Schneebedeckte, gelbfarbene Osterglocken.

Ein Temperatursturz um bis zu 20 Grad, dazu Schnee und Straßenglätte: Der Frühling beendet sein Zwischenhoch mit einer Vollbremsung. Für Autofahrer und Hobbygärtner könnte das zur Gefahr werden.

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alle wetter! vom 30.03.2022

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Nicht ganz ungewöhnlich, aber doch markant - so bezeichnet hr-Meteorologe Tim Staeger den seit Mittwoch eingeläuteten Wetterumschwung in Hessen. Nach einem frühlingshaften März mit Höchsttemperaturen von bis zu 21 Grad in den vergangenen Tagen wartet nun das andere Extrem: Wolken, Regen, Kälte und mancherorts sogar Schnee. Der Winter ergreift seine letzte Chance.

Möglich macht das laut Staeger das Aufeinandertreffen zweier Wetterlagen. Die warme Luft aus dem Süden wird von einer Kaltfront aus dem Norden verdrängt, dazu kommen aus Westen Niederschläge heran. Und Hessen liegt genau zwischen diesen beiden Luftmassen. "Ein neues Frühlingshoch ist erst mal nicht in Sicht", erklärt Staeger das abrupte Ende des Wonne-März. Jetzt heißt es wieder Winterjacke statt Wohlfühlfaktor.

Schnee in Taunus und Odenwald

Nach einem vor allem in Südhessen und dem Rhein-Main-Gebiet regenreichen Mittwoch mit Niederschlagsmengen von zehn bis 15 Litern pro Quadratmeter arbeitet sich im Lauf der kommenden Tage die kalte Polarluft immer weiter voran. Ab Freitag liegen die Höchstwerte nur noch bei 0 bis maximal 6 Grad. "Der Gegensatz zwischen südlichen und nördlichen Wetterlagen ist jetzt ausgeprägter als im Sommer", erklärt Staeger den massiven Temperatursturz.

Der flächendeckende Regen klingt ab Donnerstag zwar bereits wieder ab, dafür gibt es weiterhin Schauer - und die können es durchaus in sich haben. Schnee und Graupel bis in die Niederungen seien bis Sonntag bei lokalen Niederschlägen immer wieder möglich, kündigt hr-Experte Staeger an: "Im Odenwald und Taunus kann es richtig weiß werden." Weiter unten gebe es auch noch Flocken, diese würden aber wohl schnell wieder tauen.

Vorsicht bei Sommerreifen und Erdbeeren

Das Wintermezzo kann auch im Straßenverkehr für Behinderungen sorgen. Autofahrer, die jetzt schon auf Sommerreifen gewechselt haben, sollten vor allem in den Morgenstunden besonders aufpassen, rät Staeger. Bei Nachtfrost mit Tiefstwerten von -4 Grad in Nord- und Mittelhessen sowie Temperaturen um den Gefrierpunkt im Süden müsse mit Straßenglätte gerechnet werden.

Auch für die Natur bringt der Wetterumschwung einige Gefahren mit sich. Neben Hobbygärtnern sorgen sich besonders die Obstbauern um ihre Pflanzen. Die sprießenden Blüten der vergangenen Wochen drohen unter den frostigen Temperaturen abzufrieren. "Erdbeeren müssen stark geschützt werden", nennt Staeger ein warnendes Beispiel.

Neue Woche wird milder

Zumindest für die trockenen Böden sorgt der Niederschlag für etwas Entlastung. Gerade einmal 20 Prozent des Monatssolls sind bislang im März durchschnittlich an Regen in Hessen gefallen. In den südlicheren Landesteilen könnte nun noch einmal die gleiche Menge hinzukommen, so Staeger. Im Norden bleibt es wohl weiterhin sehr trocken.

"Man wünscht sich Regen, aber nicht unbedingt in Verbindung mit diesen Temperaturen", fasst der hr-Meteorologe den aktuellen Umschwung zusammen. Nach einem frostigen Wochenende gehen die Werte in der neuen Woche dann auch langsam wieder nach oben. Richtung Wochenmitte seien zweistellige Temperaturen in Sicht. Zumindest der Winter dürfte sich dann endgültig verabschiedet haben.

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