Ihre Kommentare "Digitale Welt": Was halten Sie vom Schulfach-Projekt?

29 Kommentare

  • "Das Bundesland führt als erstes in Deutschland versuchsweise das Fach "Digitale Welt" ein"

    Das klingt mehr nach "seht her, wir tun ja was". Insbesondere die Beschreibung klingt verdächtig nach fehlendem Lehrplan, fehlenden Lehrern mit den notwendigen Qualifikationen, fehlendem Lehr- und Lernmaterial. Einzig die Tatsache, dass wohl von Haus aus fast alle 10-jährigen mit ihrer Daddelbox spielen können, spricht für ein interessantes Unterrichtsfach.

    Allerdings bleibt für mich äußerst fragwürdig, ob hier an der richtigen Stelle angesetzt wird. Wenn wirklich jeder dritte Viertklässler nicht richtig lesen und schreiben kann (laut Tagesschau), dann wäre bei den Grundkenntnissen mehr und qualifizierterer Unterricht nötig.
    Denn ohne Schreib- und Lesekompetenz bleibt die "Digitale Welt" jenseits des Konsumdschungels unserem nachwuschs verschlossen.

  • Die meisten Kommentare hier..unglaublich! Da wird wieder auf breiter Front gemeckert. Es ist super und längst überfällig dass ein solches Fach nun angeboten wird. Bitte flächendeckend an jeder Schule ausrollen. Und dafür die Fächer Musik Kunst und Religion (letzteres auch gerne komplett streichen) mit maximal 3 Stunden die Woche zu "kultur" zusammenfassen und die freiwerdenden Stunden für zukunftsorientierte Fächer wie dem hier Präsentierten freimachen. Der erste Schritt ist ja nun getan. Weiter so.

  • Finde ich großartig,schade dass die Otto Hahn Schule in Hanau nicht teilnimmt.

  • Ja ist denn bald schon Landtagswahl? Hier geht es m. E. in erster Linie darum attraktive Themen für den Wähler zu setzen (oder was man dafür hält).
    Wer sich ein bisschen auskennt sieht auch, dass Schulen mitmachen, die überdurchschnittlich gut ausgestattet sind. Manche Wald- und Wiesenschule bei einem durchschnittlich verschuldeten Schulträger könnten das mit ihrer (Nicht)Ausstattung kaum stemmen, vom Support mal zu schweigen.
    Gelingt es so, vom massiven Personalmangel abzulenken?

  • Obwohl von offiziellen Stellen schön geredet, haben wir hier in Deutschland ganz andere Probleme, als mit einem süßen, kleinen Pilotprojekt im Digitalbereich, zu bewältigen wären. Hat sich jemand schon einmal die allgemeinen, unbenoteten Lernkontrollen des Landes in Deutsch und (vor allem) Mathematik der dritten/ vierten Klassen angeschaut? Nein? Dann würde ich das bei Gelegenheit anraten anzuschauen.
    Oder um es einfacher zu sagen. Wenn man nicht rechnen kann, kann man auch nicht mit einem Rechner umgehen, geschweige denn diesen programmieren! Die Bildungspolitik sollte lieber alle vorhandenen Ressourcen in die Schließung der klaffenden Corona Bildungslücke stecken, als mit gefälligen, aber wenig nutzvollen Mini-Programmen, die eh schon hauchdünne Personaldecke weiter zu strapazieren. Danach kann man solche Projekte gerne flächendeckend ausrollen.

  • Es wird immer nur an Kleinigkeiten herumgedoktort und das dann als zukunftsweisende Idee verkauft. Das Thema Bildung (und so viele weitere) bräuchten dringend mal einen großen Wurf, der wirklich was bewegt. Aber es scheitert nicht nur am Geld (was für andere Dinge aber offenbar in Mengen vorhanden ist), sondern auch am Mut. Sehen wir uns also noch weiter an wie alles den Bach runtergeht. Wir sind schließlich Kummer gewohnt.

  • Der Kultusminister sagt, dass das Fach weit über Informatik hinausgeht. Es erreicht aber sicher nicht annähernd das Fach Informatik. Ich finde diese Vermischung mit Informatik hier mehr als unpassend. Es muss nicht jeder Informatik lernen. Das neue Fach soll, wie ich es herauslese, für die Breite gedachte Inhalte liefern, die man braucht, um sich in der digitalen Welt bewegen zu können. Die Idee ist sicher gut, nur befürchte ich, dass man politisch das Fach Informatik dann irgendwann abwerten wird und das wäre falsch.

    Wie kommt das Hasso Plattner Institut darauf, dass sich Jungen für Informatik interessieren und Mädchen nicht? Das erlebe ich in der Schule doch so ganz anders. Wenn man das aber so platt in die Welt setzt, müssen Schulen wieder viel Werbung dafür machen, dass das nicht so ist.

    Auch schließe ich mich einem Kommentar hier an: Warum muss das in politisch motivierten Themenzusammenhängen erfolgen?

  • Wenn ich das richtig gesehen habe, fehlen im Projekt die Hauptschulen bzw. Brennpunktschulen. So wie immer halt...Ich wüsste auch gar nicht mit welchen Geräten hier gearbeitet werden sollte und mit welchen Kollegen. Wir haben nicht genug, um diese Stunden doppelt zu besetzen, was in unserem Schulzweig absolut nötig wäre. Aber gut, wieder was Tolles für die Gymnasien. Förderung brauchen eigentlich die Schwächsten, geben tuts die nur für die Stärksten.

  • Jeder Schüler ist digitaler unterwegs als die meisten deutschen Schulen es in den nächsten Jahren sein werden, da bringt auch das Fach nichts.

  • Schade!

    Anstelle eines sehr überschaubaren Pilotprojekts an ganz wenigen Schulen sollten digitale Ansätze lieber in der Breite des bereits vorhandenen Unterrichts integriert werden.

    Sogar im Fremdsprachenunterricht kann man Digitalisierung einbauen. Z.B. mit dem Einsatz der äußerst leicht zu erlernenden Protammiersprache Scratch. Damit können auch völlig Ungeübte kleine Programme bauen und z.B. einen eigenen Vokabeltrainer oder ein interaktives (fremdsprachiges) Hörspiel erstellen.

    Es braucht dafür aber eben auch Kapazitäten zur Fortbildungen der Lehrkräfte. Und der Datenschutzbeauftragte des Landes dürfte nicht immer nur sagen, welche Anwendungen unzulässig sind, sondern stattdessen vergleichbare Anwendungen mit besserem Datenschutz proaktiv empfehlen.

    In Corona-Zeiten haben viele Lehrkräfte gute Ansätze gemacht. Das gilt es nun dauerhaft auszubauen. Insbesondere auch mit ausreichend IT.

  • Fangen wir da mit Faxgeräten an? ;)

  • Das es ein Projekt ist, ist es sicherlich noch ausbaufähig, sollte aber keine politischen Ideologien verkörpern. Wer hier Kritik äußert, sollte Verbesserungsvorschläge bringen und nicht seine politische Ideologie. Desweiteren wird zuviel von dem Klimawandel wieder in den Vordergrund gebracht, denn dazu gehören viele andere auch wichtigen Dinge, um auf das Berufsleben hinzuarbeiten.

  • Testen reicht längst nicht mehr... Jedes Kind braucht Wissen in Informatik, es gehört einfach genauso wie Mathe, Biologie, Chemie zu den Mint Fächern. Und jede*r Naturwissenschaftler*in muss zwangsläufig halbwegs programmieren können. Erst im Studium etwas darüber zu erfahren ist einfach sch.....

  • Als Mutter eines 5. Klässlers sehe ich da viel dringendere Baustellen als ein Schulfach in einem Bereich, den die Kinder im Zweifel schon längst zu Hause kennengelernt haben.
    Bei dem Lehrermangel, den Ausfallstunden und der Klassengröße von 30 Kindern pro Klasse wäre es wohl sinnvoller erstmal diese Missstände zu beseitigen.
    Mir kommt die Einführung dieses neuen Schulfachs nur als Ablenkungsmanöver für das sonstige Komplettversagen vor.
    Ach, und selbstverständlich muss dieses neue Fach Digitale Welt anhand von politisch-motivierten Themen gelehrt werden. Ein neutrales Thema stand selbstverständlich nicht zur Auswahl. Framing at its best!

  • Völlig verrückt zu meinen die digitale Welt eines Kindes beginne erst in Klasse 5...

  • Kann man eigentlich aufhören weiterzulesen nachdem das Hasso-Plattner-Institut erwähnt wurde. Die Devise von dem Laden ist einfach. Kostet Steuergeld, bringt nix und setzt sich nie durch.
    Es gibt schon so viele Informatik, usw. -Kurse als Wahlpflichtfächer in der Mittelstufe hessischer Schulen, dass man das HPI sicherlich nicht braucht, um ein Curriculum zu erstellen. Der Artikel suggeriert ja, dass das alles Neuland wäre.

  • Ein wichtiger und rechtzeitiger Beitrag für Kinder und Jugendliche, neben dem Start des Digitalführerscheins [difü.de] im April 2022 und des Angebots des ICDL Führerscheins als notwendige Kulturtechniken für Jedermann in Privat und Beruf.

    Hier muss Hessen parteiübergreifend Vorbild sein.

  • Leider wie so vieles in der Politik, die Dringlichkeit und Notwendigkeit dazu verpennt!

  • Endlich wacht das deutsche Bildungswesen auf. - Aber nur ganz langsam, als Versuch. Bei dem aktuellen Bestand an Lehrern besteht schon jetzt Mangel an vielen Schulen. Wo sollen denn plötzlich die notwendigen, wirklichen Spezialisten her kommen? Vermutlich kann die derzeitige Lehrerschaft noch von den Fünftklassikern lernen wie es richtig geht. Letztendlich wird wieder jedes Bundesland seinen eigenen Weg gehen. Grundsätzlich sollte Bildung endlich eine Bundesangelegenheit werden, damit wenigstens schon Mal Schulabschlüsse vergleichbar sind. Bundeseinheitliche Lehrpläne würden auch den Unternehmen viel Zeit, Aufwand, und den Azubi Anwärtern viel Stress ersparen. Im Bildungswesen klemmt es an allen Ecken und Enden. - Vor allem an der Nähe zum realen Leben. Bildung ist die Zukunft der Menschheit und beginnt im Kleinen und wird dann erst global und digital. Wohin geht unsere Zukunft wenn das Bildungsniveau immer niedriger wird....
    Mfg.

  • Ich habe ein Schulkind in der 5. Klasse und würde mir zuerst mal wünschen, dass es keine Klassen mit 30 Kindern und nur einer überforderten Lehrkraft mehr gibt. Oder dass 30 Kinder nicht in einem 50-Quadratmeter-Klassenraum zusammengepfercht werden. Oder dass man allen Kindern eine Klassenfahrt zum sozialen Lernen ermöglicht...

    Es gibt an unseren Schulen so viele dringendere Probleme zu lösen. Solange das nicht angegangen wird sind solche Projekte reine Augenwischerei.

  • Da die Welt ja immer digitaler wird und der digitale Missbrauch (sprich verbotene Handy-Videos, Gewaltspiele etc.) an Schulen nicht zu unterschätzen ist, ist so ein Fach meiner Meinung nach längst überfällig. Sollte aber Pflicht sein. Macht mehr Sinn.

  • Besser spät als nie...

    Medienkompetenz ist wichtig und betrifft ALLE.

  • Kritikern geht immer alles zu langsam. Nicht nur im vorliegenden Kontext.

    Ich bin kein Fünftklässler, sondern entstamme dem analogen Zeitalter. Und finde: Digitalisierung wird überbewertet. Hoffnungslos überbewertet.

    Will sagen: als Schulfach-Projekt finde ich die "Digitale Welt" gut. Allerdings sollte man auch hier die Kirche im Dorf lassen. Was nutzt IT, wenn das Reden miteinander auf der Strecke bleibt. Erst mal die Grundregeln des Kommunizieren lernen. Ein Blick in die (un) sozialen Medien zeigt reichlich Nachholbedarf,

    Gerade in diesen - oft grundlos - aufgeregten Zeiten kommt das Soziale zu kurz, bleibt das Verbindende auf der Strecke. Da gibt es genügend Möglichkeiten zum Ansetzen.

    Fiel Fergnügen und Ervolk.

    :

  • Was ist denn das ??? 2 Schulen in Nord-Osthessen der Rest im Süden, wieder einmal ist das sehr gerecht aufgeteilt.

  • Das ist zunächst Ablenkungsmanöver, um wenigstens etwas anbieten zu können. Wenigstens ist es mal ein Anfang die Misere in der digitalen Bildung anzugehen. Ich wiederhole mich vielleicht: Corona hat schonungslos die Defizite in Bildung und Verwaltung aufgezeigt. Hemmungsloses durchorganisieren hat die Lehrer mit mehr Aufgaben in Verwaltung genervt. Hier fehlen Verwaltungskräfte, damit die Lehrer endlich wieder am Kind arbeiten können! Aber - Bildung darf auch nichts kosten. Das ist unser Dilemma. Bildung hat leider keine Lobby, alle schreien nur wegen geringer Kenntnisse. Bildung ist ein Marathon - kein Legislatur-Sprint! Wann merken es die Verantwortlichen endlich, dass sie eher NICHT die Lorbeeren ernten werden, sondern evtl. der politische Gegener nach einem Regierungswechsel. Wir sind ein Rohstoffarmes Land - Bildung ist unser einziges hohes Gut!

  • Das ist einfach nur ein schlechter Witz, oder ?
    Warum nicht alle Schulen ab der 5. Klasse ??

    Fehlen wieder Laptops und das Geld, wie so oft bei solchen "Projekten"

    Alles nicht mehr tragbar und nur noch lächerlich.

  • Wieder mal nur "Effekthascherei" der Regierung,um ihr Versagen in Sachen Bildung, Fortschritt und Digitalisierung unserer Kinder und Schulen zu verschleiern.
    Bildung fällt immer hinten herunter - obwohl diese Kinder den riesigen Schuldenberg durch Corona und Energiekrise in ihrer Zukunft finanzieren sollen.

    Ein Fach wie "Digitale Welt" gehört flächendeckend, hessenweit eingeführt.
    Aber was will man erwarten, wenn die Medienkompetenz eines 10jährigen, die seiner Lehrer und der Politiker bei weitem übersteigt


  • Soll das ein Witz sein? Nur eine einzige Schule in ganz Frankfurt?

  • Ein erster Schritt, der viel zu spät kommt. Mehr leider nicht. Sehr enttäuschend. Die Kleinen bringen am Ende den Lehrerinnen und Lehrern mehr bei ;-)