Eintracht-Trainer Oliver Glasner zieht sich den Pulli übers Gesicht.

Behäbig, handzahm, ungefährlich: Mit dem Spiel seiner Eintracht war Trainer Oliver Glasner aber mal so gar nicht zufrieden. Für das Champions-League-Spiel in Marseille kündigte der Österreicher Änderungen an.

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Die komplette Eintracht-PK nach dem Spiel gegen Wolfsburg

Oliver Glasner
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Am Anfang wollte Oliver Glasner noch an sich halten, als er nach einer Erklärung für den mauen Auftritt seiner Eintracht gegen den VfL Wolfsburg gefragt wurde. "Es gibt schon ein paar Erklärungen, aber das werden die Jungs morgen hören", gab sich der Frankfurter Übungsleiter auf der Pressekonferenz nach dem 0:1 gewohnt milde.

Nur wenige Minuten später zählte der Österreicher dann aber gnadenlos auf, was ihn alles gestört hat am Spiel seiner Mannschaft. Und das war reichlich: "Wir waren langsam und behäbig im Spielaufbau. Wir hatten ganz selten Tiefe im Spiel. Wir waren über außen tot. Wir waren bei Standardsituationen eine Katastrophe. Wir hatten kein Durchsetzungsvermögen." Die Eintracht habe die Partie verdient verloren.

Personelle Änderungen kündigen sich an

Glasner bleibt nun wenig bis gar keine Zeit, um die Fehler im Spiel der Frankfurter zu beheben. Am Montag geht es schon mit dem Flugzeug nach Marseille, wo am Dienstag (21 Uhr) das zweite Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte ansteht. Dass im französischen Süden dieselbe Elf auf dem Platz steht wie gegen Wolfsburg, ist nahezu ausgeschlossen.

"Wir werden am Dienstag die aufstellen, die in der Lage sind, 90 Minuten diesen Power-Fußball zu spielen, den wir spielen möchten", kündigte Glasner an. Wem genau er diese Fähigkeit nach dem Wolfsburg-Spiel absprechen wollte, blieb unklar. Vielleicht war es aber auch mehr ein genereller Appell des Trainers, der seine Mannschaft wachrütteln wollte.

Die Eintracht kommt über die Mentalität

Am Ende geht es beim Spiel der Eintracht immer um die Mentalität. Und die hat gegen Wolfsburg offensichtlich nicht gestimmt. Die Offensive wirkte behäbig, in der Defensive war man zu oft den viel beschworenen einen Schritt zu spät. Die Hessen hatten laut offizieller Bundesliga-Statistik zwar knapp 60 Prozent Ballbesitz, gewannen aber nur rund 44 Prozent der Zweikämpfe.

"Wenn Djibi Sow, der mit Abstand die meisten Minuten gespielt hat, gefühlt der aggressivste Spieler auf dem Platz ist, dann machen viele andere was falsch", schlussfolgerte Glasner. So verliert man dann eben auch gegen einen VfL Wolfsburg, der bis dato noch keinen Saisonsieg auf dem Konto hatte. Mit Blick auf Dienstag sei zur Warnung gesagt: Marseille hat in der Ligue 1 bislang noch kein einziges Spiel verloren. Ohne ihren Power-Fußball wird es für die Eintracht auch dort nichts zu holen geben.