Danny da Costa

Mit Danny da Costa verliert Eintracht Frankfurt einen echten Typen. Sportlich hat der Außenbahnspieler jedoch nie an seine Leistungen aus der Europacup-Saison 2018/19 anknüpfen können.

Der Mann hatte gut lachen. "Ich kann die Fragen und Antworten selbst geben", grinste Danny da Costa nach dem Europacup-Spiel 2018 der Eintracht gegen Apollon Limassol und ließ seinen Worten dann Taten folgen. Gut gelaunt fragte da Costa bei sich selbst ein paar gängige Fieldinterview-Fragen ab, grinste breit in die Kamera und die Umstehenden lachten sich schlapp. Der Clip von da Costas Selbstinterview ging viral.

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Sehr viel zu lachen hatte da Costa bei Eintracht Frankfurt seither nicht mehr. 2017 von Leverkusen zur Eintracht gekommen, war er in der Pokalsieger-Saison noch feste Größe, in der folgenden, rauschhaften Europacup-Saison gab es dann tatsächlich Spiele, in denen da Costa ein echtes Pendant zu Filip Kostic bildete. 50 Pflichtspiele und neun Scorerpunkte sprechen für sich, da Costa schnupperte an der Nationalelf.

Energetisch, dynamisch, engagiert

Und das Zeug dazu hätte er auf der Höhe seines Schaffens gehabt. Nicht jede Flanke landete im Strafraum, aber da Costa war stets energetisch, dynamisch, engagiert – seine hervorstechendsten Attribute. Umso unerklärlicher der Karriereknick, der folgte. In den Folgesaisons brachte da Costa kaum noch ein Bein auf den Boden, unter Ex-Trainer Adi Hütter reichte es oft nicht mal mehr für den Kader. Ähnlich sah es unter Oliver Glasner aus.

Folgerichtig dann die Leihe nach Mainz im Winter 2021. Und ähnlich erstaunlich. In Mainz nämlich knüpfte da Costa an sein altes Leistungsvermögen an, direkt im ersten Spiel traf er, war anschließend unumstrittener Stammspieler. "Er hat hier Spuren hinterlassen", sagte 05-Sportdirektor Martin Schmidt zu da Costas Halbjahr in Mainz. Zurück in Frankfurt rückte er wieder ins zweite Glied, nur 13 Spiele machte er in dieser Saison, die wenigsten davon von Beginn an.

"Er ist ein überragender Typ"

Viele werden nicht mehr dazu kommen, schon länger stand fest, dass sich die Wege mit dem Vertragsende im Sommer trennen werden. Der Schritt zu Mainz wiederum ist logisch. "Ich freue mich sehr, dass Danny uns zugesagt hat", so FSV-Trainer Bo Svensson: "Er hat immense sportliche Qualität und ist ein überragender Typ, der zudem noch viel Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene mitbringt. Es ist kein Geheimnis, dass er eine sehr wichtige Rolle beim Klassenerhalt vergangenes Jahr gespielt hat."

In Frankfurt wird da Costa dennoch in guter Erinnerung bleiben. Wegen seiner sympathischen Art, wegen einer blitzsauberen Leistung im Pokalfinale 2018, wegen rauschhafter Europacup-Nächte – und wegen eines legendären Selbstinterviews.