Darmstadt vor Topspiel in Nürnberg Lilien fühlen sich wie die Klaus-Lage-Band

Darmstadt 98 reist zum Topspiel nach Nürnberg. Trainer Torsten Lieberknecht warnt vor der "spielstärksten Mannschaft" der 2. Liga und fasst das Aufstiegsrennen mit dem Song "Monopoli" zusammen.
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Lieberknecht: Wir sind die Randfiguren

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht ist ein echter Musikliebhaber. Wäre er nicht Fußball-Trainer geworden, so erzählte er es einmal im Klubmagazin, hätte er sich wohl einen Plattenladen zugelegt. Und so spricht Lieberknecht bei dem verrückten Aufstiegsrennen in der 2. Liga vor dem Topspiel am Samstag beim 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr) davon, dass die Lilien "bei der Musik dabeibleiben".
Mehr noch: Der Trainer beschrieb die Rolle des Underdogs mit dem Song der Klaus-Lage-Band "Monopoli" aus dem Jahr 1985. "Wir sind nur die Randfiguren, allerdings in einem schönen Spiel." Im Original-Text heißt es: schlechten Spiel.
Lieberknecht: FCN ist ein gefühlter Bundesligist
Aber schlechte Spiele scheinen bei den Darmstädtern in dieser Saison ohnehin die Ausnahme zu sein. Erst am vergangenen Samstag antworteten sie auf die Niederlage in Bremen und die vielen Corona-Ausfälle mit einem überzeugenden 3:1 (2:0)-Erfolg gegen Kiel. "Es ist wichtig, dass wir nach verlorenen Spielen immer punkten", so Lieberknecht, der für den Samstag von einer "besonderen Verpflichtung" seines Teams gegenüber den 1.600 mitreisenden 98er-Fans sprach.
Gegen die Nürnberger, auf Platz fünf mit fünf Punkten Rückstand auf Darmstadt, dürfte jede Hilfe gebraucht werden. Für Lieberknecht sind die Clubberer ein "gefühlter Bundesligist" und "das spielstärkste Team in der Liga". Das Hinspiel hatten die Lilien zwar mit 2:0 am Böllenfalltor für sich entschieden, die Gäste aber dennoch einen starken Eindruck hinterlassen.
Sobiech als wichtiger Faktor in der Abwehr
Beim Personal muss der Coach auf Emir Karic (Mandelentzündung) und Klaus Gjasula (Sperre) verzichten, Patric Pfeiffer ist mit einem Bluterguss im Oberschenkel angeschlagen. Lieberknecht nahm auf der Pressekonferenz am Donnerstag auch Stellung zu den Personalien Mathias Honsak und Lasse Sobiech: "Honsi hatte unglückliche Aktionen gegen Kiel, aber er reflektiert seine Leistung und geht im Training voran. Bei Lasse ist es wichtig, dass er gerade jetzt wieder da ist."
Im Sturm sei der zuletzt formstarke Aaron Seydel nicht gesetzt, man könne aber auch mit drei Stürmern agieren, so Lieberknecht. Luca Pfeiffer und Phillip Tietz laufen weiter der Hinrunden-Form hinterher, Tietz konnte immerhin mit einem Pfostenschuss nach Einwechslung gegen Kiel mehr Werbung für sich betreiben. Bei beiden Angreifern hoffen die Lilien wohl auf die Verwirklichung eines anderen Klaus-Lage-Hits: "Tausend Mal (den Ball) berührt, tausend Mal ist nichts passiert, tausend und eine Nacht - und es hat Zoom gemacht."
