Axel Hellmann

Eintracht Frankfurt kritisiert zusammen mit anderen Klubs die geplante Champions-League-Reform. Eintracht-Boss Axel Hellmann warnt in diesem Zusammenhang vor einer Entwicklung, die ein "Monster" kreieren könnte.

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Eintracht-Boss Hellmann mit scharfer Kritik an Champions-League-Reform

Axel Hellmann im Sakko der Eintracht
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Eintracht Frankfurt will sich mit mehreren Vereinen aus der europäischen Mittelklasse gegen Teile der Champions-League-Reform stark machen. Von 2024 an werden 36 statt 32 Teams an der Fußball-Königklasse teilnehmen. Zwei Plätze sollen dabei auf Basis früherer Ergebnisse und nicht des Abschneidens in der Vorsaison der nationalen Liga vergeben werden. Dadurch würde garantiert werden, dass sich langjährige Champions-League-Teilnehmer trotz eines schwachen Abschneidens in der Liga für die Königsklasse qualifizieren würden.

"Wenn du an der Champions League teilnimmst, wird dein Koeffizient immer höher, es wird immer mehr ein geschlossenes System", sagte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann auf dem International Media-Day. Was daraus resultieren könnte, wäre doch noch die Einführung einer Super League. Ein exklusiver Club, der die nationalen Ligen entwertet.

Die Super League droht

Das UEFA-Exekutivkomitee hatte die Reform vor einem Jahr beschlossen. Kurz zuvor hatten zwölf europäische Topclubs ihre Pläne für eine Super League als Konkurrenz zur Champions League veröffentlicht. Diese waren jedoch vorerst gescheitert.

Hellmann sprach sich für eine stärkere finanzielle Balance innerhalb der europäischen Wettbewerbe aus. "Die andere Alternative ist klar. Wenn wir dies nicht bis zu einem bestimmten Ausmaß tun, kreieren wir unser eigenes Monster. Die Clubs der Champions League werden immer mehr Geld generieren und eines Tages werden sie versuchen, in eine Super League einzutreten, weil dies die einzige Möglichkeit ist, um ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse zu befriedigen", sagte Hellmann. Das müsse man verhindern.

Hellmann: "Unterschied ist zu groß"

Hellman sprach sich im Gespräch mit dem hr-sport deshalb dagegen aus, Vereinen einen Champions-League-Platz aufgrund frührerer Ergebnisse auszuhändigen. "Es muss sichergestellt sein, dass die Qualifikation über die sportliche Leistung in den nationalen Ligen erfolgt - und das möglichst offen." Zudem sollte die Anzahl der Spieltage in der Königsklasse limitiert werden, um die Wertigkeit der nationalen Ligen nicht zu senken.

Die Eintracht tritt am Donnerstag im Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei West Ham United (21 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream bei hessenschau.de) an. Falls die Eintracht die Europa League gewinnen sollte, würde sie kommende Saison in der Champions League spielen. Hellmann: "Ich denke, der Unterschied zwischen Europa League und Champions League ist zu groß." Sein Verein arbeite mit anderen Clubs in einer Initiative zusammen, "um die Interessen der europäischen Mittelklasse-Clubs zu stärken".