Vor dem Landgericht Gießen ist ein 32-Jähriger zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er missbrauchte seine Tochter über Jahre hinweg und filmte die Taten. Hinweise zur Festnahme des Mannes lieferte sein engster Familienkreis.

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Mann zu elf Jahren Haft wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

Landgericht Gießen
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Vor dem Landgericht Gießen ist ein Mann am Montag wegen schweren sexuellen Missbrauchs und der Herstellung von Kinderpornografie zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er soll über fünf Jahre lang seine Tochter missbraucht haben.

Das Gericht sah 60 Fälle als erwiesen an, in 54 davon filmte der Mann die schwere Gewalt an seiner Tochter. Das Mädchen war zum Zeitpunkt der Taten zwischen drei und acht Jahren alt.

Der 32-Jährige aus dem Landkreis Gießen war geständig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Hinweis aus der Familie

Der entscheidende Hinweis kam laut Staatsanwaltschaft aus dem engsten Familienkreis des Täters. Daraufhin wurde seine Wohnung durchsucht, wo die Ermittler auch Speichermedien fanden, auf denen er die jahrelangen Qualen seiner Tochter festgehalten hatte.

Die Besondere Aufbauorganisation Fokus hatte im Auftrag der Gießener Staatsanwaltschaft in dem Fall monatelang ermittelt. Diese Sondereinheit der hessischen Polizei mit über 160 Ermittlern und Ermittlerinnen ist für den Bereich Sexualdelikte an Kindern und Jugendlichen und Kinderpornografie zuständig.

Tausende Videos gehortet

Es wurden bei dem 32-Jährigen laut den Ermittlern auch tausende weitere Videodateien gefunden, die sexuellen Missbrauch an Kindern zeigen. Dieses Material werde noch gesichtet - danach könnten dem Täter ein weiteres Verfahren drohen.

Polizei und Staatsanwaltschaft nahmen diesen Fall zum Anlass, noch einmal an die Bevölkerung zu appellieren: Was hinter verschlossenen Türen geschehe, sei oft nur den engsten Vertrauten bekannt - jeder und jede müsse helfen und sensibel sein, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. Solche Taten seien Verbrechen an völlig wehrlosen Opfern.

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