Magnus Warming im Test gegen Bayreuth.

Kurz vor dem Auftakt hat Darmstadt 98 mit Oscar Vilhelmsson die Lücke im Sturm geschlossen. Doch reicht das, um wieder oben dran zu bleiben? Die Lilien könnten nun auch das System umstellen - oder auf einen Allrounder setzen.

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Wehlmann: "Die Kaderplanung ist nie abgeschlossen"

Carsten Wehlmann im Gespräch mit dem hr-Sport.
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"The Oscar goes to Darmstadt" war am Dienstag eine Meldung, die zwar nicht in Hollywood, wohl aber in Südhessen für Aufsehen sorgte. Mit Oscar Vilhelmsson haben die Lilien kurz vor dem Saisonstart endlich ihren lange gesuchten Stürmer gefunden. "Die Gespräche mit uns waren entscheidend, an ihm waren auch ein paar größere Vereine dran", erklärte der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann gegenüber dem hr-sport.

Vilhelmsson zählt zwar erst 18 Jahre, bestritt für IFK Göteborg allerdings schon 33 Pflichtspiele (sechs Tore). Mit einem Vertrag bis 2026 gilt er als Versprechen für die Zukunft, könnte laut Wehlmann aber auch eine Soforthilfe sein: "Er wird uns jetzt schon gut tun, sodass wir eine Alternative mehr haben."

Not im Angriff: Seydel und Honsak sind verletzt

Schließlich gibt es bei den Darmstädtern eine Vakanz im Angriff, seitdem Luca Pfeiffer und Tim Skarke den Verein verlassen haben. Aaron Seydel ist zwar nach seiner Hirnhautentzündung wieder zurück aus dem Krankenhaus (und besuchte schon wieder das Team), fällt aber auf nicht-absehbare Zeit aus. Auch Mathias Honsak wird dem Team am Wochenende verletzungsbedingt fehlen.

Bleibt Trainer Torsten Lieberknecht also bei seinem System mit Sturmduo, könnte bereits zum Zweitligastart am Samstag (13 Uhr) in Regensburg Vilhelmssons Stunde schlagen. "Er ist sehr dynamisch und macht einen guten Eindruck", lobte Mitspieler Klaus Gjasula nach der ersten gemeinsamen Einheit am Mittwoch. Doch: Auch für den Schweden dürfte es erst einmal eine Umgewöhnung sein, in der zweiten Bundesliga aufzulaufen. "Er muss hier erst einmal ankommen", schränkte auch Wehlmann ein.

Zwei Spitzen oder nur eine?

So gibt es bei den Lilien auch Planspiele, das System auf nur eine Sturmspitze umzustellen. Möglich wäre eine 4-2-3-1-Formation mit einem Offensiven wie Marvin Mehlem hinter Phillip Tietz. Oder aber Lieberknecht zieht wie häufiger in der vergangenen Saison Tobias Kempe nach vorne.

Eine weitere Option bietet der zweite skandinavische Neuzugang Magnus Warming, der schon seit dem Trainingsauftakt die Mannschaft kennt und im Angriff sehr variabel einsetzbar ist. "Wir haben in der Vorbereitung verschiedene Systeme ausprobiert", deutete Mittelfeldspieler Gjasula am Mittwoch an. "Wir hatten mit dem Tietzer nur einen gesunden, nominellen Stürmer. Jetzt sind wir variabel und der Trainer wird entscheiden."

Keine klare Zielvorgabe

Den Auftaktgegner Regensburg bezeichnete Gjasula "als typische Zweitliga-Mannschaft", die gerade in der Vorsaison zu Beginn ihre Stärken gezeigt habe. "Wir wollen sie daran hindern, so wie im letzten Jahr zu starten. Für uns ist ein guter Auftakt wichtig, dann schauen wir weiter."

Bei den Lilien tun sich nicht nur die Spieler nach Platz vier in der Vorsaison schwer mit einer klaren Zielvorgabe. Auch Funktionär Wehlmann sprach erstmal nur davon, die Fans wie in der abgelaufenen Saison begeistern zu wollen. Denn von den Rängen, so Wehlmann, kann noch ein besonderer Impuls ausgehen: "Demnächst ist unser Stadion fertig, das wird uns einen extra Schub geben." Die Tribüne, sie wäre dann wohl der wichtigste Neuzugang in Darmstadt.