Hersfeld-Rotenburg Weltkriegsbombe in Friedewald ist entschärft

Der Kampfmittelräumdienst hat im osthessischen Friedewald einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft. Mehrere hundert Einwohner mussten zuvor ihre Häuser verlassen.
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Weltkriegsbombe in Friedewald entschärft

Nur knapp eine Dreiviertelstunde nach dem Ende der Evakuierung ist am Donnerstagmittag in Friedewald (Hersfeld-Rotenburg) eine 45 Kilo schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Das teilte die Polizei auf Twitter mit.
Alle Anwohner und Anwohnerinnen könnten nun in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die Sperrung der angrenzenden B62 wurde ebenfalls wieder aufgehoben.
Die #Weltkriegsbombe wurde erfolgreich vom Kampfmittelräumdienst entschärft. #HEF0411 https://t.co/YlU2PqcsQ2
Bei Gartenarbeiten entdeckt
Die Bombe war am Mittwoch zufällig bei Gartenarbeiten auf einem Privatgrundstück mitten im Ortskern in der Straße "Große Hohle" entdeckt worden. Um 9 Uhr hatten am Donnerstagmorgen die Evakuierungen begonnen: Im Radius von 300 Metern um den Fundort mussten rund 700 Anwohner und Anwohnerinnen ihre Wohnungen verlassen.

Gegen 11 Uhr, gut eine Stunde später als geplant, war das Gebiet schließlich geräumt. Vor der Entschärfung hatte die Polizei die Räumungszone nochmals zur Kontrolle mit einer Drohne überflogen. Auch ein Alten- und Pflegeheim musste evakuiert werden.
Für die Betroffenen wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, Anwohner konnten sich in die offizielle Betreuungsstelle in der nicht weit entfernten, aber außerhalb des Radius liegenden Festhalle begeben.
Früherer Standort für mobile Kanonen
Bei der gefundenen Bombe handelt es sich um eine amerikanische Splitterbombe. Bereits in den 1970er-Jahren wurde in Friedewald ein ähnlicher Blindgänger gefunden, wie der örtliche Heimatverein berichtete. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges habe Friedewald zunehmend unter Beschuss gestanden, da in und um den Ort sogenannte Haubitzen, mobile Kanonen auf Rädern, positioniert waren.