Audio

Beginn der Zeckensaison in Hessen

Im Bildvordergrund ein rotumrandetes Warnschild mit der Auschrift "Zecke". Im Bildhintergrund eine Wald mit leichter Bildunschärfe.

Der Frühling ist da, mit den Temperaturen steigt die Gefahr von Zeckenbissen und FSME-Infektionen. In Hessen gibt es einige Risikogebiete – und möglicherweise schon eine aggressive Art der Riesenzecke.

Etwa 20 Zeckenarten gibt es in Deutschland, seit wenigen Jahren auch eine besonders bedrohlich wirkende: die Hyalomma-Riesenzecke. Eingeschleppt wurde diese laut Robert-Koch-Institut (RKI) auch schon in Hessen nachgewiesene Gattung von Zugvögeln aus Afrika, Asien und dem Mittelmeerraum.

Die Hyalomma-Zecke wirkt nicht nur auf dem Papier mit einer Länge von bis zu zwei Zentimetern riesig, sie ist es im bildlichen Vergleich mit dem hierzulande am weitesten verbreiteten "Holzbock" auch wahrhaftig. Und als wäre das nicht genug, kann die Hyalomma-Zecke nicht nur tödliche Krankheitserreger in sich tragen, sondern besonders weit sehen und "schnell und aktiv auf ihre Beute zukrabbeln", wie das RKI erklärt. Ein Stoff für Horrorfilme, begünstigt durch den Klimawandel. Denn eigentlich ist es der Riesenzecke in Deutschland viel zu kalt.

Links eine normale Zecke ("Gemeiner Holzbock"), rechts eine deutlich größere Hyalomma-Zecke

Mehrere FSME-Risikogebiete in Hessen

Während die Gefahr eines Stichs durch ein solches (Un)tier im hessischen Alltag verschwindend gering sein dürfte, steigt mit den Temperaturen zum Frühlingsbeginn die Population der "klassischen" Zeckenarten wieder stark an – und damit das Risiko einer FSME-Infektion. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis, oder auch: eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung, die durch Zecken übertragen wird.

Für Hessen hat das Robert-Koch-Institut mehrere FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Dazu zählen neben dem Süden des Landes beispielsweise auch die Kreise Fulda, Offenbach und Marburg-Biedenkopf. Menschen, die sich häufig im Wald, auf Feldwegen oder an Flüssen befinden, sind dazu angehalten, sich regelmäßig auf Zecken zu untersuchen.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von Datawrapper (Datengrafik) anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Datawrapper (Datengrafik). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Ende des externen Inhalts

Minister Klose wirbt für Impfung

"FSME kann aber auch außerhalb der erklärten Risikogebiete vorkommen", erklärt Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne). Er wirbt daher landesweit für eine Impfung gegen FSME. Eine solche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen, die in den ausgewiesenen Risikogebieten leben oder beruflich gefährdet sind – etwa Forst- oder landwirtschaftliche Arbeiter oder Laborpersonal.

Borreliose-Risiko deutlich höher

Eine FSME-Impfung schützt allerdings nicht vor einer Lyme-Borreliose-Erkrankung. Diese bakterielle Infektion tritt um ein Vielfaches häufiger auf als FSME und verläuft in den meisten Fällen unbemerkt. Dennoch kann Borreliose neben Fieber, Schmerzen und Schwellungen in seltenen Fällen auch das Herz sowie das Nervensystem befallen und unter anderem zu Lähmungen führen.

Borreliose ist mit Antibiotika wirksam behandelbar. Das Gesundheitsministerium rät daher Menschen, bei denen es nach einem Zeckenstich zu erkennbaren Hautveränderungen kommt, zu einem Arztbesuch. Erstes Symptom ist oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen