Last-Minute-Wahnsinn in der Europa League Drama in der Verlängerung: Eintracht steht im Viertelfinale

Eintracht Frankfurt steht im Viertelfinale der Europa League. Im Achtelfinal-Rückspiel gegen Real Betis erkämpfen sich die Hessen in der Verlängerung ein spätes, aber verdientes Unentschieden. Der nächste Gegner könnte ein internationaler Top-Club sein.
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Eintracht Frankfurt erreicht das Europa-League-Viertelfinale

Nächste Station: Viertelfinale. Eintracht Frankfurt ist in der Europa League in die Runde der besten acht Mannschaften eingezogen und darf damit weiterhin international auf Reisen gehen. Im Achtelfinal-Rückspiel gegen den spanischen Club Real Betis aus Sevilla erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner ein 1:1 (0:1, 0:0) nach Verlängerung. Die Tore erzielten Borja Iglesias (90.) und Guido Rodriguez, der ins eigene Netz traf (120.). Das Hinspiel vor gut einer Woche hatte Frankfurt mit 2:1 gewonnen.
Auch wenn die erste Chance des Rückspiels – ein misslungener Schussversuch von Juan Miranda (8. Spielminute) – den Gästen gehörte: Die Eintracht war von Beginn an auf Viertelfinale gepolt, in der Defensive konzentriert und in der Offensive griffig. Die besten (teils hochkarätigen) Möglichkeiten des ersten Durchgangs erspielten sich folgerichtig die Hessen.
Knauff an die Latte
Nach 14 Minuten hätte Ansgar Knauff um ein Haar zur Führung getroffen, seinen strammen Schuss lenkte Betis-Torwart Rui Silva aber irgendwie an die Latte. Noch schöner als Chance und Parade war nur der einleitende Sahne-Pass von Djibril Sow, der Knauff mit einem perfekt getimten Zuspiel durch Sevillas Viererkette im Strafraum bedient hatte.
Was sich in der Anfangsphase abzeichnete, bestätigte sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit: Den Spaniern gehörte der Ball, den Frankfurtern die Chancen. Fünf Minuten nach Knauffs Lattenkracher zog Sow selbst ab, zu zentral platziert landete sein Schuss aber in den Armen von Rui Silva.
Frankfurter Pausenführung wäre verdient gewesen
Kurz vor der Pause verzeichnete Knauff eine weitere Möglichkeit (39.). Die Eintracht, die im Vergleich zum 2:1 gegen Bochum ohne Veränderungen in der Startelf ins Match gegangen war, hätte nach 45 Minuten durchaus verdient führen können.
Weil die Gäste nach dem Seitenwechsel naturgemäß zu mehr Offensive gezwungen waren, gewann die Begegnung im zweiten Durchgang an Tempo und Attraktivität. Nun drängte auch Betis auf das 1:0, gute Chancen darauf vergaben Nabil Fekir (56.) und der eingewechselte Juanmi (65.). Beide Möglichkeiten vereitelte Frankfurts aufmerksamer Torwart Kevin Trapp.
Wieder Alu: Kostic trifft den Pfosten
Zwischendurch blieb es bei der prinzipiellen Spielanlage: Die Hessen agierten hinten konzentriert und suchten vorne weiter ihre Chancen. Eine sauber getretene Knauff-Flanke verfehlte Rafael Borré in der Mitte nur knapp (60.), ein Freistoß von Filip Kostic landete am langen Pfosten – und damit traf die Glasner-Elf zum zweiten Mal das Aluminium (63.). Ein Chancenwucher, der sich kurz vor dem Abpfiff tatsächlich noch rächen sollte.
In der 90. Minute gelang Sevilla der Ausgleich. William Carvalho eroberte den Ball auf der linken Außenbahn, Fekir leitete an den Fünfmeterraum weiter, wo sich Iglesias gegen seinen Bewacher Hinteregger durchsetzte und das Leder über die Linie drückte. 0:1 aus Sicht der Hausherren, es ging in die Verlängerung.
Hinteregger gelingt der Last-Minute-Wahnsinn
Dort hatte abermals Iglesias den Viertelfinal-Einzug für Betis auf der Stirn, sein Kopfball in der 109. Minute klatschte allerdings an die Latte. Ebenfalls per Kopf hätte der eingewechselte Gonçalo Paciência für die Eintracht treffen können (116.). Vier Minuten späte dann aber der absolute Last-Minute-Wahnsinn: Eine Freistoß-Vorlage brachte Hinteregger (später wurde der Treffer als Eigentor gewertet) zum späten und verdienten Ausgleich im Tor unter. Frankfurt steht im Viertelfinale.
Die Auslosung steht bereits am Freitag ab 13.30 Uhr an. In der nächsten Runde könnten die Hessen auf Gegner wie RB Leipzig, Atalanta Bergamo (setzte sich am Donnerstag gegen Bayer 04 Leverkusen durch) oder den FC Barcelona treffen. Auch der SC Braga und die Glasgow Rangers haben sich unter anderem fürs Viertelfinale qualifiziert. Die Eintracht darf sich auf eine weitere Highlight-Reise durch Europa freuen.
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Das Eintracht-Tor in der Reportage: "Hinteregger schädelt den rein"

Eintracht Frankfurt - Real Betis 1:1 (0:0, 0:1) n.V.
Frankfurt: Trapp, Tuta, Hinteregger, N'Dicka, Sow (104. Rode), Jakic, Knauff, Kostic, Lindström (104. Lammers), Kamada (66. Hauge), Borré (83. Paciencia)
Sevilla: Rui Silva, Sabaly, Pezzella, Bartra, Miranda (46. Juanmi), Rodriguez, Canales (67. William Carvalho) , Joaquin (67. Lainez), Fekir (111. Rodri), Aitor Ruibal, Willian Jose (79. Iglesias)
Tore: 0:1 Iglesias (90.), 1:1 Rodriguez (120./ET)
Gelbe Karten: - / Aitor Ruibal, Pezella, Juanmi
Schiedsrichter: Oliver (England)
Zuschauer: 25.000