Collage: Busunfall vor dem Hauptbahnhof in Wiesbaden

Ein Busfahrer hat am Wiesbadener Hauptbahnhof die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Die Folgen sind verheerend.

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Busunfall - ein Toter und 23 Verletzte

hs
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Nach dem schweren Unfall am Wiesbadener Hauptbahnhof mit zwei Bussen und sechs Autos ist in der Nacht auf Freitag ein Mann im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. 23 Menschen wurden nach Angaben der Polizei bei dem Unglück am Donnerstagnachmittag (21.11.19) verletzt, einige von ihnen schwer.

Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen 85 Jahre alten Fußgänger. Er und eine 33 Jahre alte Frau, die leichte Verletzungen erlitt, waren an einem Wartehäuschen von dem Bus eingeklemmt worden, dessen Fahrer den Unfall ausgelöst hatte.

Wartehäuschen zerstört

Der 65 Jahre alte Mann hatte laut Polizei gegen 16.30 Uhr bei einem Halt am Bussteig C kurz vor dem Hauptbahnhof Fahrgäste ein- und aussteigen lassen. Statt dann gemäß der Verkehrsführung nach rechts auf den Kaiser-Friedrich-Ring zu fahren, verlor er offenbar die Kontrolle über den Bus und fuhr geradeaus in Richtung Bahnhofsgebäude.

Hier starb der 85 Jahre alte Passant. Das Wartehäuschen wurde bei dem Unfall zerstört.

Der Bus rammte zunächst drei Autos und fuhr quer über einen Grünstreifen. Alle drei Pkw-Fahrer wurden dabei leicht verletzt. Dann kollidierte der Bus mit weiteren drei Autos. Hierbei erlitt eine 53 Jahre alte Frau schwere Verletzungen, zwei der Pkw-Fahrer wurden leicht verletzt.

Bereich rund zwölf Stunden gesperrt

Schließlich krachte der Bus gegen einen an der Haltestelle Hauptbahnhof stehenden Linienbus. Durch den Aufprall wurden der Fahrer dieses Busses schwer sowie neun Fahrgäste darin leicht verletzt. Zum Stehen kam der Bus erst in einem Wartehäuschen, das ebenfalls zerstört wurde und wo der 85-Jährige sowie die 33 Jahre alte Frau standen und erfasst wurden.

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Viele Verletzte und Verkehrskollaps am Wiesbadener Bahnhof

Der Unfall ereignete sich direkt am Bahnhofsvorplatz.
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Die Einsatzkräfte sperrten den gesamten Bereich großräumig ab, was zu erheblichen Einschränkungen im Straßenverkehr führte. Die Sperrung konnte am Freitagmorgen (22.11.19) gegen 4 Uhr aufgehoben werden. Es könne aber weiterhin zu Beeinträchtigungen kommen.

Fahrer unter Schock

Die Ermittler gingen am späten Abend nicht davon aus, dass der Mann absichtlich handelte. Die Polizei will nun klären, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen vorlag. Dafür wurde ein Sachverständiger eingeschaltet. Alkohol oder Drogen waren laut Polizei nicht im Spiel.

Der Busfahrer stehe unter Schock, berichtete ein Sprecher der Wiesbadener Verkehrsgesellschaft ESWE dem hr. Zur Betreuung von Beteiligten und Zeugen hätten Seelsorger bereit gestanden. Die Polizei schätzte den Gesamtschaden zunächst auf etwa 50.000 Euro.

Großräumige Absperrungen und zwei beschädigte Busse am Wiesbadener Bahnhof.

Bei dem Unfall wurde nach Angaben der Feuerwehr auch ein Tank an einem der Busse aufgerissen. Eine lange Ölspur hatte sich gebildet. Insgesamt waren 60 Mitarbeiter des Rettungsdienstes und 24 Feuerwehrleute vor Ort.

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 22.11.2019, 19.30 Uhr