Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche plant die Zukunft.

Der Europa-League-Sieg bedeutet sportlich und finanziell einen großen Sprung für Eintracht Frankfurt. Sportvorstand Markus Krösche will die bisherige Einkaufspolitik dennoch beibehalten.

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Markus Krösche: "Meilenstein für Eintracht"

Markus Krösche
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Der Sieg in der Europa League brachte Eintracht Frankfurt nicht nur sportlichen Ruhm ein. Mit dem Titelgewinn verändert sich auch die finanzielle Lage vollständig. Alle Prämien zusammenaddiert spült der Sprung in die Champions League rund 60 Millionen Euro (!) in die Kasse. Sportvorstand Markus Krösche sprach deshalb im Doppelpass von Sport1 von einem "Meilenstein".

Europa-League-Sieg ein Meilenstein für Eintracht

Krösche erklärte: "Zwei Jahre Corona-Pandemie haben uns finanziell hart getroffen. Wir hatten ein großes Problem ohne Zuschauer und haben deshalb extrem Federn gelassen." Den historischen internationalen Erfolg bezeichnete der Eintracht-Sportvorstand mit Blick auf die Zukunft daher auch als "elementar wichtig" und fügte an: "Mit der mäßigen Bundesliga-Saison hätten wir die Verluste nur schwer auffangen können."

Die Bewertung der abeschlossenen Spielzeit der Hessen wäre in der Endabrechnung ohne Triumph anders ausgefallen. Der Finaleinzug hätte zwar stets lobende Worte und Schulterklopfer nach sich gezogen. Doch die Bundesligasaison mit Rang elf und das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal hätten einer kritischeren Einordnung bedurft. Natürlich müssen Fehler analysiert und klar angesprochen werden. War der Kader optimal zusammengestellt? Warum gab es diese Diskrepanz zwischen Europa League und Bundesliga? 15 Punkte im Jahr 2022 waren nicht befriedigend, die Heimschwäche ebenfalls nicht.

Eintracht will keine "Harakiri-Sachen" machen

Nach dieser Sternstunde auf europäischer Bühne steht allerdings die Zukunft im Fokus. "Wir müssen investieren. Durch den Einzug in die Champions League haben wir wieder eine Doppelbelastung zu meistern. Wir haben dieses Jahr gesehen, dass wir Schwierigkeiten haben, in beiden Wettbewerben auf gutem Level zu agieren", äußerte sich Krösche selbstkritisch.

Doch die bisherige Philosophie soll nicht über Bord geworfen werden. Fertige Spieler, die zig Millionen Euro kosten und sofort funktionieren müssen, wird es kaum geben. "Wir werden keine Harakiri-Sachen machen", stellte Krösche klar. Stattdessen wolle die Eintracht eine Basis schaffen, "damit wir regelmäßig um die internationalen Pätze mitspielen können".

Mit jungen und talentierten Spielern nach vorne

Jung, talentiert und entwicklungsfähig: an diesem organisch gewachsenen Weg wird sich trotz höheren Budgets in Frankfurt vorerst nichts ändern. Die bisher getätigten Transfers Jerome Onguene, Randal Kolo Muani, Marcel Wenig und Faride Alidou passen daher voll ins Konzept.