Phillip Tietz im Hinspiel gegen Heidenheim.

Darmstadt fliegt durch die zweite Liga, doch der kommende Gegner könnte unangenehmer nicht sein: Heidenheim bietet "Laufwunder" und "einen der besten Stürmer Deutschlands" auf. Und die Lilien? Die nutzen ihre Kältesauna.

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Vorbericht: Lilien beim Topspiel in Heidenheim gefordert

Marvin Mehlem wird im Hinspiel gegen Heidenheim gelegt.
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Nur gut, dass Trainer Torsten Lieberknecht noch einen Halbsatz nachgeschoben hat. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Zweitliga-Topspiel in Heidenheim (Samstag, 20.30 Uhr) berichtete er von den ungewöhnlichen Methoden, um Frank Ronstadt wieder fit zu bekommen. Der Außenspieler hatte sich in eine Kältesauna mit ungefähr minus 85 Grad begeben. "Nur zwei Minuten, nicht den ganzen Tag", schickte Lieberknecht mit einem Schmunzeln hinterher.

Die Anekdote zeigte gleich dreierlei: Zum einen verfügen die Lilien nun auch über höhere Standards bei der Spielvorbereitung und Regeneration. Zum anderen scheinen die Methoden zu wirken, denn nicht nur Ronstadt meldet sich fit für das Gipfeltreffen.

Klaus Gjasula und Matthias Bader könnten schon wieder Optionen für die Bank sein, auch Braydon Manu und Jannik Müller nähern sich dem Kader an ("Wir warten noch den Freitag ab"). Aaron Seydel könnte in der nächsten Woche wieder voll mittrainieren. Damit lichtet sich das Lilien-Lazarett.

Heidenheims Kleindienst "einer der besten Stürmer in Deutschland"

Und drittens können sie sich bei den Lilien nun auch abkühlen nach hitzigen Partien wie jener gegen den Hamburger SV. Es wird beim Gipfeltreffen in Heidenheim ohnehin darauf ankommen, heißes Herz zu zeigen und kühlen Kopf zu bewahren. "Sie stehen für mich nicht unerwartet da oben", erklärte Lieberknecht im Hinblick auf den Aufstiegskonkurrenten Heidenheim.

Das zeigt nicht nur ein Blick auf die Tabelle, in der die Heidenheimer auf Platz drei liegen, sondern auch auf die Statistik. Kein Team in der zweiten Liga hat mehr Kilometer abgespult, Sprints und intensive Läufe hingelegt. Lieberknecht fordert daher "dieselbe Haltung, Intensität und Bereitschaft wie gegen den HSV" von seiner Mannschaft.

Doch der Gegner ist nicht nur ein "Laufwunder", sondern auch technisch gefährlich. Mit 44 Toren stellt der FCH die zweitbeste Offensive der Liga, Sinnbild dafür ist Tim Kleindienst. Der beste Torschütze der Liga gewinnt von allen Akteuren die meisten Kopfballduelle – und liefert die meisten intensiven Läufe.

Da überraschte das Loblied von Lieberknecht auf den gegnerischen Angreifer kaum: "Er hat eine unfassbare Qualität in der Luft. Er ist einer der besten Kopfballspieler der Liga und einer der besten Stürmer, die Deutschland überhaupt hat."

Spielt Stojilkovic von Beginn an?

Die Lilien haben aber unter der Woche einen Plan entwickelt, wie sie Kleindienst & Co. entgegen treten können. "Wir haben uns auf viele Eins--gegen-eins-Situationen vorbereitet", so Lieberknecht. Durch kompaktes Verschieben und enge Deckung auf außen soll Kleindienst von der Grundversorgung für sein Spiel, den vielen Flanken, abgeschnitten werden.

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Ohne Stojilkovic in bekannter Formation
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Ohne Zweifel: Es wird rappeln am Samstag in den Zweikämpfen – und die Lungen werden gefordert sein. Nicht wenige Topteams mussten sich bei einem Besuch, noch dazu im Winter, in der Ostalb umschauen. Schon bei seinem ersten Auswärtsspiel als Lilien-Trainer in Heidenheim hatte Lieberknecht gewarnt: "Der Platz dort spielt eine große Rolle, weil er sehr schnell ist." Darmstadt unterlag seinerzeit mit 1:2.

Doch für ganz eigene Schnelligkeit steht auch das Spiel der Lilien. Nach dem Joker-Tor von Filip Stojilkovic gegen Hamburg bietet sich der Neuzugang sogar als Startelf-Option neben seinem Kumpel Phillip Tietz an. "Es ist noch alles offen", meinte Lieberknecht dazu. Gut möglich ist aber, dass er der etablierten Formation "Mathias Honsak - Marvin Mehlem - Tietz" vertraut.

Stojilkovic wäre dann mit seiner Dynamik wieder eine gute Möglichkeit, um in der zweiten Halbzeit nachzulegen. Denn in Heidenheim, dass wissen die Lilien, braucht es möglichst viele schnelle und frische Beine.

So könnten die Lilien in Heidenheim spielen.
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