Die völlig zerstörte Propellermaschine vom Typ Epic LT nach dem Absturz auf einem Spargelfeld nahe des Egelsbacher Flugplatzes.

Mit einer falschen Anflug-Kurve hat ein russischer Pilot im Frühjahr 2019 seine Propellermaschine nahe Egelsbach zum Absturz gebracht. Das hat die Untersuchung des Unglücks ergeben. Alle drei Insassen starben - darunter auch eine der reichsten Frauen Russlands.

Die damals viertreichste Frau Russlands starb im Frühjahr 2019 auf einem Spargelfeld nahe des Flugplatzes Egelsbach (Offenbach) - offenbar weil ihr Pilot durch einen Fehler die Propellermaschine zum Absturz brachte, in der Natalija Filjowa und ihr Vater saßen. Das ergab der nun veröffentlichte Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU).

Darin heißt es: "Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass der Pilot das Flugzeug beim Kurvenflug in geringer Höhe in den überzogenen Flugzustand gesteuert hat, es daraufhin über die Tragfläche abkippte und auf einer trudelartigen Flugbahn auf den Boden prallte." Durch die starke Schräglage sei die Strömung abgerissen, das Flugzeug aus rund 80 Metern Höhe auf den Acker geprallt und dort ausgebrannt.

Pilot nicht vertraut mit Besonderheiten am Flugplatz Egelsbach

Neben der 55 Jahre alten Filjowa, deren Vermögen das US-Magazin Forbes auf 600 Millionen US-Dollar schätzte, starben ihr 81 Jahre alter Vater sowie der 53-jährige Pilot. Alle drei stammten aus Russland. Filjowa war Miteigentümerin der russischen Fluggesellschaft S7.

Die Besatzung habe sich um 15.22 Uhr vom Instrumentenflug abgemeldet, um auf Sichtflug zu wechseln, hatte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung damals gesagt. Ein gewöhnlicher Vorgang, Auffälligkeiten habe es bis dahin nicht gegeben. Die Sichtverhältnisse seien zum Zeitpunkt des Unglücks auch gut gewesen.

Der Pilot, ein Fluglehrer für einmotorige Flugzeuge, galt als sehr erfahren. Er sei allerdings mit diesem Flugzeug erst ein Mal in Frankfurt-Egelsbach gelandet und das "Jahre zuvor" als Copilot, so die BFU. Nach Ansicht der Behörde war er daher nicht vertraut mit den Besonderheiten am Flugplatz. Hinweise auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung oder eine Übermüdung des Piloten hätten sich nicht ergeben.

Tödlicher Verkehrsunfall im Zusammenhang mit Absturz

Laut Deutscher Flugsicherung (DFS) war das Flugzeug damals aus Cannes (Frankreich) gekommen und befand sich im Landeanflug auf den Flugplatz Egelsbach.

Im Zusammenhang mit dem Absturz hatte sich auch noch ein schwerer Autounfall ereignet. Ein Polizeiauto auf dem Weg zur Absturzstelle stieß mit einem Pkw zusammen. Dabei kamen die beiden Insassen des Pkw ums Leben, drei Polizisten in dem Streifenwagen wurden schwer verletzt.

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