Enttäuschung bei den Lilien nach Abpfiff in Regensburg

Darmstadt 98 macht in Unterzahl in Regensburg einiges richtig, geht aber trotzdem als Verlierer vom Platz. Trainer Torsten Lieberknecht lobt sein Team - und zieht die Parallele zur vergangenen Saison.

Audiobeitrag

Audio

Lilien-Pleite nach Platzverweis und 17-Sekunden-Schock

Patric Pfeiffer wird in Regensburg vom Platz gestellt.
Ende des Audiobeitrags

"Schwerstarbeit" - so nannte Torsten Lieberknecht das, was der SV Darmstadt 98 bei Jahn Regensburg in Unterzahl leisten musste. "Ich habe viele gute Sachen gesehen", lobte der Lilien-Trainer trotz 0:2-Niederlage. "Aus meiner Sicht hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen."

Sein Kapitän Fabian Holland pflichtete ihm bei: "Man hat zu keinem Zeitpunkt gesehen, dass wir ein Mann weniger sind. In Sachen Willen, Laufbereitschaft und auch Mut haben wir alles reingeworfen", sagte er. "Über 90 Minuten gesehen ist das Ergebnis eigentlich ein Witz."

Lieberknecht und Schuhen ärgern sich über Pfeiffers Platzverweis

Und tatsächlich waren die Lilien in den wichtigen Statistiken wie Torschüssen oder Zweikampfquote nahezu ebenbürtig. Der Ballbesitz lag für die Südhessen bei 59 Prozent. Die Darmstädter leiteten daraus eine Dominanz ab, während Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic angab, dass man die Gäste locken wollte, um selbst schnelle Umschaltsituationen zu schaffen. "Wir hatten heute das Matchglück auf unserer Seite", musste jedoch auch Selimbegovic anerkennen.

Knackpunkt der Partie war, abgesehen von der Regensburger Führung nach 17 Sekunden, der Platzverweis von Patric Pfeiffer in der 37. Minute, der die Lilien-Gemüter erregte. Lieberknecht fand, die erste Gelbe Karte, die Pfeiffer bereits nach wenigen Minuten kassiert hatte, sei "total berechtigt" gewesen.

Die zweite fand der Trainer allerdings falsch, weil er einen Schubser an Pfeiffer gesehen hatte, bevor dieser in Gegenspieler Joshua Mees hineingerauscht war. Torhüter Marcel Schuhen hätte sich dagegen schon bei der ersten Aktion von Pfeiffer "Fingerspitzengefühl" vom Schiedsrichter gewünscht. So oder so musste das Team fast eine ganze Stunde nur mit zehn Mann agieren.

Ein "Scheißstart", aber nicht alles schlecht

Einig war man sich darin, eine gute Leistung abgeliefert zu haben - trotz verschlafener erster Minute und Schwächen im Torabschluss. "Es ist natürlich ein Scheißstart", fasste Holland lapidar zusammen. Aber: "Es ist auf jeden Fall nicht alles schlecht, was man heute gesehen hat."

Lieberknecht bemühte derweil die Erinnerung an die vergangene Spielzeit. "Letzte Saison haben wir gegen Regensburg auch verloren und wir wissen alle, was danach gekommen ist." Vor Jahresfrist hatte das Auftaktspiel gegen den Jahn in Darmstadt stattgefunden, während die Lilien durch zahlreiche Corona-Ausfälle gebeutelt waren. Nach dem holprigen Start war das Team im Anschluss bis zum Ende im Aufstiegsrennen dabei. Gegen eine ähnliche Entwicklung 2022/2023 hätte beim SV Darmstadt 98 sicherlich niemand etwas einzuwenden.

Weitere Informationen

Jahn Regensburg - Darmstadt 98 2:0 (1:0)

Regensburg: Stojanovic - Saller, Breitkreuz, Elvedi, Faber (88. Kennedy) - Gimber, Viet (62. Caliskaner) - Shipnoski (88. Makridis), Mees (62. Gouras) - Owusu (83. Yildirim), Albers     
Darmstadt: Schuhen - Bader, Pfeiffer, Isherwood (70. Vilhelmsson), Holland - Gjasula, Kempe (82. Leipold) - Ronstadt (82. Manu), Mehlem (82. Schnellhardt), Karic (45. Warming) - Tietz             

Tore: 1:0 Mees (1.), 2:0 Albers (67.) 
Gelbe Karten: Gimber, Shipnoski, Yildirim / Holland, Gjasula, Lieberknecht
Gelb-Rot: Pfeiffer (37.)

Schiedsrichter: Alt (Illingen)
Zuschauer: 8.000

Ende der weiteren Informationen