Mit Plakaten protestieren hunderte Teilnehmer einer Demonstration in Königstein gegen eine Veranstaltung der AfD, in der die Partei ihr Jubiläum feiert.

Die AfD hat in Königstein ihr zehnjähriges Parteibestehen gefeiert. Gekommen waren rund 300 geladene Gäste. Sie trafen auf rund 700 Gegendemonstranten.

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AfD-Feier und Protest in Königstein

Protest gegen AfD
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Unter lauten "Nazis raus"-Rufen und unter Polizeischutz mussten sich einige AfD-Parteimitglieder am Montagabend ihren Weg in das "Haus der Begegnung" in Königstein (Hochtaunus) bahnen. Gegen die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Partei protestierten nach Schätzungen des Polizeipräsidiums Westhessen etwa 700 Menschen.

Verbände, Gewerkschaften und Parteien hatten zur Gegenkundgebung aufgerufen. Die Demonstranten hatten unter anderem Ukraine- und Regenbogen-Fahnen dabei. Auf Schildern stand "Menschenrechte, statt rechte Nazis" und "Gegenhalten, solidarisch gegen die rechte Hetze der AfD".

Chrupalla, Weidel und Gauland bei der Feier

Jubiläumsfeier der AfD in Königstein: Die Partei-Spitze bei einem Interview im Saal des "Haus der Begegnung".

In die Halle selbst waren rund Feier 300 Parteimitglieder gekommen - unter ihnen die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland.

Chrupalla und Gauland kritisierten bei der Feier erneut die Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Krieg gehe Deutschland nichts an. Bekräftigt wurde in den Reden zudem die Einschätzung, dass eine Regierungsbeteiligung der AfD absehbar nicht unrealistisch sei. Weidel verwies auf die 2024 anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo ihre Partei in den Umfragen zum Teil stärkste Kraft ist. Diesen klaren Wählerwillen könne niemand auf Dauer ignorieren, sagte sie.

Bürgermeister: Demonstranten zeigen, dass sie nicht willkommen sind

Der Königsteiner Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) sagte, das "Haus der Begegnung" sei der Öffentlichkeit gewidmet. Behörden müssten sich gegenüber allen Parteien neutral verhalten. Grundsätzlich sei die AfD in Königstein aber keine politische Macht. "Die Demonstranten zeigen, dass sie nicht willkommen sind", sagte Helm.

Gegründet wurde die heute etwa 30.000 Mitglieder zählende "Alternative für Deutschland" am 6. Februar 2013 im wenige Kilometer von Königstein entfernten Oberursel (Hochtaunus) von 18 Männern rund um den Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke und den konservativen Publizisten Konrad Adam.

Als "Professoren-Partei" gestartet, die sich vor allem gegen die Euro-Rettungspolitik wandte, ist die AfD nach Einschätzung des Bundesverfassungsschutzes inzwischen so weit nach rechts gerückt, dass der Inlandsgeheimdienst sie im Ganzen beobachtet. Nach Ansicht der Behörde gibt es ausreichend Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen.

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