Torsten Lieberknecht

In einem packenden Zweitliga-Finale spielt der SV Darmstadt 98 um den Aufstieg in die Bundesliga. Die Chancen standen schon besser, doch Trainer Torsten Lieberknecht erinnert an den einstigen Irrsinn von der Bielefelder Alm.

Videobeitrag

Video

Packen die Lilien den Bundesliga-Aufstieg?

Torsten Lieberknecht klatscht in die Hände. Im Hintergrund ein Stadionbild mit Lilien-Fans. Logo: Heimspiel Text: Irres Aufstieg-Finale der Lilien. Zu Gast: Torsten Lieberknecht (Collage)
Ende des Videobeitrags

Fans, Mannschaft und allen voran der Trainer: Darmstadt 98 fiebert dem Saisonfinale in der zweiten Fußball-Bundesliga entgegen. "Vielleicht wird es am Wochenende ein Endspiel, was super ausgeht – vielleicht ist es aber auch noch gar nicht das Endspiel", sagte Coach Torsten Lieberknecht am Montag im heimspiel! des hr. "Vielleicht geht es danach noch weiter. Alles ist möglich." In der Tat.

Fakt ist: Vor dem 34. und letzten Spieltag sind die Lilien als Tabellenvierter immer noch voll drin im Aufstiegsrennen. Durch die 1:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf hat sich die mathematische Ausgangslage zwar verschlechtert. Mit einem Sieg am Sonntag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den SC Paderborn könnten die Südhessen aber wieder auf Rang zwei klettern und direkt in die erste Liga aufsteigen.

Lieberknecht: "Schon viele Bretter aus dem Weg geräumt"

Dafür müssten allerdings zeitgleich sowohl Werder Bremen (gegen Regensburg) und der Hamburger SV (bei Hansa Rostock) verlieren. Sollte zumindest der HSV nicht über ein Unentschieden hinauskommen, würden die Lilien im Falle eines Heimsieges als Dritter in der Relegation (19. und 23. Mai) zwei weitere Aufstiegs-Endspiele bekommen.

"Darmstadt 98 ist ein Paradebeispiel dafür, dass – wenn man an gar nichts mehr glaubt – doch noch etwas geht", sagte Lieberknecht. "Der Club hat es vor Jahren unter Dirk Schuster in Bielefeld gezeigt." 2014 forderte der SVD in der damaligen Relegation zur zweiten Liga die Arminia, kämpfte sich nach einer 1:3-Niederlage im Hinspiel und dank einer bis heute sagenhaften Verlängerung auf der Alm zu einem märchenhaften Aufstieg. Genau diesen Geist beschwört nun auch Lieberknecht: "Wir haben schon viele Bretter aus dem Weg geräumt."

Wenn ein frühes Tor nach Rostock schwappt…

Auf den Tabellenzweiten Bremen haben die Darmstädter drei Zähler Rückstand, mit dem Dritten HSV sind sie punktgleich. "Das ist jetzt eine 50/50-Situation", schätzte der Trainer die Chancen seiner Mannschaft ein. "Wenn es uns gelingt, ein frühes Tor zu schießen – und das dann auch noch nach Rostock schwappt… das sind dann genau diese Momente. Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr glaube ich daran, dass es gelingen kann. Ich kann den Sonntag kaum abwarten."

Auf lautstarke Unterstützung des eigenen Anhangs können der Coach und sein Team auch am Sonntag wieder zählen: Die Tickets für das Heimspiel gegen Paderborn waren binnen weniger Minuten restlos ausverkauft. "Wir werden am Wochenende wieder unser Bestes geben", versprach Lieberknecht. "Auch die Lilien-Fans werden noch einmal alles aus sich rausholen. Den SC Paderborn – die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga – müssen wir erst einmal besiegen."

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen