Quantez Robertson jubelt nach einem Dunk gegen Hamburg

Quantez Robertson arbeitet auch mit 38 Jahren noch fleißig an seinem Legendenstatus bei den Skyliners Frankfurt. Seit Sonntag ist der Shooting Guard der beste Punktelieferant in der Geschichte des Clubs.

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Skyliners gewinnen gegen Hamburg

Joshua Obiesie
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Es ist kein Geheimnis, dass sie in Frankfurt das Trikot von Quantez Robertson irgendwann unter die Hallendecke ziehen werden. Der US-Amerikaner hat seine gesamte professionelle Basketball-Karriere bei den Skyliners gespielt und diverse Vereins- wie auch Bundesliga-Rekorde gebrochen. Am Sonntag ist ein weiterer hinzugekommen.

"Es ist unglaublich, was Tez macht"

Beim 97:93-Heimsieg gegen die Towers Hamburg erzielte der inzwischen 38 Jahre alte Shooting Guard in der 28. Minute seine Karrierepunkte Nummer 4.312 und 4.313 – und überholte damit Pascal Roller, der bis dato die meisten Punkte in der Geschichte der Skyliners erzielt hat. Das Trikot des ehemaligen deutschen Nationalspielers mit der Nummer 11 ist bislang das einzige, das in Frankfurt unter der Hallendecke hängt. Die einzig noch offene Frage ist, wann genau die Nummer 23 von Robertson folgen wird.

Beim Sieg gegen Hamburg spielte "Tez" nämlich nicht wie einer, der seine Karriere im Sommer, wenn sein Vertrag ausläuft, beenden wird. "Es ist unglaublich, was Tez macht", sagte Trainer Geert Hammink, der eigentlich nur ungern über einzelne Spieler redet, nach der Partie anerkennend und scherzte: "Ich kann mich noch gut an mein letztes Jahr als Spieler erinnern. Da war ich 35 und konnte schon nicht mehr." Bei Robertson war am Sonntag hingegen keinerlei Altersverschleiß zu erkennen.

Balldieb, Kämpfer, Anführer

Es war die beste Saisonleistung des Dauerläufers. Der US-Amerikaner, der auf der ungewohnten Center-Position startete, steuerte 14 Punkte zum Comeback-Sieg gegen Hamburg bei und steht nun bei insgesamt 4.318 Karrierepunkten. Seine ansehnliche Offensivleistung war aber gar nicht das Entscheidendste, was er zum Skyliners-Sieg beitrug. "Die Verteidigung war gut, er hat gekämpft ohne Ende und er ist mit seiner Erfahrung einfach ein Leader", lobte Hammink.

Robertson zeigte auch gegen Hamburg, warum er der beste Ball-Dieb der BBL-Geschichte ist, klaute den Hanseaten gleich viermal das Spielgerät. Mit seinen gerade mal 1,88 Meter Körpergröße machte er seinen viel größeren Gegenspielern das Leben unter dem Korb durch Körpereinsatz und gutes Stellungsspiel schwer. Und: Er setzte Statements.

Ein Dunk für die Emotionen

Als die Aufholjagd der Skyliners im dritten Viertel so richtig an Fahrt aufnahm, fing Robertson einen gegnerischen Ball ab, sprintete über das gesamte Feld und verkürzte den einstmals 17-Punkte-Rückstand per krachendem Dunking auf magere sieben Zähler. Der 38-Jährige schrie seine Freude heraus, die Halle bebte und Frankfurt drehte die Partie.

"Heute ist wirklich viel passiert", gab auch Robertson im Anschluss zu. "Wir lagen zur Halbzeit 14 Punkte hinten, hatten ein super Comeback und ich bin der beste Scorer der Vereinsgeschichte geworden. Das ist emotional für das Team und für mich persönlich." Es wird nicht der letzte emotionale Tag in der bewegten Karriere von Quantez Robertson gewesen sein.

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