Makoto Hasebe, Evan N'Dicka und Tuta

Gegen Union Berlin zeigt Eintracht Frankfurt die beste Saisonleistung. Neben der Spielfreude sticht vor allem die defensive Stabilität ins Auge. Vorstand Markus Krösche lobt das neue Zentrum, den "Schlüssel" und den, der "den Laden anschiebt".

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Die Eintracht - Das Last-Minute-Team

Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin am 28.11.2021 im Deutsche Bank Park in Frankfurt. Torjubel zum 2:1 durch Evan N Dicka (Frankfurt).
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Es ist ja eine der ältesten Fußballweisheiten, dass die Offensive zwar die Spiele gewinnt, die Defensive aber die Titel. Und auch wenn klar ist, dass es für einen solchen für Eintracht Frankfurt in dieser Saison nicht reichen wird, so trifft die alte Weisheit in abgemilderter Form dennoch auf die Hessen zu. Denn der gute Lauf der Frankfurter, der den holprigen Saisonstart gerade vergessen macht, hat seinen Ursprung in der Defensive.

Beispiel Union Berlin. Die "Eisernen" kamen mit der Empfehlung von 20 Punkten und Tabellenrang fünf nach Frankfurt, als eines der Überraschungsteams der Saison. Und hatten über 90 Minuten keine einzige echte Chance. "Man sieht, dass wir durch die Dreierkette mit Tuta, N'Dicka und Hasebe und der Doppelsechs mit Jakic und Sow ein sehr stabiles Zentrum haben", zeigte sich Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nach der Partie zufrieden.

"Wir fühlen uns wohl in diesem System"

Nachdem Eintracht-Trainer Glasner zu Saisonbeginn zwischen Dreier- und Viererkette wechselte, scheint er sich nun für die Dreierkette entschieden zu haben. Dreimal in Folge schickte Glasner zuletzt dieselbe Elf ins Spiel, Ergebnis- und Formkurve zeigen seither nach oben. "Wir fühlen uns wohl in diesem System", sagte Djibril Sow nach dem Spiel gegen Union.

Entscheidender Schachzug dabei war die Hereinnahme von Makoto Hasebe, mittlerweile 37 Jahre alt und in seinem gefühlt neunten Frühling. "Makoto ist ein extrem intelligenter Spieler, der unheimlich viel Erfahrung hat. Er schafft es, durch sein Coaching die anderen Spieler so zu steuern, dass er sich auf seine Stärken konzentrieren kann", lobte Krösche nach der Partie am Sonntag. "Fußballerisch und im Spielaufbau ist er mit der beste Spieler, den wir haben. Makoto ist ein Schlüssel für uns."

"N'Dicka hat den Laden angeschoben"

Hasebe ist dabei nicht nur einfach ein guter Fußballer, er ist einer jener Fußballer, die ihre Mitspieler besser machen. So merkt man den jungen Tuta und N'Dicka deutlich an, wenn Hasebe neben ihnen spielt. Beide Innenverteidiger wirken gefestigter und souveräner in dem Wissen, dass mit Hasebe quasi jederzeit eine Anspielstation bereitsteht.

Exemplarisch dafür die Leistung eines N'Dicka gegen Union. In der Defensive gewohnt verlässlich, schaffte es der Franzose immer wieder, sich in die Angriffe einzuschalten - und schließlich das Siegtor zu erzielen. "N'Dicka hat unheimlich große Fähigkeiten. Im Spiel nach vorne hat er sich noch einmal extrem entwickelt, seine Vorstöße das Andribbeln, seine Energie - er hat bis zum Schluss den Laden angeschoben", so Krösche. Mit den Beratern N'Dickas sei man im Austausch, der Vertrag des 22-Jährigen läuft bis 2023. Es wäre schon fast verwunderlich, sollte im Sommer nicht der eine oder andere Top-Klub anklopfen.

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Highlights: Eintracht Frankfurt - FC Union Berlin

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Ebenfalls auffällig: Auch die Doppelsechs Jakic/Sow profitiert von Hasebe. Gegen Union hatte der Japaner mit 99 Ballkontakten die meisten auf dem Feld. Er organisiert das Spiel von weiter hinten, was Sow und Jakic die Gelegenheit gibt, weiter nach vorne zu rücken - und selbst immer wieder in die gefährliche Zone zu stoßen. Sow glänzte gegen Union mit seinem ersten Ligator seit fast zwei Jahren, auch Jakic zeigt immer häufiger, dass er nicht nur Zerstörer ist, sondern richtig gut kicken kann.

Und so ist der einzige Leidtragende der aktuellen Situation Martin Hinteregger, der seinen Stammplatz in der Abwehr, auch verletzungsbedingt, erst einmal verloren hat. Ärgerlich für den Österreicher, ein Luxus für Glasner, der mit Hinteregger eine hochkarätige Alternative in der Hinterhand hat.

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