Tim Skarke SV Darmstadt 98

Jetzt ist es fix: Ab der neuen Saison spielt Tim Skarke für Union Berlin. Im Abschieds-Interview spricht der Flügelflitzer über die Jahre in Darmstadt, seinen Wechsel und sein Verhältnis zu Trainer Torsten Lieberknecht.

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Skarke: "Abschied ist mir sehr schwer gefallen"

Tim Skarke von Darmstadt 98 gegen Felix Agu von Werder Bremen
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Nach drei Jahren in Darmstadt ist für Tim Skarke Schluss bei den Lilien. Der Offensivspieler verlängert seinen Vertrag nicht, sondern spielt ab der kommenden Spielzeit für Union Berlin. Nach dem verkündeten Wechsel nahm sich der 25-Jährige Zeit für den hr-sport, erklärte seinen Abschied und zog eine Bilanz seiner Zeit in Südhessen.

hessenschau.de: Herr Skarke, drei Jahre haben Sie in Darmstadt gespielt. Wie schwer fällt Ihnen der Abschied?

Tim Skarke: Ehrlich gesagt: sehr schwer. So eine Mannschaft zu verlassen, ist schmerzhaft. Alle Leute waren cool, es hat sehr viel Spaß gemacht.

hessenschau.de: Viele haben in dieser Saison den unglaublichen Teamgeist im Lilien-Team gelobt. Erging es Ihnen ähnlich?

Skarke: Ich habe noch nie so einen Spirit in der Mannschaft kennengelernt. Ich hatte noch nie so ein Gefühl auf dem Platz mit diesem Team, in dem sich wirklich jeder für jeden gefreut hat. In der vergangenen Saison war es für mich selbst schwer, weil ich am Anfang lange verletzt war. Schon während der Reha-Zeit habe aber ich gemerkt, wie jeder jeden pusht. Der Trainer hat mich dann auch sehr gefördert, dafür bin ich ihm sehr dankbar.

hessenschau.de: Sie haben es gerade erwähnt: Nach Ihrer langen Verletzung waren Sie unter Trainer Torsten Lieberknecht direkt Stammspieler. Wie wichtig war er für Ihren jetzigen Karriere-Sprung?

Skarke: Er war sehr wichtig. Er hat mir immer signalisiert, dass ich mir die Zeit in der Reha nehmen soll. Ich habe seine Unterstützung sehr gespürt. Das ist unbezahlbar. Das hat mir dann auf dem Platz Flügel verliehen. Ich habe mich auch nochmals persönlich bei ihm bedankt. Natürlich auch bei Carsten Wehlmann, der mich damals aus voller Überzeugung aus Heidenheim geholt hat.

hessenschau.de: Wie blicken Sie generell auf die drei Jahre bei den Lilien?

Skarke: Es war eine wunderschöne Zeit. Ich war ja das erste Mal richtig weg von zuhause. Am Anfang war es etwas schwer. Damals haben mich aber viele unterstützt, Darmstadt war schnell eine Heimat. Ich blicke absolut positiv zurück. Darmstadt 98 ist ein Herzensverein geworden.

hessenschau.de: Wären Sie denn bei einem Bundesliga-Aufstieg der Lilien in Darmstadt geblieben?

Skarke: Dann wäre ich dageblieben, ja. Ich habe relativ früh allen im Verein mitgeteilt, dass ich, wenn ich den Schritt gehe, nur in die Bundesliga gehe. Zu einem anderen Zweitligisten wäre ich nicht gewechselt, auch wenn ich dort mehr Geld hätte verdienen können. Das ist eben mein Traum, der jetzt in Erfüllung gegangen ist.

hessenschau.de: Dabei hatten Sie ja früh ein Lilien-Angebot vorliegen. Im Gegensatz zu vielen anderen Leistungsträgern wie Fabian Holland, Matthias Bader oder Marvin Mehlen, die ihre Verträge im Laufe der Saison verlängert haben, haben Sie aber gezögert. Was war der Grund dafür?

Skarke: Ich habe mich früh verletzt, dazu kam der neue Trainer. Ich wollte daher erst mit den Lilien reden, wenn ich fit bin und weiß, ob ich unter dem neuen Trainer spiele oder nicht. Deswegen wollte ich abwarten. Ich wollte mich darauf konzentrieren, dass ich gut zurückkomme. Deswegen hat das so lange gedauert. Als ich gespielt habe, habe ich gemerkt, dass ich es vielleicht noch einmal schaffen kann, in die Bundesliga zu wechseln. Es ist ja auch klar, dass man nach dem ersten Angebot noch verhandelt. Die Gespräche waren immer offen und ehrlich.

hessenschau.de: Stimmt es denn, dass die Lilien im Saisonendspurt dann noch ein zweites Angebot nachgelegt haben?

Skarke: Ja, das stimmt. Wenn ich kein Angebot aus der Bundesliga bekommen hätte, hätte ich dieses Angebot auch angenommen und wäre in Darmstadt geblieben.

Das Gespräch führte Nico Herold.