Drohpaket erhalten Querdenker schicken verdorbenes Fleisch an den Landtag
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Behörden und Politiker erhalten Drohschreiben

Der Hessische Landtag hat ein Drohpaket erhalten, in dem sich ein Brief und verdorbenes Fleisch befanden. Das Landeskriminalamt verortet die Absender in der Querdenker-Szene.
Bundesweit haben Querdenker Drohpakete mit verdorbenem Fleisch verschickt. Auch der Hessische Landtag hat eines der Pakete erhalten. Das teilte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Neben dem verdorbenen Fleisch sei auch ein Brief enthalten gewesen. Was genau in dem Brief stand und an wen das Paket adressiert war, sagte das LKA vorerst nicht. "Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass der oder die Absender der Szene der Querdenker beziehungsweise Impfgegner zuzurechnen sind", hieß es.
Poststelle meldete Päckchen der Polizei
Die verdächtige Sendung sei sichergestellt worden. Am Montag hatte die Poststelle des Landtags das Päckchen der Polizei gemeldet. Gefahren gegenüber Dritten hätten zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Bundesweit wurden in den vergangenen Tagen ähnliche Sendungen an Politiker, Medien und Behörden geschickt. Nach Angaben der Berliner Polizei wurde in den Schreiben ein Widerstand gegen die Corona-Impfpflicht angekündigt.
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Querdenker bedrohen Politiker

Drohungen an Politiker und Journalisten
Die Drohungen aus Reihen der Querdenker-Szene haben in der vergangenen Zeit zugenommen. Zahlreiche hessische Journalistinnen und Journalisten wurden als "gekaufte Volksverräter" und "Propaganda-Clowns" bezeichnet - und zum Teil persönlich bedroht.
Ähnlich geht es auch hessischen Politikerinnen und Politikern. Erst kürzlich wurde der Erbacher Bürgermeister Peter Traub (unabhängig) aus Reihen der Querdenker-Szene bedroht. Die Situation eskalierte soweit, dass Polizisten vor dem Privathaus des Bürgermeisters regelmäßig nach dem Rechten schauen mussten.