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Wallmann als Nachfolgerin von Landtagspräsident Rhein gewählt

Eine Frau in weißer Bluse und schwarzem Blazer steht an einem Rednerpult mit der Aufschrift "Hessischer Landtag".

Die CDU-Politikerin Astrid Wallmann ist mit großer Mehrheit zur Präsidentin des Hessischen Landtags gewählt worden. Die 42-jährige Wiesbadenerin ist die erste Frau in dem Amt.

Als erste Frau ist Astrid Wallmann an die Spitze des hessischen Landtags gewählt worden. Für die 42-Jährige stimmten am Dienstag im Parlament in Wiesbaden die Mehrheit der Parlamentarier und Parlamentarierinnen. Wallmann erhielt 115 von 137 abgegebenen Stimmen.

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Der bisherige Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) war zuvor von den Abgeordneten zum neuen hessischen Ministerpräsidenten gewählt worden und daraufhin von seinem Präsidentenamt zurückgetreten. Wallmann bedankte sich nach der Wahl für das Vertrauen bei den Abgeordneten und sagte, sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe. "Wir werden auch künftig die Bedeutung des Parlaments und des Parlamentarismus herausstellen", kündigte sie an.

Als Präsidentin ist Wallmann nun die oberste Repräsentantin des Landtags. Sie ist dafür zuständig, Plenarsitzungen einzuberufen und zu leiten. Ihre erste Amtshandlung war am Dienstagnachmittag die Vereidigung des neuen Regierungschefs Boris Rhein.

Vater Bürgermeister, Onkel Ministerpräsident

Astrid Wallmann gehört dem Landtag seit 2009 an. Im Wahlkreis Wiesbaden I errang sie bei drei Wahlen das Direktmandat. Beim ersten Mal nahm sie es der SPD ab. Die 42-Jährige gehört dem Hauptausschuss des Parlaments an und dem Ältestenrat. Dieses Gremium, das Geschäftsordnungsfragen klärt, wird sie als Landtagspräsidentin leiten.

Die CDU-Politikerin ist gelernte Diplom-Verwaltungswirtin, verheiratet und hat zwei Kinder. Sie entstammt einer Politikerfamilie. Ihr Vater Wilhelm war von 1983 bis 1989 Bürgermeister von Wiesbaden, ihr Onkel Walter Wallmann Oberbürgermeister von Frankfurt und hessischer Ministerpräsident.

"Wichtiges Signal in dieser Zeit"

Spitzen der schwarz-grünen Koalition hatten die Kandidatur der 42 Jahre alten Landtagsabgeordneten aus Wiesbaden vergangene Woche offiziell bekanntgegeben. Dass erstmals eine Frau an der Spitze des Landtags steht, sei "ein wichtiges Signal in dieser Zeit", hieß es in einer Mitteilung. Wallmann habe an verschiedenen Stellen im Parlament "sehr integrativ" gewirkt und sei auch durch ihre einschlägige Verwaltungserfahrung befähigt, die Landtagskanzlei "sach- und fachkundig zu prägen und zu führen".

Als stärkste Fraktion hatte die CDU das Vorschlagsrecht für die Besetzung an der Spitze des Landtags. Gemeinsam mit den Grünen haben die Christdemokraten eine Stimme mehr als die Opposition.

AfD will Vizepräsidenten-Posten besetzen

Wallmanns Vorgänger Rhein hatte das Amt des Landtagspräsidenten seit Januar 2019 ausgeübt. Es gibt fünf Vizepräsidenten: Frank Lortz (CDU), Heike Hofmann (SPD), Karin Müller (Grüne), Ulrich Wilken (Linke) und Jörg-Uwe Hahn (FDP). Die AfD-Fraktion stellt bislang keinen Vizepräsidenten, da ihre Kandidaten bei den Abstimmungen im Landtag die nötige Stimmenzahl stets verfehlten.

Für die Plenarsitzung am Mittwoch hat die AfD einen neuen Versuch angekündigt, den Posten des Vizepräsidenten zu besetzen. Sie schlägt ihren Co-Landesvorsitzenden Andreas Lichert vor, der sich bis zu dessen Auflösung zum völkischen "Flügel" der Partei bekannt hatte.

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