Geert Hammink applaudiert seiner Mannschaft

Geert Hammink soll den sportlichen Abstieg der Skyliners Frankfurt vergessen machen und die Basketballer zurück in bessere Zeiten führen. Um ein Haar wäre der Holländer bereits in der vergangenen Saison Trainer der Hessen geworden.

Warum es am Ende geklappt hat, das erzählte er nicht. So viel konnte Geert Hammink bei einem ersten Treffen in Frankfurt aber schon zugeben: "Es gab schon vor der letzten Saison ein Treffen." Heißt: Die Verantwortlichen der Skyliners Frankfurt hatten den Ex-NBA-Spieler und heutigen Basketball-Coach schon etwas länger auf dem Zettel. Statt dem 52-Jährigen machten die Hessen dann aber den Spanier Diego Ocampo zum neuen Chef-Trainer. Am Ende der Saison stand der sportliche Abstieg aus der Bundesliga.

Besser lief es für Hammink, der das holländische ZZ Leiden im zweiten Jahr in Folge zur Meisterschaft coachte. Erst in der niederländischen Liga, nun in der neuen BNXT League, einer Combo-Liga mit Belgien. Schon vor Gewinn der zweiten Meisterschaft meldeten sich die Skyliners erneut beim bärtigen Holländer. Und dann, am Morgen nach dem Gewinn der Meisterschaft, brachte man den Wechsel schließlich unter Dach und Fach. "Es waren noch andere Anfragen da, aber aus meiner Sicht war es schnell klar, dass das hier in Frankfurt gut passt."

Das erklärte Ziel: Talente entwicken

Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass die Skyliners Ocampo und Hammink auf dem Zettel hatten. Beiden wird ein Händchen mit jungen Spielern nachgesagt. Hammink ist allerdings der erfahrene von beiden Head-Coaches. Es war klar, dass die Skyliners, die die Entwicklung junger Spieler als oberste Club-Prämisse ausgegeben haben, erneut einen Trainer engagieren, der bereit ist, entwicklungsfähigen Spielern Einsatzzeiten zu geben.

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Hammink neuer Trainer bei den Skyliners

Geert Hammink
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"Grundsätzlich haben sich die holländischen Spieler in Leiden richtig gut entwickelt und viel gespielt", erzählt der einstige Center, der erst im College und dann auch bei den Orlando Magic in der NBA der Ersatzmann von Basketball-Legende Shaquille O'Neal war. Gleiches will er nun in Frankfurt erreichen. Könnte er es sich aussuchen, würde er gerne "sieben, acht deutsche Spieler und zwei, drei Ausländer“ um sich scharen. "Das wäre gut für die Entwicklung des deutschen Basketballs und für den Verein."

Das Gesamtpaket muss stimmen

Die erste Aufgabe des Holländer ist es, in den kommenden eineinhalb Monaten gemeinsam mit Manager Sport Marco Völler geeignete Spieler für die neue Saison zu finden. Die Kunst wird es sein, viele Einzelstücke zu einem großen Ganzen zusammenzufügen, so Hammink: "Es kann sein, dass wir mal zwei oder sogar drei Spieler haben und dass die alle innerhalb von 24 Stunden unterschreiben sollen, weil sie zusammenpassen. Wenn dann aber einer nicht unterschreiben will, müssen wir vielleicht zu drei ganz anderen Spielern shiften."

Priorität haben zunächst die deutschen Spieler. Ab 7. Juli steht die Summer League in Las Vegas auf dem Programm, wo sich Talente aus der ganzen Welt präsentieren. Trainingsauftakt bei den Skyliners ist voraussichtlich Mitte August.

Leicht ist langweilig

Erklärtes Ziel des Holländers ist es (völlig überraschend), Spiele zu gewinnen. Das Mittel zum Zweck nennt er "organisiertes Chaos": schnellen, modernen Basketball, der manchmal etwas wild aussieht, attraktiv ist und den gewünschten Erfolg bringen soll. Der Etat dafür ist freilich nicht gerade riesig.

Die ohnehin schon nicht auf Rosen gebetteten Skyliners müssen in dieser Saison auch noch 700.000 Euro für die Wildcard aufbringen, damit sie trotz sportlichem Abstieg weiter in der Bundesliga antreten dürfen. Den lebensfrohen Hammink, der vor Tatendrang geradezu strotzt, hat das freilich nicht abgeschreckt, in Frankfurt zu unterschreiben. "Für leichte Aufgaben hätte ich auch in Leiden bleiben können", sagt er.

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