Wahlkreis 36 - Frankfurt III im Check Zwischen Bahnhofsviertel und Bankentürmen

Das Leben im pulsierenden Frankfurter Bahnhofsviertel trifft auf die nüchterne Arbeitswelt der Banker. Probleme sind die Kriminalität rund um den Bahnhof und steigenden Mieten im Gallusviertel.
So lebt man hier
Der Wahlkreis umfasst zehn zentral gelegene Frankfurter Stadtteile - unter anderem Altstadt, Gutleutviertel, Dornbusch, Gallusviertel und die Innenstadt. Der Wahlkreis Frankfurt III ist heterogen. Das hippe und multikulturelle Bahnhofsviertel, die Bankentürme, die Einkaufsmeile Zeil und auch der Uni Campus Westend gehören zum Wahlkreis. Er ist dicht besiedelt und viele junge Menschen leben dort. Rund die Hälfte der Bewohner hat einen Migrationshintergrund.
Das sind die Probleme
Die Probleme sind so unterschiedlich wie die Stadtteile. Im Bahnhofsviertel wird über teure, luxussanierte Wohnungen, hippe Bars, die offene Drogenszene und Kriminalität diskutiert. Der Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Deutschlands. Doch das Nahverkehrssystem ist in Teilen überlastet, sein Ausbau geht nur schleppend voran. Das nördliche Mainufer soll 2019 für ein Jahr für den Autoverkehr gesperrt werden. Der Ausbau und die Neuordnung der Verkehrsinfrastruktur in der Stadt - für Fußgänger, Radfahrer, Autos und Lkw - wird heiß diskutiert. Die Bankentürme und die Zeil stehen für den Reichtum der Stadt Frankfurt, während im Gallusviertel die steigenden Mieten für viele Menschen ein Problem darstellen. Der Druck entsteht unter auch dadurch, dass im unmittelbar benachbarten Europaviertel viele Besserverdiener leben. Weil im Wahlkreis viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, stehen auch Integrationsprobleme auf der Agenda.
Das sind die Chancen
Die Stadtteile im Wahlkreis 36 profitieren von ihrer zentralen Lage. Durch die Nähe zum Hauptbahnhof und der Innenstadt sind sie attraktiv. Zahlreiche Unternehmen, Einzelhändler, Gastronomen und Behörden haben ihren Sitz hier. Es gibt viele Arbeitsplätze. Die Lebensqualität ist trotz des hohen Verkehrsaufkommens auch durch zahlreiche kulturelle Einrichtungen und die Mainufer sehr hoch.
Das ist die politische Ausgangslage
Die CDU hatte die Nase bei der letzten Landtagswahl mit 33,7 Prozent der Stimmen deutlich vor SPD (25,9 Prozent) und Grünen (16 Prozent). Doch bei der letzten Kommunalwahl und der Oberbürgermeisterwahl hat sich gezeigt, dass die SPD in Frankfurt Boden gegenüber der Union gut gemacht hat. Die AfD ist die unbekannte Größe im Rennen. Bei der Kommunalwahl 2016 zog sie als stärkste Oppositionspartei (10,3 Prozent) ins Frankfurter Stadtparlament ein.
Das sind die Direktkandidaten
Der CDU Landtagsabgeordnete Ralf-Norbert Bartelt hatte 2013 die meisten Stimmen (38 Prozent) auf sich vereint. Der Hautarzt tritt genauso wieder zur Wahl an, wie sein SPD Herausforderer Turgut Yüksel. Der Sozialdemokrat bekam damals 27 Prozent. Die weiteren Kandidaten sitzen allesamt in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung: Sebastian Popp (Grüne), Eyup Yilmaz (Linke) und Stephanie Wüst (FDP). Patrik Schenk tritt bei der Landtagswahl für die AfD an, im Stadtparlament vertritt er dagegen die Bürger für Frankfurt (BFF). Neben den Frankfurter Lokalpolitikern tritt noch Manfred Winter aus Leinburg für die Freien Wähler an.
Die Kandidatinnen und Kandidaten des Wahlkreises im hr-Kandidatencheck
Ende der weiteren InformationenDarum geht es im Wahlkampf
Fehlender Wohnraum, steigende Mieten und der enorme Zuzug nach Frankfurt werden den Wahlkampf bestimmen. Auch das Thema Mobilität und der dringend benötigte Ausbau der Verkehrsinfrastruktur werden diskutiert.