Dutzende Waffen, 600 Kilo Munition Angehörige finden riesige Waffensammlung bei Verstorbenem

Scharfe Munition, Gewehre, Granaten: Nach dem Tod eines Mannes haben Hinterbliebene in Herborn eine stattliche, illegale Waffensammlung in seiner Wohnung entdeckt. Die Polizei spricht vom größten Fund in der Region seit Jahren.

Waffenfund im Lahn-Dill-Kreis
Waffenfund im Lahn-Dill-Kreis Bild © Lahn-Dill-Kreis
Audiobeitrag
Bild © Lahn-Dill-Kreis| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Vermutlich über viele Jahre hinweg sammelte ein Mann in Herborn (Lahn-Dill) illegal Waffen in seiner Wohnung. Am Ende waren es nach Angaben des Kreises etwa 600 Kilogramm Munition und 35 Waffen, darunter Gewehre, Pistolen, Granaten, eine Stabbrandbombe, eine Panzerfaust, Sprengschnüre und Sprengstoff - einer der größten Waffen- und Munitionsfunde im Lahn-Dill-Kreis seit etlichen Jahren.

"Lebensgefährlich" und illegal

Ein Teil der Sammlung fällt unter das Kriegswaffenkontrollgesetz und wurde vom Landeskriminalamt (LKA) sichergestellt. "Es ist nicht zu ermessen, wenn bei einem Wohnhausbrand die Waffen und Munitionssammlung explodiert wäre", sagte der Landrat des Kreises, Wolfgang Schuster. "Vermutlich hätte es zu Opfern bei den Helfenden geführt."

Eine Genehmigung habe der Sammler nicht gehabt. Zwar sei der Mann ehemals Sportschütze und damit auch Waffenbesitzer gewesen, seine Waffenbesitzkarte und seine legalen Waffen hätte er aber schon vor längerer Zeit abgegeben.

Anfassen und mitnehmen streng verboten

Der Kreis betont, dass gerade im nördlichen Lahn-Dill-Kreis immer wieder Menschen im Wald auf Waffen und Munition stoßen würden. Während des Zweiten Weltkriegs hatten dort die Alliierten gegen deutsche Wehrmachtssoldaten gekämpft und auch aus der Luft Stabbrandbomben abgeworfen, um die Soldaten aus den Wäldern zu vertreiben.

Etliche der nun sichergestellten Waffen stammten offenbar aus dieser Zeit. Einige Patronenhülsen und Revolver seien "stark verrostet". Der Kreis betont, dass gefundene Waffen weder angefasst und schon gar nicht mitgenommen werden dürften. Das gelte für Funde im Wald ebenso wie für Sammlungen in Wohnungen oder anderen Privaträumen. Viele Funde seien "lebensgefährlich" und ein Fall für den Kampfmittelräumdienst.

Die Waffen aus der Wohnung werden nun untersucht. Sollten sie nicht in einem Strafverfahren als Beweismittel benötigt werden, würden sie vernichtet, so der Kreis.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 20.07.2023, 13.30 Uhr

Ende der weiteren Informationen
Weitere Informationen

Jetzt herunterladen: Die hessenschau-App

hessenschau App Jetzt downloaden
Bild © hessenschau.de

Suche, Regenprognose, Darkmode: Wir haben unsere News-App für Hessen stark überarbeitet und verbessert. Laden Sie sich die hessenschau-App jetzt herunter:

Ende der weiteren Informationen

Quelle: hessenschau.de/Katrin Kimpel