Stürmer Randal Kolo Muani war eine positive Erscheinung am trüben Frankfurter Abend.

Spiel 1 nach Filip Kostic und dem Ende der Europapokal-Heldenreise: Bei Eintracht Frankfurt beginnt mit dem Auswärtsspiel am Samstag bei Hertha BSC eine neue Zeitrechnung. Trainer Glasner achtet auf Körper und Geist.

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Pressekonferenz: Eintracht Frankfurt vor dem Spiel bei Hertha BSC

Oliver Glasner
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Aus dem Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt wird wieder der Bundesligist Eintracht Frankfurt. "Jetzt ist endgültig Schluss", sagte Trainer Oliver Glasner vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC. Schluss mit Barcelona, Sevilla, Glasgow und Real. Das verlorene Supercup-Spiel am Mittwoch gegen Madrid soll für die Hessen das Ende der zurückliegenden Heldenreise bedeuten - vor allem in den Köpfen der Spieler. "Der totale Fokus ist auf der Bundesliga", betonte Glasner.

Und das ist auch dringend nötig. Nach dem 1:6-Auftaktdebakel gegen Bayern München stellt sich schon am 2. Spieltag die Frage: Fehlstart oder Startschuss in eine Spielzeit, die gut und gerne wieder im Europapokal enden könnte? "Wir wollen den ersten Bundesliga-Sieg feiern und nicht wieder so lange warten wie letzte Saison", plädierte Glasner naturgemäß für das erfolgreichere Szenario. Im Vorjahr, das zur Erinnerung, wurde der erste Dreier am 7. Spieltag eingefahren.

Chance für Kolo Muani?

Optimal verlief die Vorbereitung auf die Partie in der Hauptstadt freilich nicht. Noch am Donnerstag trainierte und regenerierte die Eintracht am Supercup-Spielort in Helsinki, ehe es aus dem gemäßigten finnischen Sommer zurück ins heiße Frankfurt ging. Verständlicherweise hätten sich die Hessen zudem einen Anstoßtermin am Sonntag erhofft. Weshalb die einzige deutsche Mannschaft im internationalen Einsatz in dieser Woche am Samstagnachmittag ran muss, wird wohl ein Geheimnis der Spielplan-Macher bleiben.

"Wir können es nicht ändern", entgegnete Glasner lapidar auf die höheren Mächte. Sehr wohl ändern kann und wird der Coach aber voraussichtlich sein Personal. "Es kann durchaus sein, dass der eine oder andere Neue in der Startelf stehen wird", verriet er. Noch wollte der Österreicher die abschließenden Trainingseindrücke abwarten. Wer körperlich oder geistig nach dem Real-Spiel noch nicht wieder auf der Höhe sei, werde eine Pause erhalten. Schließlich hätten sich einige Spieler auch durch gute Leistungen nach ihren Einwechselungen eine Chance verdient, so Glasner. Eine Beschreibung, die unter anderem auf Neuzugang Randal Kolo Muani zutrifft.

Glasner denkt an Systemumstellung

Keine Neuerung ist vorerst auf der linken Außenbahn vorgesehen, die nach dem nun feststehenden Abschied von Filip Kostic zu Juventus Turin von Christopher Lenz beackert werden soll. Lenz habe seine Sache gegen Madrid gut gemacht. "Wenn er sich gut fühlt, wird er wieder spielen", betonte Glasner, der bis auf die länger verletzten Aurelio Buta und Jerome Onguene aus dem Vollen schöpfen kann. Ein Neuzugang, der die Kostic-Lücke schließen soll, wird zwar kurzfristig erwartet, soll für Samstag aber noch keine Option sein: "Es wird kein neuer Spieler mit nach Berlin gehen", stellte Glasner klar.

Vieles deutet mittlerweile darauf hin, dass es sich bei dem gesuchten Neuen um Luca Pellegrini handeln wird. Der italienische Linksverteidiger soll auf Leihbasis aus Turin zur Eintracht kommen und Bestandteil des Kostic-Deals sein. Ein 1:1-Ersatz für den sehr viel offensiveren Serben ist Pellegrini aber eher nicht, weshalb Glasner künftig mit einer Umstellung auf eine defensive Viererkette liebäugelt. Nach dem Hertha-Spiel wolle er sich mit seinem Trainerteam zusammensetzen und diese Möglichkeiten besprechen, kündigte er an.

Enger Fight bei 30 Grad

Zumindest in Berlin soll es aber noch einmal die bewährte Dreierkette richten. Glasner erwartet einen "engen Fight" bei 30 Grad. Die Hertha, die sowohl den Pokal- als auch den Bundesliga-Auftakt bereits in den Sand gesetzt hat, habe trotz allem eine gute Mannschaft mit viel Qualität in ihren Reihen. Eine Niederlage können sich eigentlich beide Teams nicht erlauben.

So könnte Eintracht Frankfurt bei Hertha BSC spielen:

Die mögliche Aufstellung der Eintracht in Berlin