Nach einer kurzen Atempause erreichte Orkantief "Zeynep" Hessen am Freitagabend und richtete vielerorts Schäden an. In Frankenberg zum Beispiel wurden Windgeschwindigkeiten von 132 km/h gemessen. Mehrere Menschen wurden bei Unfällen mit umgestürzten Bäumen und herabfallenden Ästen verletzt.

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