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Strafanzeige wegen "L'Amour Toujours"

Schild und den Eingang zur Staatsanwaltschaft Limburg

Der Popsong "L'Amour Toujours" von Gigi D'Agostino kursiert mit anderem Text in Discos und auf Social Media als rassistische Hass-Hymne. Dagegen wehrt sich jetzt der hessische Musikverlag, der die Rechte an dem Song hat.

Eigentlich ist es ein harmloses Liebeslied – der Popsong "L'Amour Toujours" des italienischen DJs Gigi D'Agostino. 2001 war er in den Chats, inzwischen macht er Negativschlagzeilen. Denn Partygänger haben auf die eingängige Melodie mehrfach die Parole "Ausländer raus" dazu skandiert, auch in Hessen. Videos davon kursieren unter anderem auf TikTok, aber auch auf Youtube und anderen Plattformen. 

Merenberger Musikverlag stellt Anzeige gegen Unbekannt

Die Rechte an dem Lied liegen beim Musikverlag ZYX aus Merenberg (Limburg-Weilburg), der jetzt juristisch gegen den Missbrauch vorgeht. Denn für rassistische Parolen sei der Song nicht gedacht.

ZYX hat bei der Staatsanwaltschaft Limburg Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, wegen Volksverhetzung und möglicher Urheberrechtsverletzungen. Das hat die Staatsanwaltschaft Limburg dem hr bestätigt. Die Strafverfolgungsbehörde prüft die Anzeige nun, wie ein Sprecher am Freitag sagte.

Original mit Refrain ohne Text

Im Original kommt der Refrain des Liedes ohne Text aus, nun singen immer mehr Discogänger auf die eingängige Melodie die rechtsradikale Parole "Ausländer raus, Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", die in den 1980er Jahren unter Neonazis groß wurde.

Dass rassistisches Gedankengut wie in dem D'Agostino-Song bei Social Media eingebracht wird, hält die Sprecherin des Landeskriminalamts, Virginie Wegner, für Taktik. Rechtsextremen böten die Plattformen ein Einfallstor, um ihre fremdenfeindlichen Ideologien zu verbreiten, sagte sie Ende Februar. Ihrer Ansicht nach scheinen junge Menschen den Trend um den verfremdeten Song als Spaß abzutun.

Mutmaßlich rassistische Parolen am Studienzentrum für Beamte

In Hessen gab es in den vergangenen Monaten mehrere dokumentierte Vorfälle - und meist ging es um Gruppen. Ein Video zeigt eine feiernde, grölende Menge im osthessischen Kalbach (Fulda) Ende November 2023.

Außerdem stimmten im Lahn-Dill-Kreis zwei 16 Jahre alte Schüler die rassistische Parole an, Studierende am Rotenburger Studienzentrum für Beamte sollen das Zeugen zufolge vor kurzem ebenfalls getan haben. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. 

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