Josef und Becker schütteln sich die Hand und lachen in die Kameras

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt hat kein Kandidat die notwendige absolute Mehrheit erhalten. Die Entscheidung fällt in einer Stichwahl zwischen Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD).

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Stichwahl entscheidet über neuen Oberbürgermeister in Frankfurt

hessenschau vom 06.03.2023
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Die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt geht in die zweite Runde. Bei der Wahl am Sonntag erhielt CDU-Kandidat Uwe Becker mit 34,5 Prozent die meisten Stimmen, gefolgt von Mike Josef (SPD) mit 24,0 Prozent der Stimmen und Manuela Rottmann (Grüne) mit 21,3 Prozent. Der Einzelbewerber Peter Wirth kam auf 5,1 Prozent. Wirth, der bei der Verkehrsgesellschaft Frankfurt als Tramfahrer arbeitet, wurde in den Onlinenetzwerken als "Bahnbabo" bekannt. Die Kandidatin der Linken, Daniela Mehler-Würzbach erhielt 3,6 Stimmen.

Damit gehen Becker und Josef als Erst- und Zweitplatzierter am 26. März in die Stichwahl.

Insgesamt waren so viele Kandidierende wie noch nie bei einer Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt angetreten. Hier die Ergebnisse aller 20 Kandidatinnen und Kandidaten. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge auf dem Stimmzettel.

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Becker und Josef wollen einen Neustart

CDU-Kandidat Becker deutete seinen Sieg am Wahlabend als "Bestätigung dafür, dass die Frankfurter einen echten Neuanfang wollen". Den gebe es "nur mit Uwe Becker", sagte der 53-Jährige in der hessenschau. Er habe in den vergangenen Jahren im Römer viel Erfahrung in verschiedenen Konstellationen gesammelt. Ihm gehe es jetzt darum, die zerstrittene Römer-Koalition aus Grünen, SPD, Volt und FDP zusammenzuführen.

Wie bei der Abwahl von Ex-Oberbürgermeister Peter Feldmann spreche er sich dafür aus, alle Parteifarben zu vergessen und zusammenzuarbeiten. Becker war von 2001 bis 2006 CDU-Fraktionsvorsitzender im Römer, später war er unter anderem als Frankfurter Stadtkämmerer und Bürgermeister tätig.

SPD-Kandidat Josef sagte, er wolle bis zur Stichwahl weiterhin mit seiner Person und seinen Inhalten werben. "Damit die Stadt bezahlbar bleibt und bezahlbar wird, dass wir eine Stadt bekommen, die Schulen vernünftig saniert und neue Schulen bauen." Er wolle die Stadt nachhaltig entwickeln und ein "neues Kapitel für die Stadt aufschlagen", so der 40 Jahre alte Planungs- und Sportderzernent.

Grünen-Kandidatin Rottmann: "Es war sehr knapp"

Die Grünen-Kandidatin Manuela Rottmann (Grüne) sagte zu ihrer Drittplatzierung: "Es war sehr knapp für uns und für mich schwierig, weil die anderen Kandidaten Uwe Becker und Mike Josef einen Bekanntheitsvorsprung hatten."

Ihr Ergebnis bezeichnete Rottmann als "absolut respektabel", die hohe Wahlbeteiligung freue sie. Die beiden Kandidaten hätten nun eine große Verantwortung: "Frankfurt kann sich einen weiteren Stillstand nicht leisten. Das hat die Stadt nicht verdient."

Wahlempfehlung: Grüne überlegen noch

Wen die Grünen in der anstehenden Stichwahl unterstützen werden, ist noch unklar. Wie der Vorstand der Grünen im Römer am Montag nach der Wahl mitteilte, werde zunächst "in den nächsten Tagen" der Wahlkampf und das Ergebnis analysiert.

In diesem Zuge werde auch diskutiert, "ob und in welcher Form" die Grünen nach dem Ausscheiden Rottmanns eine Wahlempfehlung ausprechen wollen, erklärten die beiden Parteivorsitzenden Julia Frank und Götz von Stumpfeldt von den Frankfurter Grünen. Am Wahlabend hatten die Grünen noch erklärt, die Entscheidung, ob und wen sie unterstützen, am Montag treffen zu wollen.

"Bahnbabo" spricht sich gegen Becker aus

"Bahnbabo" Peter Wirth, wohl die Überraschung am Wahlabend, verriet am Sonntagabend in der Frage nur so viel: "Ich kann euch sagen: Die meisten Schnittmengen habe ich natürlich nicht mit Uwe Becker - sorry about that."

Ähnlich lautete seine Antwort auch am Montag nach der Wahl: "Ich werde mich auf jeden Fall positionieren, und es wird nicht Uwe Becker sein."

Wahlbeteiligung bei 40,4 Prozent

Insgesamt waren 508.510 wahlberechtigte Frankfurter und Frankfurterinnen am Sonntag zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,4 Prozent. Das endgültige Ergebnis der OB-Wahl wird der Wahlausschuss am Donnerstag (9. März) feststellen.

Wählen durften Deutsche und EU-Staatsbürger, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens sechs Wochen ihren Hauptwohnsitz in Frankfurt haben.

Eigentlich sollte erst 2024 gewählt werden

Eigentlich sollte in Frankfurt erst kommendes Jahr ein neues Stadtoberhaupt gewählt werden. Doch der damalige Amtsinhaber Peter Feldmann hatte wegen der Affäre um die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und diverser Ausrutscher das Vertrauen verspielt und war im November vergangenen Jahres abgewählt worden. Kurz darauf wurde der SPD-Politiker wegen Vorteilsannahme zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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