Lilien-Angreifer Braydon Manu überragte gegen Sandhausen.

Nach dem Sieg des SV Darmstadt 98 gegen Sandhausen war der Held des Abends schnell gefunden. Sorgen macht den Lilien aber erneutes Verletzungspech.

Braydon Manu ist kein Mann großer Worte. "Nicht viel nachgedacht, einfach draufgehalten, Tor", beschrieb er seinen Treffer zum 1:0 gegen Sandhausen kurz und knapp. Mit dem Tor in der 9. Minute hatte er am Freitagabend den Weg für den ersten Saisonsieg des SV Darmstadt 98 geebnet.

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Highlights: Darmstadt - Sandhausen

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Und auch wenn Manu beim Abschluss nicht viel nachgedacht haben mag, so war er Sekunden zuvor doch hellwach. Der 25-Jährige nutzte einen Fehler in der SVS-Abwehr, um frei vor dem Tor aufzutauchen und eiskalt zu verwandeln. In der 55. Minute war er dann auch am Siegtreffer beteiligt, spielte Marvin Mehlem vor dessen 2:1 sehenswert frei - der Torschütze fand die Vorlage seines Kollegen schlicht "überragend".

"Die drei Punkte waren wichtig für die Köpfe"

Das alles übrigens in ungewohnter Rolle als zweiter Stürmer. "Wir haben jemanden gesucht, der Phillip Tietz unterstützt", erklärte Trainer Torsten Lieberknecht. Dabei habe er die Wahl zwischen Manu und Neuzugang Magnus Warming gehabt - und sich goldrichtig entschieden. "Der Junge hat ein klasse Spiel gemacht, das freut mich natürlich für ihn", attestierte er Manu, der sonst eher auf dem Flügel zu finden ist.

"Ich habe mich wohlgefühlt dort vorne. Und ich denke, ich kann mit meiner Leistung zufrieden sein", so der Offensivmann, der den Sieg direkt einordnete: "Die drei Punkte waren wichtig für die Köpfe, gerade nach der Niederlage letzte Woche." Denn in Regensburg waren die Lilien durch ein schnelles Gegentor und einen Platzverweis ins Hintertreffen geraten. Gegen Sandhausen ließ man sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich von Aleksandr Zhirov in der 24. Minute nicht aus dem Konzept bringen und siegte am Ende verdient mit 2:1.

Der Fehlstart in die neue Zweitliga-Saison ist nun abgewendet - auch zur Erleichterung des Trainers. "Der Sieg war wichtig für das Gemüt aller hier im Stadion", sagte Lieberknecht, der bei seinem Team aber noch Steigerungspotenzial sieht. "Wir finden uns noch. Wir sind natürlich noch nicht so weit, wie ich mir das vorstelle."

Im DFB-Pokal gegen Ingolstadt

Bevor es in der zweiten Liga weitergeht, steht am kommenden Wochenende erst mal der DFB-Pokal auf dem Programm. Darmstadt 98 erwartet dann am Montag (18 Uhr) eine unangenehme Aufgabe bei Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt. Bei den Südhessen hoffen sie, dass die Verletztenliste bis dahin nicht noch länger wird. Mit Clemens Riedel musste ein Spieler der notdürftig zusammengestellten Dreierkette gegen Sandhausen verletzt vom Platz. "Er hatte sofort einen dicken Fuß", berichtete Lieberknecht. Eine Diagnose steht noch aus.

Immerhin hat Matchwinner Manu Entwarnung gegeben, nachdem auch er angeschlagen ausgewechselt werden musste. "Alles gut. Ich hab nur einen Schlag drauf bekommen", sagte er mit Blick auf seine dick verbundene Wade. "Es hat ein bisschen wehgetan und ich konnte dann nicht mehr auftreten." Gegen Ingolstadt wird er aber einsatzbereit sein - zur Not auch wieder im Sturm.

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Darmstadt 98 - SV Sandhausen 2:1 (1:1)

Darmstadt: Schuhen, Bader, Riedel (53. Zimmermann), Müller, Holland, Gjasula, Manu (62. Warming), Kempe (90. Ben Balla), Mehlem (90. Ronstadt), Tietz, Schnellhardt
Sandhausen: Drewes, Diekmeier, Zhirov, Dumic, Okoroji (89. Ganda), Trybull (78. Ritzmaier), Zenga, D. Kinsombi (78. Ochs), Bachmann, C. Kinsombi (78. Esswein), Pulkrab (78. Kutucu)

Tore: 1:0 Manu (9.), 1:1 Zhirov (24.), 2:1 Mehlem (55.)
Gelbe Karten: Müller, Tietz / C. Kinsombi, Trybull, Dumic

Schiedsrichter: Winter (Hagenbach)
Zuschauer: 13.500

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