Markus Krösche im Eintracht-Trainingslager in Dubai

Eintracht Frankfurt hat auf Rang vier in der Bundesliga überwintert und möchte diesen Platz behalten. Sportvorstand Markus Krösche weiß aber auch um die Hindernisse auf dem Weg dorthin.

In der Fußball-Sprache gibt es oft Begriffe, die für Außenstehende auf den ersten Blick erst einmal nur mäßig Sinn ergeben. Das ist auch dann der Fall, wenn damit Tabellensituationen beschrieben werden. Da ist dann mal vom Fernglas die Rede oder rettenden Ufer oder vom Niemandsland. Und es gibt die Bezeichnung des Jägers und des Gejagten. Schaut man sich im Januar 2023 Eintracht Frankfurt an, dann sind die Hessen, die sich aktuell auf Rang vier befinden, mittlerweile die Gejagten – und wollen sich in keinem Fall schnappen lassen.

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Markus Krösche im ausführlichen Pressegespräch im Trainingslager in Dubai

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"Wir wollen mit aller Macht diesen Platz verteidigen. Wir wollen am Ende der Saison auf den Champions-League-Plätzen stehen. Das ist unser Ziel", erklärte Sportvorstand Markus Krösche beim Trainingslager der Frankfurter in Dubai. Zurückhaltung klingt anders, die Anspruchshaltung in Hessen nach Europokalsieg, Champions-League-Achtelfinale und bislang starker Bundesliga-Saison hat sich verändert.

Wie sich die Zeiten ändern

"Ob wir das schaffen, weiß ich nicht. Aber was soll ich sagen? Dass wir schlechter werden wollen?", betonte Krösche. Nein, sicher nicht. Ein internationaler Platz soll es mindestens werden für die Frankfurter. Eine zweite Champions-League-Teilnahme in Folge wäre aber ein neuer historischer Schritt für den Verein, der im Sommer 2016 in der Relegation gegen Nürnberg noch gegen den Abstieg in die zweite Liga ankämpfen musste. Wie sich die Zeiten ändern.

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Eintracht-Vorstand Markus Krösche ist erfolgshungrig

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Aber der Frankfurter Sportvorstand weiß auch, dass die Eintracht in der Bundesliga nun anders gesehen wird. Besonders das letzte Spiel vor der Winter-Pause in Mainz war ein Vorgeschmack auf das, was die Hessen in der Restrunde erwarten dürfte: eklige Gegner, die die Frankfurter mehr als nur ernst nehmen. "Mainz ist ein gutes Beispiel. Diese Robustheit, diese Kompaktheit und auf schnelle Umschaltmomente warten - das wird häufiger werden", betonte Krösche.

"Jetzt reicht es!"

Sein Team sieht er für die neuen Anforderungen aber gewappnet. "Das Gute ist, dass wir als Mannschaft diese gewisse Überzeugung haben, in dem, was wir tun. Ein Beispiel war das Spiel gegen Augsburg: Wir geraten in Rückstand, aber wir verlieren deswegen nicht die Nerven", erläuterte Krösche. Diese Einstellung wird’s für das große Ziel Champions auch im neuen Jahr brauchen.

Das erfolgreiche Jahr 2022 soll dabei so gut es geht vergessen werden. "Wir müssen das, was war, zur Seite schieben und dürfen uns nicht darauf ausruhen", formulierte es der Eintracht-Sportvorstand. "Wir sind gefeiert worden – und das auch zurecht. Aber jetzt reicht es." Sollten die Frankfurter im Mai aber erneut die Champions League erreichen, gäbe es ja genügend Gründe für neuerliche Feierlichkeiten.