Fabian Schmutzler bei seinem Debüt.

Ein aufregendes hessisches Sportjahr 2021 geht zu Ende. Das waren die Highlights, Aufreger und Storys von Oktober bis Dezember.

Highlight des Quartals

Fabian Schmutzler qualifiziert sich für Darts-WM. Kurze Frage in die Runde: Was haben Sie mit 16 Jahren gemacht? Pickel vor dem Spiegel ausgedrückt? Den ersten Vollrausch nach der Kirmes ausgeschlafen? In Mathe mal wieder nicht aufgepasst? Kein Grund sich zu schämen, das geht wohl den meisten so. Fabian Schmutzler aus Frankfurt allerdings nicht, der 16-Jährige entschied sich nämlich dazu, seine Zeit als Teenager sinnvoll zu nutzen und qualifizierte sich im November sensationell für die Darts-WM im legendären Ally Pally. Dort erwarteten Schmutzler die internationalen Darts-Elite, allerlei kostümierte Fans in bester Laune und ein Erstrunden-Aus, das er aber sportlich nahm: "Die Eindrücke sind unfassbar. Mit dem Match bin ich zufrieden, nur nicht mit dem Ergebnis." Pluspunkt: Nach dem frühen Aus hat Schmutzler nun auch wieder Zeit, nicht in Mathe aufzupassen, wie jeder normale 16-Jährige.

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Das Sportjahr 2021 in Bildern - Oktober bis Dezember

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Aufreger des Quartals

Jose Holebas geht in die Hessenliga. Bei allem Respekt, aber so richtig nach Champions-League sieht es bei Bayern Alzenau nicht aus. Eher nach ehrlichem Hessenliga-Fußball, Bratwurst vom Grill und Trikots, die man selber waschen muss. Doch manchmal sind sich die große und die kleine Fußballwelt eben ganz nah: So wechselte niemand geringeres als Jose Holebas im September nach Alzenau. Holebas wurde einst bei 1860 München zum Profi, kickte beim AS Rom in Italien, mit Watford in der Premier League und wurde mit Olympiakos Piräus fünfmal griechischer Meister. Weil sich mit 37 Jahren die Profilaufbahn aber dem Ende entgegen neigt, zog es Holebas, gebürtiger Aschaffenburger, zurück in die Heimat, eben zum Hessenligisten Bayern Alzenau. Im ersten Spiel gab es für Holebas direkt mal eine Rote Karte, die Umstellung von internationaler auf Hessenliga-Härte ist dann wohl doch schwieriger als gedacht. Seither aber kommt Holebas auf fünf Scorerpunkte. Und die Bratwurst schmeckt sicherlich besser als in Watford.

Spruch des Quartals

"Es ist nicht richtig, Leute zu verurteilen oder zu bestrafen, nur weil ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau liebt. Jede Form der Separation ist falsch. Wir sind doch viel reicher, weil wir so unterschiedlich sind. Wir sollten diese Unterschiede feiern, statt davor Angst zu haben." – Auf der Rennstrecken im Aston Martin mag Sebastian Vettel eher im Mittelfeld des Klassements angesiedelt sein, mit seinen Aussagen zu Gleichberechtigung aber ist der Heppenheimer absolute Spitze. Danke dafür.

Und sonst so?

Wenn eine Legende wie Boris Becker lobende Worte findet, können einem schonmal die Ohren klingeln. "Er hat noch kein Doppel verloren für Deutschland und macht das sehr, sehr gut. Ich würde fast sagen, unser Doppel ist unser stärkster Punkt", sagte Bumm Bumm Boris im Oktober und zeigte sich damit ähnlich treffsicher wie einst am Netz. Adressat der netten Worte war nämlich der Frankfurter Doppelspezialist Tim Pütz, und der schickte sich in der Folge an, beim Davis Cup gar Novak Djokovic zu schlagen und in Paris den ersten Masters-Titel seiner Karriere zu feiern. Einen Becker-Hecht, schade, schade, hat man aber nicht von Pütz gesehen.