Feuerwerk über Frankfurt.

Nach zwei Jahreswechseln mit pandemiebedingten Einschränkungen wird seit Donnerstag wieder Feuerwerk verkauft. Die Raketen und Böller dürfen erst Silvester und Neujahr gezündet werden. Mehrere Baumärkte wollen sie in diesem Jahr aber nicht anbieten.

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Feuerwerksverkauf gestartet

hessenschau vom 29.12.2022
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Der letzte Tag des Jahres 2022 wird ein bemerkenswerter. Zum einen, weil es in Hessen vermutlich den wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Aufzeichnungen gibt. Zum anderen, weil sich die hessischen Städte und Gemeinden auf ein fast normales Silvester vorbereiten - auch wieder mit Feuerwerkskörpern. Diese dürfen seit Donnerstag verkauft werden.

Die großen Baumarktketten wie Hornbach, Obi, Toom, Bauhaus und Globus verzichten jedoch auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern und verweisen auf den Tier- und Umweltschutz und das hohe Gefahrenpotenzial für Menschen. In den beiden Vorjahren war der Verkauf wegen der Corona-Pandemie in Deutschland ganz verboten. In vielen Supermärkten wird Feuerwerk dagegen verkauft.

Wichtig: Raketen und Böller dürfen erst Silvester und Neujahr gezündet werden. Sozialminister Kai Klose (Grüne) und das Regierungspräsidium Darmstadt appellierten bereits, nur geprüfte Produkte zu kaufen. Diese sind an dem "CE"-Zeichen und an der Registriernummer zu erkennen.

Tabuzonen und Verbote

Wer Raketen und anderes Feuerwerk zünden will, muss dabei die Tabuzonen beachten: Böllern ist grundsätzlich nicht erlaubt in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Alten- und Kinderheimen sowie von besonders brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern. Zudem können die Kommunen weitere Verbote regeln.

Diese rechnen wieder mit volleren Straßen - und mahnen zu verantwortungsvollem Feiern. Allerdings macht sich auch die Energiekrise bemerkbar, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Kein städtisches Feuerwerk in Wiesbaden

So müssen etwa die Menschen in Wiesbaden auf das städtische Feuerwerk vor dem Kurhaus verzichten, das abgesagt wurde. Nach den Angaben der Landeshauptstadt wird das Feuerwerk üblicherweise aus den Einnahmen des Ticketverkaufs für die Silvesterparty im Kurhaus finanziert, die ebenfalls ausfällt. Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie insbesondere der Energiekrise sei eine wirtschaftlich stabile Grundlage für die Durchführung der Veranstaltung derzeit nicht gegeben, hieß es dazu.

Feuerwerksverbot auf Eisernem Steg in Frankfurt

Auf Frankfurts berühmter Mainbrücke, dem Eisernen Steg, ist an Silvester kein Feuerwerk zugelassen. "Ziel ist es, die meist eng gedrängten Menschen auf der Brücke vor Verletzungen zu schützen", erklärte die Stadt. Die Regelung gilt ab drei Stunden vor und bis drei Stunden nach Mitternacht und bezieht sich auf Raketen, Böller, Kanonenschläge und Feuerwerksbatterien, aber auch auf bengalische Fackeln oder Feuerfontänen.

Für Marburg bedeuten die gesetzlichen Regelungen, dass in der kompletten, von Fachwerkhäusern geprägten Oberstadt nicht geböllert werden darf. Die Stadt habe unter anderem in den Sozialen Medien über die Verbotszonen informiert, teilte eine Sprecherin mit. Die Kommune rechnet damit, dass es in den Marburger Straßen ein ähnliches Aufkommen von Feiernden geben wird wie in den Jahren vor Corona.

Kassel appelliert zum Böller-Verzicht

In Gießen sind keine Einschränkungen fürs Böllern geplant, wie die Kommune mitteilte. Die Voraussetzungen für ein Verbot seien hoch und innerhalb des Stadtgebietes nicht erfüllt.

In Kassel ist das Abbrennen von Feuerwerk im Stadtgebiet grundsätzlich erlaubt - allerdings gibt es einige Ausnahmen. Neben den grundsätzlichen Schutzzonen gilt nach Angaben der nordhessischen Kommune aus Brandschutzgründen ein Böllerverbot in der Nähe von historischen Gebäuden. Um die Umwelt zu schützen, ist zudem das Zünden von Feuerwerkskörpern in Natur- und Landschaftsschutzgebieten auf Flächen der Museumslandschaft Hessen Kassel untersagt.

Die Stadt appellierte an ihre Einwohner, ganz auf das private Böllern zu verzichten - wegen der negativen Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt. Man prüfe für die Zukunft attraktive Alternativen, hieß es in einer Mitteilung.

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