Ein Auto fährt durch Wasser, das in einer Straße steht. Im Bildvordergrund unscharf ein Schild "Achtung Hochwasser".

Die lange Trockenphase in Hessen neigt sich offenbar dem Ende zu. Ab Donnerstag könnten heftige Gewitter und Starkregen sogar punktuell für Überflutungen sorgen.

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alle wetter! vom 15.08.2022

Hortensien
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Nach einer langen sonnigen Trockenphase ist in Hessen mit einer kurzen Regenperiode zu rechnen. Punktuell drohen sogar Überflutungen.

Sturzfluten und Schlammlawinen - vielleicht

Sturzfluten und Schlammlawinen an geneigten Äckern und Feldern – davor warnt das ARD-Wetterkompetenzzentrum in Frankfurt, gesetzt den Fall, es kommt am Donnerstag und Freitag tatsächlich zu ausgiebigen stärkeren Regenfällen. Denn das ist keineswegs sicher.

Das derzeit noch über dem Atlantik liegende Tief Karin übernimmt in den nächsten Tagen das Wettergeschehen in Deutschland. Es gibt mehr Wolken als Sonne, dazu Schauer und Gewitter. Den Meteorologen zufolge kann es auch zu ergiebigeren Niederschlägen kommen. Die Temperaturen gehen auf maximal 28 Grad zurück.

"Abwarten, wie viel Feuchtigkeit über die Alpen kommt"

Wo genau und wie viel es regnen wird, ist schwer vorherzusagen. "Wir müssen abwarten, wieviel Feuchtigkeit mit dem Tief tatsächlich über die Alpen kommt", sagte hr-Meteorologe Peter Schwarz. Der ganz große Batzen Regen dürfte eher den Süden Bayerns treffen.

"Die meisten Hessen werden sicherlich Regen abbekommen, aber der wird sehr unterschiedlich verteilt sein", sagte der Wetterexperte.

Trockene Böden können Wasser nicht aufnehmen

Doch selbst wenn sich die Niederschlagsmenge im Bereich von 20 bis 30 Litern bewegen sollte: Die vertrockneten Böden können das Wasser nicht aufnehmen.

Die Folge: Ein großer Teil des Wassers fließt oberirdisch ab, vor allem dann, wenn lokal viel Wasser in sehr kurzer Zeit fällt. Die inzwischen vielerorts ausgeprägte Flächenversiegelung verstärkt den Effekt. Besonders Bäche und kleinere Flüsse reagieren dann schnell: Die eben noch ruhig daliegenden Fließgewässer könnten dann über die Ufer treten und für Überflutungen sorgen.

Starkregen-Karten zeigen gefährdete Gebiete

Wie sich das im Einzelfall auswirkt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) empfiehlt gefährdeten Kommunen inzwischen, so genannte Starkregen-Gefahrenkarten erstellen zu lassen. Sie gehen über die bisherigen Fließpfad-Karten hinaus und beziehen in ihren Simulationen auch Senken, Kanalnetze und kleinere Hindernisse wie Bordsteine mit ein.

Die Stadt Frankfurt etwa hatte im Oktober vergangenen Jahres solche Karten erstellen lassen, die metergenau zeigen sollen, wo es im Stadtgebiet bei Starkregen gefährlich werden kann. Nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal im Westen Deutschlands hatte die Stadt zu diesem Schritt bewogen. Ähnliche Simulationen gibt es auch in Wiesbaden und Eltville.

Rhein und Main können Wasser gut gebrauchen

Den größeren Flüssen dagegen würde das Wasser durchaus gut tun. Einige Rheinpegel nähern sich nach Auskunft des ARD-Wetterkompetenzzentrums ihren historischen Tiefstständen. Schon jetzt ist die Rheinschifffahrt stark eingeschränkt. Schiffe können nicht mehr mit voller Ladung fahren, was auch die Versorgung südhessischer Industriebetriebe beeinträchtigt.

Am Montagmorgen stellte auch die Rheinfähre in Nierstein, die Hessen mit Rheinland-Pfalz verbindet, ihren Betrieb ein. Autofahrer müssen nun beträchtliche Umwege in Kauf nehmen, um auf die andere Rheinseite zu gelangen.

Sommer kommt nächste Woche zurück

Der Sommer ist mit dem möglicherweise nassen Intermezzo jedenfalls nicht vorüber, wie die Experten vom ARD-Wettterkompetenzentrum versichern. Zwar ziehe nach kurzer Beruhigung am Wochenende noch einmal ein Tief über Hessen hinweg und es wird frisch. Doch schon im Laufe der kommenden Woche geht die Tendenz wieder in Richtung Hochdruckwetter mit langen freundlichen Abschnitten und Werten zwischen 25 und 30 Grad.

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