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Kempe: "Für mich persönlich schwierig gewesen"

Tobias Kempe im Lilien-Trikot

Verletzt sein, das kennt Lilien-Spieler Tobias Kempe eigentlich nicht. Umso mehr ärgerte es ihn, wegen einer Bänderverletzung zuletzt sechs Wochen im Aufstiegskampf von Darmstadt 98 zu fehlen. Doch jetzt will Kempe wieder mithelfen, das große Ziel zu schaffen.

Tobias Kempe ist nicht gerade das, was man einen verletzungsanfälligen Spieler nennt. Die Patientenakte des Darmstädters ist überschaubar. Zu seiner Zeit bei Dynamo Dresden fehlte er mal mit einem Innenbandabriss etwas mehr als 90 Tage. Das ist aber bereits knapp zehn Jahre her.

Im Februar nun war es erneut das Innenband, das Kempe zu einer Pause zwang. Gegen Karlsruhe feierte er vergangenes Wochenende seine Rückkehr aufs Feld. Eingewechselt für knapp 20 Minuten. "Ich bin wieder auf einem super Stand körperlich. Ich fühle mich top. Das ist alles super verheilt", sagte der 33-Jährig in einer Medienrunde am Mittwoch. Die Zeit im Krankenstand war allerdings ganz schön belastend.

Auf der Tribüne gelitten

"Ich war sechs Wochen stinksauer", gab Kempe zu – und musste dann selbst lachen. "Für mich war es schlimm, auf der Tribüne zu sitzen und den Jungs zuzugucken, wie sie um jeden Zentimeter Acker kämpfen. Und du kannst halt nicht helfen." Das sei für ihn persönlich schon extrem ungewohnt und schwierig gewesen. In seine Teamkollegen hatte er aber vollstes Vertrauen. „Das ist ja schon die ganze Saison so: Jeder haut sich rein, alle, die reinkommen, geben 100 Prozent."

Apropos 100 Prozent: Ein bisschen fehlt dem Mittelfeldstrategen nach seiner Knieverletzung noch für sein gewohntes Leistungsniveau. Kempe setzt aber schon "im Training Spitzen", um seinen Lilien im Saisonendspurt so viel wie möglich zu helfen: "Step by step." Nur nichts überstürzen.

"Da gibt's nix Besseres"

Noch fünf Spiele haben die Darmstädter zu absolvieren – plus eine mögliche Relegation. Im besten Fall endet die Saison mit dem Aufstieg in die Bundesliga. "Der Ansporn ist, dass wir das mit voller Leidenschaft angehen. Dann schauen wir, was nach den fünf Spielen rauskommt", so Kempe, der einer der wenigen im Team des SVD ist, der weiß, wie es ist, in die Bundesliga aufzusteigen.

"Was gibt es Schöneres als aufzusteigen? Gerade mit diesem Verein. Da gibt‘s nix Besseres", ist der Mittelfeldspieler überzeugt. Das noch einmal erleben zu dürfen, wäre "schon cool". Kempe weiß aber auch, wie viel Arbeit bis dahin noch auf die Lilien wartet. Zum Glück muss er sich diese Arbeit nicht mehr von der Tribüne aus ansehen, sondern kann selbst mitanpacken.