Lukas Wank, Lorenz Brenneke und Len Schoormann

Der Kaderumbruch bei den Skyliners Frankfurt ist in vollem Gange. Dass es den in diesem Sommer geben wird, war klar. Der Umfang ist dann aber doch eine Nummer größer als erhofft.

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Großer Umbruch bei den Skyliners

Joshua Obiesie
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Als sich Skyliners-Trainer Geert Hammink vor einigen Wochen zum ersten Mal in Frankfurt präsentierte, da sprach er von der Basis seines Teams. Von den Spielern, die nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Zukunft das Frankfurter Trikot tragen werden. Vereinslegende Quantez Robertson gehörte ebenso zu diesen Spielern wie 2,21-Meter-Center Matt Haarms. Und dann sprach Hammink nicht ganz ohne Stolz von den "drei Ls", den deutschen Nationalspielern der Skyliners.

Dieser Wechsel war nicht vorgesehen

Mit Lukas Wank, Lorenz Brenneke und Len Schoormann wähnten sich die Frankfurter im Kern gut aufgestellt für die neue Saison. Insbesondere der 22 Jahre alte Brenneke und der bald 20-jährige Schoormann könnten in der neuen Saison den nächsten Schritt machen und noch größere Stützen im Kampf um den Klassenerhalt sein, so die Hoffnung. Eigengewächs Schoormann hatte aber andere Pläne.

Der Darmstädter, seit 2016 bei den Skyliners aktiv, wollte einen Tapetenwechsel. Was man in Frankfurt von dieser Idee hielt, kann man leicht erraten, wenn man die Pressemeldung zum Leihgeschäft mit den Hamburg Towers liest, auf das man sich schließlich geeinigt hat. "Wir haben Len viel Vertrauen geschenkt und viel in ihn investiert. Sein langfristiger Vertrag ist das deutlichste Zeichen dafür. Wir haben daher an Lens Wunsch nach einem Wechsel intensiv gearbeitet, mussten aber zwingend sicherstellen, dass es unser System nicht schädigt und wir mindestens adäquat sportlichen Ersatz haben", wird Geschäftsführer Yannick Binas zitiert. Der Wechsel von Schoormann, er war nicht vorgesehen in diesem Sommer.

Die deutschen Talente brechen weg

Eine ähnliche - wenn auch nicht ganz so überraschende - Situation erlebten die Skyliners schon Anfang Juni mit Bruno Vrcic. Auch am lange Zeit verletzten Shooting Guard hätten die Hessen gerne festgehalten. Doch der 21-Jährige, dessen Vertrag ausgelaufen war, sah bessere Entwicklungs-Chancen bei den Crailsheim Merlins, wo er künftig mit Ex-Skyliners-Coach Sebastian Gleim zusammenarbeiten wird.

Und weil Richard Freudenberg seine Karriere mit nur 23 Jahren beenden musste (was allerdings überhaupt nicht unerwartet kam), sind den Frankfurtern in diesem Sommer gleich mehrere verheißungsvolle deutsche Spieler abhanden gekommen, auf die man in den vergangenen Jahren große Hoffnungen gesetzt hatte.

Wer ersetzt Schoormann?

Die gute Nachricht: Die Skyliners Frankfurt sind immer noch ein attraktiver Standort für junge Talente. Am Dienstag gaben die Hessen die Verpflichtung von Joshua Obiesie bekannt, der den Abgang von Schoormann auffangen soll. Der 22 Jahre alte Aufbauspieler kommt von Bayern München an den Main, wo er einen Einjahresvertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben hat. Aus "Triple L" soll bei den Skyliners nun also im besten Falle "LL Cool J" werden.

"Seinen Werdegang haben wir schon sehr lange interessiert beobachtet. Jetzt war, nicht zuletzt durch die Ausleihe von Len Schoormann, genau der richtige Zeitpunkt, um zueinanderzufinden", so Geschäftsführer Binas. In Frankfurt soll Obiesie mehr Spielzeit bekommen als beim Vize-Meister, wo er in 18 Spielen durchschnittlich neun Minuten auf dem Court stand. Skyliners-Trainer Hammink ist sich sicher, dass beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren werden. Top-Priorität hat bei den Frankfurtern nun die Suche nach einem echten Point Guard, verriet der Head-Coach im vereinseigenen Podcast am Dienstag.

Neue Talente brauchen noch

Mit Justin Onyejiaka hat Frankfurt vor einigen Tagen zudem einen echten Roh-Diamanten mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Der 18-Jährige ist "hochtalentiert und sehr athletisch", lobt Manager Sport Marco Völler. Eine sofortige Verstärkung für den BBL-Kader ist der junge Shooting Guard allerdings nicht. Onyejiaka soll über die Pro-B-Mannschaft langsam an das Bundesliga-Team herangeführt werden.

Nicht vergessen werden darf natürlich der Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Immer wieder haben in den vergangenen Jahren junge Talente aus Hessen den Sprung in die Bundesliga geschafft. Darauf setzt der selbsternannte Ausbildungsverein natürlich auch in Zukunft. Es wäre aber natürlich gut, wenn diese Talente dann nicht schon mit 20 Jahren den nächsten Schritt bei einem anderen Verein machen möchten.