Ermännchen im Opel-Zoo in Kronberg

Erdmännchen? Diskriminierend! Der Opel Zoo in Kronberg hat sich daher einen gendergerechten Namen überlegt. Und auch hessische Behörden, Kirchen und Organisationen kommen an diesem Samstag auf absurde Ideen - zum Teil mit reichlich Aufreger-Potential.

Manch eine Meldung sollte man am 1. April lieber zweimal lesen. Vor allem, bevor man sich zu sehr aufregt. Denn hinter der vermeintlichen Nachricht könnte ein Aprilscherz stecken. Den haben sich heute einige Stellen in Hessen erlaubt. Hier eine Auswahl besonders netter und absurder "Neuigkeiten":

  1. Gendergerecht: Erdpersönchen im Opel Zoo
  2. Polizei im modischen Neon-Look
  3. Kleingeld für die Kollekte? Nein, danke!
  4. DWD stellt tierische Wetterexperten ein

1. Gendergerechte Tierchen: Erdpersönchen im Opel Zoo

Die Debatte um gendergerechte Sprache hat jetzt auch den Opel Zoo in Kronberg (Taunus) erreicht. Erste Beschwerden von Besuchern wegen der Namensgebung von Tieren seien schon eingegangen, beklagt der Zoo. Nun wolle man reagieren und weiteren Vorwürfen vorbeugen.

Ausgerechnet bei einem Publikumsliebling haben die Experten Konfliktpotential ausgemacht: Die Erdmännchen sollen deshalb ab sofort Erdpersönchen heißen, teilte der Zoo am Samstag mit. Eine neue Infotafel ist auch schon entworfen. "Ob das der bei allen Zoobesuchern beliebten Tierart einen Mehrwert an Tierwohl bringt, bleibt abzuwarten", so der Zoo.

Zoo-Infotafel zu Erdpersönchen mit Zeichnung, Verbreitungsgebiet und Infos.

Eine weitere Frage bleibe in diesem Fall offen: Ob der Hessische Rundfunk die Zoo-Doku-Reihe "Giraffe, Erdmännchen und Co." ebenfalls umbenennen werde, sei nicht bekannt. Anm. d. Red.: Wir bedanken uns für die Anregung und werden das klären.

2. Polizei im modischen Neon-Look

Auch wenn es am Samstag nicht unbedingt nach Frühling aussah, die Polizei Mittelhessen läutete ihn mit ihrer neuen Bekleidung ein. "Modisch in den Frühling", verkündete sie auf Twitter und zeigte stolz ein Bild der "Dienstjacke 3.0". Über viele Monate sei sie evaluiert und optimiert worden.

Übersehen kann man die Trägerin und den Träger dank des reichlich auffälligen Daunenmantels jedenfalls nicht. Trotzdem gibt es auf Twitter weitere Optimierungsvorschläge, zum Beispiel blaue LEDs für den Einsatz.

Polizist in neongelbem Daunenmantel

3. Kleingeld für die Kollekte? Nein, danke!

Die Inflation geht auch an den Kirchen nicht spurlos vorbei - und verleitet die katholische Pfarrei St. Josefs Frankfurt zu einer unpopulären Maßnahme. "Damit sich das Einsammeln von Spenden über die wöchentliche Kollekte überhaupt noch rechnet, verlangt der Verwaltungsrat eine Mindestsumme von 5 Euro pro Gottesdienstbesucher", heißt es auf der Internetseite der Pfarrei am Samstag. Das Sortieren kleiner Münzen rechne sich nicht, im Gegenteil: Es übersteige die Kosten der sortierenden Personen.

Klingelbeutel in Kirche

Wer sich daran nicht halte, dem drohen Verwarnungen und Sanktionen. Doch die Pfarrei denkt noch weiter: Sollte die Inflation weiter steigen, könnte die Mindestkollekte in einem halben Jahr auf mindestens 10 Euro angehoben werden - "um die KbOk - die Klingelbeutel-Organisationskosten - zu amortisieren".

4. DWD stellt tierische Wetterexperten ein

Auch den Deutschen Wetterdienst (DWD) plagen die hohen Kosten. Sparmaßnahmen seien geplant, dutzende Stellen in der Wettervorhersage sollen wegfallen. Ersetzt werden sollen die teuren menschlichen Experten durch deutlich günstigere tierische Kollegen, wie der DWD mitteilte. "Mithilfe von Schwalben, Fröschen, Murmeltieren oder Grillen soll dann ab 2024 das aktuelle Wetter bestimmt, sowie die Vorhersage für die nächsten Tage erstellt werden."

Das Froschkonzert in den Weilbacher Kiesgruben hat uns hessenschau.de-Nutzerin Irina Schelberg aus Hattersheim geschickt.

Frösche, die besonders laut quaken, sollen zum Beispiel Regen ankündigen. "Zeigen sie einen ausgeprägten Klettertrieb, wird das Wetter sonnig." Mithilfe der Thermometergrille lasse sich dagegen die aktuelle Temperatur exakt bestimmen. Ein "Leuchtturmprojekt", so der DWD. Das Einsparpotential sehe das zuständige Ministerium bei 70 Prozent. "Zehn Murmeltiere für einen Meteorologen – und das bei deutlich geringeren Futterkosten im Vergleich zu den Personal- und Pensionskosten."

Die Meldung schließt mit einem Aufruf, denn schließlich sollen 100 Stellen neu besetzt werden: "Sollten Sie tierische Wetterpropheten abzugeben haben, die sich bereits in unterschiedlichen Wetterlagen bewährt haben, schreiben Sie uns gern mit Foto, Lebenslauf und der gewünschten Ablösesumme."