Djibril Sow jubelt über sein Tor gegen Leverkusen

Hinter Eintracht Frankfurt liegt ein aufregendes Halbjahr. Zeit, einen Blick zurück auf die Leistung der Spieler zu werfen.

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Heimspiel | Das sind die Eintracht-Gewinner des Jahres!

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Filip Kostic - Note 1

Sorgte mit seinem Streik zu Saisonbeginn für kurzzeitige Schnappatmung bei den Fans von Eintracht Frankfurt. Blieb dann an Bord, entschuldigte sich – und lieferte. War in der schwachen Phase zu Saisonbeginn der einzige verlässliche Scorer. Seither hat er flache Flanken gelernt, drei Tore und sechs Vorlagen machen ihn zum Topscorer. Und bei Lazio Rom dürfte sich Sportdirektor Igli Tare immer noch mit der Hand vor die Stirn schlagen, dass er im Sommer kein adäquates Angebot abgegeben hat.

Djibril Sow - Note 1

Hat einen riesigen Schritt gemacht. Ist oft die zentrale Figur im Zentrum der Eintracht, hält dank seiner Laufstärke und Zweikampfführung den Laden defensiv zusammen, denkt mittlerweile aber viel offensiver. Entsprechend wichtig für die Balance und Glasners Umschaltspiel, exemplarisch dafür sein Traumpass gegen Union Berlin oder auch seine drei Pflichtspieltore. Gerne weiter so.

Kevin Trapp - Note 1

Auch für Trapp lief der Saisonstart holprig, der Schlussmann wuchs dann beim 2:1 bei Bayern München über sich heraus, als er 20 Torschüsse teils weltklasse vereitelte. Seither ein starker Rückhalt, der den Hessen den ein oder anderen Punkt festhielt.

Evan N'Dicka - Note 1

Schaltet sich mittlerweile häufiger nach vorne ein, ein Highlight sicherlich sein später Siegtreffer zum 2:1 gegen Union Berlin. In erster Linie aber unfassbar wichtig in seinem Kerngeschäft. Und das heißt: Zweikämpfe gewinnen, Bälle ablaufen, den Laden zusammenhalten. Und da hat N'Dicka noch einmal zugelegt. Ist immer noch erst 22 Jahre alt. Und wird eines Tages, dafür braucht man kein Hellseher sein, bei einem Topklub spielen.

Jesper Lindström - Note 2+

Brauchte eine Weile, um sich an das Niveau in der Bundesliga zu gewöhnen und ein paar Muskeln draufzupacken. Beides ist ihm gelungen, spät in der Hinrunde wurde er zum Durchstarter. Ist pfeilschnell, geht ins Dribbling, versteht das Spiel, schießt Tore. Da scheint die Eintracht das nächste Top-Talent gefischt zu haben.

Kristijan Jakic - Note 2

Kam kurz vor knapp aus Zagreb, das sah nach Plan B aus. Spielte sich aber sofort in die Stammelf und ist eine absolute Verstärkung. Giftig im Zweikampf, um keine Rudelbildung verlegen. Zeigt aber auch immer wieder, dass er spielerisch kein Holzfuß ist, zuletzt mit einem wunderschönen Treffer gegen Leverkusen. Nicht zu Unrecht mittlerweile kroatischer Nationalspieler.

Rafael Borré - Note 2

Der Kolumbianer ist oft der einsamste Mensch auf dem Spielfeld, reibt sich als einzige Spitze auf. Tut das aber mit einer Arbeitseinstellung, die jedem Ackergaul gut zu Gesicht stünde. Vor dem Tor manchmal noch nicht kalt genug, kommt aber dennoch auf acht Scorerpunkte in der Liga. Immens wichtig sein Tor in der Nachspielzeit gegen Fürth. Seither läuft’s.

Daichi Kamada - Note 2-

Sorgte mit einem Interview für Aufsehen, in dem er klagte, die Fans würden ihn nicht mögen. Liegt wohl daran, dass er so viel kann, es aber immer wieder Spiele gibt, in denen er abtaucht. Dennoch von großem Wert für die Mannschaft, hat ein außergewöhnliches Gespür für Räume, wahrscheinlich der kreativste Spieler im Kader. In der Europa League oft der Highlight-Spieler, in der Liga manchmal mit zu wenig Ertrag für seine Fähigkeiten. Trotzdem quasi unersetzlich im Offensivspiel, niemand hat so viele Ideen.

Tuta - Note 2-

Zwischenzeitlich gar auf der Tribüne gelandet, dann spülte ihn eine Verletzung von Martin Hinteregger wieder in die Startelf. Dort biss er sich fest. Noch nicht mit der Souveränität seines Nebenmannes N'Dicka gesegnet, aber durchaus solide. Und: Zwei wichtige Tore gegen Leipzig und Leverkusen gehen auf sein Konto.

Makoto Hasebe - Note 2-

Weiterhin topfit, weiterhin der Kopf des Spiels, wenn man ihn lässt. Saß zu Beginn der Saison oft draußen, seit er vermehrt spielen darf, hat das Spiel mehr Struktur. Entlastet Jakic und Sow im Spielaufbau, das tut der ganzen Mannschaft gut. Wird wohl noch einmal verlängern. Warum auch nicht?

Sebastian Rode - Note 3

Arg von Knieproblemen gebeutelt, zwischenzeitlich wurde gar vom Karriereende gemunkelt. In seinen Einsätzen aber weiterhin ein Vorbild an Einsatz und Leidenschaft. Bleibt zu hoffen, dass die Knie noch eine Weile mitmachen.

Martin Hinteregger - Note 3-

Nicht die Hinrunde des Österreichers. Wirkte zu Saisonbeginn ungewohnt flatterig, dann verletzte er sich an der Schulter, spielte teils unter Schmerzen, verlor dann seinen Stammplatz. Zuletzt wieder am Start, da nagelte er diverse Mainzer Spieler über die Bande, ganz wie früher. Wird spannend zu sehen, ob er in der Rückrunde wieder der unumstrittene Stammspieler wird, der er in Frankfurt eigentlich immer war.

Goncalo Paciencia - Note 3-

War gefühlt schon weg, eine turbulente Transferphase und Schwächen der direkten Konkurrenten spülten den Portugiesen in der Stürmer-Hackordnung aber wieder nach oben. Ist nun die meiste Zeit erster Einwechselspieler, wenn vorne noch was gehen soll. Das macht er gut, traf viermal.

Timothy Chandler - Note 4+

Von vier Rechtsverteidigern im Kader, die sich alle recht ähnlich sind, die meiste Zeit die erste Wahl. Verrichtete seine Aufgaben solide, schlug eine schöne Flanke auf Daichi Kamada in der Europa League gegen Antwerpen. Ansonsten aber viel fußballerisches Graubrot.

Jens Petter Hauge - Note 4

Begann vielversprechend, traf gleich zweimal, dann wurde es ein wenig ruhig um den Norweger. Braucht anscheinend noch Zeit für die Umstellung auf die Bundesliga, wirkt oft ein wenig überhastet, wenn er reinkommt. Aber er ist ja noch jung.

Almamy Toure - Note 4

Ein Rätsel, warum der begabteste der vier Rechtsverteidiger im Kader nicht längst unumstrittener Stammspieler ist. Zu oft zu schludrig, schade. Zudem immer wieder mit Verletzungsproblemen.

Stefan Ilsanker - Note 4

Beim Überraschungssieg gegen Bayern München warf er sich in jeden Zweikampf und lieferte ab. Ansonsten viele späte Einwechslungen, um Siege über die Zeit zu bringen. Ist da, wenn man ihn braucht. Das ist allerdings nicht allzu oft.

Christopher Lenz - Note 4

Der einzige gelernte Linksverteidiger im Kader, fiel aber schnell mit einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung aus. Machte deswegen nur sechs Spiele, schaunmermal, was die Rückrunde bringt.

Aymen Barkok - Note 4-

Hat so viel Potential, aber der Durchbruch will einfach nicht gelingen. Hat sich seine Verspieltheit, die ihn zu Beginn seiner Karriere auszeichnete, kaum bewahrt, ist im Gegenzug allerdings auch nicht seriös geworden. Was bleibt dann noch? Vertrag läuft aus.

Danny da Costa - Note 4-

Eine gute Partie, beim 5:2 gegen Leverkusen ahnte man den alten Danny da Costa. Ansonsten ist es ein Rätsel, warum er nicht mehr zu alter Leistung findet. Auch sein Vertrag läuft aus.

Ajdin Hrustic - Note 4-

Noch so ein Gewinner der Vorbereitung. Für einen Stammplatz reichte es dann aber nie. Zuletzt ein schöner Schuss an die Latte gegen Mainz, ansonsten pendelte der Australier zwischen Bank und Tribüne. Angesichts überschaubarer Leistungen auch nachvollziehbar. Könnte den Verein im Winter verlassen.

Ragnar Ache - Note 4-

Pendelt ebenfalls zumeist zwischen Bank und Tribüne, bei seinen Kurzeinsätzen ohne großen Impact. Ist noch jung, aber vielleicht wäre eine Leihe nicht die schlechteste Idee.

Erik Durm - Note 4-

Zu Saisonbeginn gesetzt, dann teils nur noch auf der Tribüne. Komplett unauffällige Saison des Weltmeisters.

Sam Lammers - Note 5

Wunderschönes Tor gegen Wolfsburg, da deutete der Leihspieler seine gute Technik an. Allein: dabei blieb’s. In den Spielen oft unsichtbar, fahrig, ungefährlich. Wird sich in der Rückrunde strecken müssen, sonst geht er als großes Missverständnis in die Klubhistorie ein.