"Mit einem starken Team" Bei Neuausrichtung: Jones kann sich Amt als DFB-Präsidentin vorstellen

Steffi Jones kann sich vorstellen, Präsidentin des Deutschen Fußball-Bundes zu werden. Vorher müsse der Verband allerdings zu einer grundlegenden Neuausrichtung bereit sein.
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Jones: "Könnte mir vorstellen, DFB-Präsidentin zu werden"

Grundlegende Veränderungen und einen Neuaufbau beim Verband vorausgesetzt, wäre Steffi Jones dem Amt als Präsidentin des Deutschen Fußball-Bundes nicht abgeneigt. "Wenn der DFB wirklich an einer Neuausrichtung interessiert ist, und sich wirklich komplett von seinen Altlasten lösen will und da eben was Neues aufbauen will, dann wäre ich gerne dabei", sagte Jones der ARD Radio Recherche Sport. "Dann könnte ich mir natürlich auch vorstellen DFB-Präsidentin zu werden - mit einem starken Team."
Die gebürtige Frankfurterin war viele Jahre Profi, im Laufe der 1980er, 90er und 2000er Jahre spielte sie unter anderem für die SG Praunheim, den FSV Frankfurt, den 1. FFC Frankfurt und die Nationalmannschaft. Zu ihren Erfolgen gehören unter anderem mehrere Meistertitel und Pokalsiege, ein WM- und drei EM-Titel sowie zwei olympische Bronzemedaillen.
DFB wählt im März neuen Präsidenten
2002 und 2006 gewann sie mit dem 1. FFC zudem den UEFA Women's Cup, den Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League. Zwischen Sommer 2016 und Frühjahr 2018 war Jones Bundestrainerin der deutschen Nationalmannschaft.
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DFB - Steffi Jones for president | hessenschau Sport vom 14.12.2021

Wenn der DFB-Bundestag am 11. März 2022 in Frankfurt zusammenkommt und über ein neues Präsidium entscheidet, stehen mit Peter Peters (bislang Vizepräsident der Deutschen Fußball Liga) und Bernd Neuendorf (Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein) allerdings wohl erneut ausschließlich männliche Kandidaten zur Wahl. Diese vorzeitige Festlegung auf zwei männliche Kandidaten wird von der Initiative "Fußball kann mehr" scharf kritisiert.
Kraus: "Das finde ich tatsächlich skandalös"
"Wir sind Sportsleute, ich habe kein Verständnis dafür, dass es nicht um den Wettbewerb der besten Kandidaten mit den besten Ideen für die Zukunftsfähigkeit des Fußballs geht", sagte Katja Kraus, ehemaliges Vorstandsmitglied des Hamburger SV. "Dass sie glauben, einfach so weiter machen zu können und sich weiterhin gegen Einflüsse von außen zu wehren - das finde ich tatsächlich skandalös."
Die Initiative "Fußball kann mehr" wurde im Mai gegründet und besteht aus neun Frauen. Sie macht auf Ungleichheiten im Profifußball aufmerksam und fordert unter anderem die Einführung einer verbindlichen Frauenquoute in Verbänden und Proficlubs.
Jones: "Mein Gott, Männer, schüttelt euch einmal durch"
Steffi Jones ist aktuell nicht im Fußballgeschäft tätig, sie lebt in Gelsenkirchen und arbeitet in der Organisationsentwicklung einer IT-Firma. Eine Rückkehr der heute 48-Jährigen scheint aber nicht ausgeschlossen. Auch sie unterstützt das Engagement der Initiative "Fußball kann mehr": "Mein Gott, Männer, schüttelt euch einmal durch und lasst das einfach mal zu, dass auch eine Frau eine entscheidende Funktion begleitet."