Markus Krösche beim Auto-Korso.

Große Irritationen beim Pokal-Empfang der Eintracht: Klub-Funktionäre durften nicht auf den Balkon, der Korso stand angeblich vor der Absage. Im Zentrum der Kritik stehen die Stadt und Oberbürgermeister Feldmann.

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Eklat bei Eintracht-Empfang: Zutritt-Verbot für Funktionäre

Kevin Trapp und Oberbürgermeister Feldmann auf dem Balkon.
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Der Empfang der Europapokalsieger von Eintracht Frankfurt am Römer sorgt weiter für Irritationen - auch auf politischer Ebene. Nach hr-Informationen hatte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zwischenzeitlich veranlasst, dass nur die Mannschaft und er den Balkon des Römers betreten durften. Das Sicherheitspersonal hat deshalb unter anderem Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Philip Holzer das Betreten des Balkons untersagt. Das galt zunächst auch für den Trainerstab. Auch Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) und Sportdezernent Mike Josef (SPD) durften nicht auf den Balkon.

Die Stadt hingegen verweist auf das Sicherheitspersonal. Der Leiter des Hauptamtes Tarkan Akman, dem das städtische Protokoll unterstellt ist, sagte auf Nachfrage: "Der Oberbürgermeister hat in der Tat einen Wunsch geäußert: dass die Eintracht schon zu Beginn mit so vielen Personen wie nur irgend möglich auf den Balkon kann. Geplant war, dass neben der Mannschaft auch der Trainerstab und die wichtigsten Funktionäre in der ‚ersten Fuhre‘ mit auf den Balkon gehen."

Feueralarm als Entschuldigung

Akman schränkt ein: "Uns ist jedoch zu Ohren gekommen, dass das Sicherheitspersonal einigen Personen den Zutritt verweigert hat, mit denen wir gerne auf dem Balkon gefeiert hätten." Dies habe möglicherweise auch an dem zwischenzeitlich durch Bengalos ausgelösten Feueralarm gelegen. Deshalb habe man die Zugänge zum Balkon zwischenzeitlich schließen müssen.

Es bleibt nicht die einzige Ungereimtheit zwischen der Eintracht und der Stadt in Bezug auf die Feierlichkeiten. Auf dem Weg zum Balkon hatte Oberbürgermeister Feldmann Eintrachts Kapitän Sebastian Rode und Trainer Oliver Glasner den Pokal aus der Hand genommen und dafür reichlich Spott geerntet.

Rode: Habe es nicht verstanden

Feldmann entschuldigte sich, dass er in jenem Moment mehr Fan als Oberbürgermeister gewesen sei. Auch Rode zeigte sich mehr als überrascht gegenüber der Bild-Zeitung: "Ich habe es nicht ganz verstanden. Es ist toll, dass er uns eingeladen hat, aber es wäre vielleicht besser gewesen, wenn er sich etwas zurückgenommen hätte."

Dem Blatt zufolge gab es überdies einen weiteren Aufreger, weil die Stadt in einem Brief am Mittwoch zunächst die Zustimmung für den Auto-Korso verweigert hatte: "Die Eintracht-Bosse waren aufgebracht, forderten aus Sevilla eine sofortige Klärung. Auch eine Absage des Korsos stand im Raum, man dachte über eine Verlegung der Feier ins Waldstadion nach." Demnach wurde ein Kompromiss gefunden, dass statt 30 Cabrios nur 15 genutzt wurden - die Mitarbeiter fuhren in einem Doppeldecker-Bus hinterher.