Die Collage zeigt drei unterschiedlich lange und tiefe Kratzer auf parkenden Autos in Wiesbaden.

Seit Anfang April werden in der Wiesbadener Innenstadt immer wieder parkende Autos zerkratzt. Mittlerweile sind über 300 Fahrzeuge beschädigt worden. Die Ermittlungen der Polizei blieben bisher ohne Erfolg.

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Auto-Kratzer-Alarm in Wiesbaden

maintower vom 10.05.2022
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Mehrere Zentimeter lang ist der Kratzer an Wilma Khanos Auto, vom hinteren Reifen bis zur Fahrertür gezogen. Im ersten Moment habe sie gedacht, jemand habe es auf sie abgesehen. Doch das ist eher unwahrscheinlich.

500.000 Euro Schaden

Denn nicht nur das Fahrzeug der 39-jährigen Wiesbadenerin wurde beschädigt: Seit Anfang April werden in der Wiesbadener Innenstadt regelmäßig parkende Autos zerkratzt. Insgesamt sind es über 300 Fahrzeuge, die beschädigt wurden - inzwischen auch das Auto von Khanos Mann.

Und ein Ende der Kratzer-Serie ist anscheinend nicht in Sicht. Allein am vergangenen Wochenende ist laut Polizei rund ein Dutzend neuer Fälle dazugekommen. Der Gesamtschaden beläuft sich mittlerweile auf über 500.000 Euro.

Kein Muster zu erkennen

Ein Muster lasse sich nicht feststellen, erklärt Polizeisprecher Malte Schäfer dem hr. Unter den beschädigten Autos seien verschiedene Marken und Modelle, günstige Kleinwagen seien genauso betroffen wie hochpreisige Luxusfahrzeuge. Auch die Verkratzungen fielen unterschiedlich aus. Sie reichten "von großflächigen Verkratzungen über die gesamte Fahrzeugseite bis zu punktuellen Zickzackmustern".

Um den oder die Täter zu finden, wurde zuletzt die Polizeipräsenz in der Innenstadt erhöht und Videomaterial von Verkehrskameras ausgewertet. Bislang seien aber alle Maßnahmen ohne Ergebnis geblieben. Auch der Gegenstand, mit dem die Autos zerkratzt werden, konnte noch nicht genau ausgemacht werden. "Das kann jeder haushaltsübliche spitze Gegenstand sein", so der Polizeisprecher.

"Kein Jungenstreich"

Man arbeite mit Hochdruck daran, die Vandalismus-Serie zu beenden, berichtet Schäfer. Schließlich handele es sich nicht um einen Bubenstreich, sondern Sachbeschädigung. Die könne letztlich sogar mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden.

Wilma Khano und ihr Mann haben mittlerweile Anzeige erstattet. Aber ein mulmiges Gefühl bleibt. "Ich gucke vor dem Parken immer, was für ein Auto vor und hinter mir steht", sagt sie.

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