Hinspiel gegen West Ham Der Eintracht-Plan, um "etwas Unglaubliches" zu schaffen
Vor dem Hinspiel gegen West Ham United ist rund um Eintracht Frankfurt die Freude, Anspannung und Euphorie zu spüren. Kurz: Es kribbelt. Bereits in London soll der Grundstein für den Weg nach Sevilla gelegt werden.
Es kribbelt bei Eintracht Frankfurt. Das ist in London einen Tag vor dem Halbfinal-Hinspiel (ab 21 Uhr im hr-iNFO-Audio-Stream) an allen Ecken und Enden zu spüren. Zwei Spiele gegen West Ham United, ein guter Ausgang und die Hessen, das ist immer noch schwer zu glauben, dürfen in Sevilla tatsächlich um den Titel der Europa League spielen. Zurückhaltung gibt es nicht mehr, ab jetzt zählt nur noch das große Ziel. "Für solche Spiele hat man angefangen, Fußball zu spielen. Kein Spieler braucht dafür eine Extra-Motivation", betonte Djibril Sow vor der Partie im ehemaligen Londoner Olympiastadion. "Wir haben die Chance, in diesem Jahr etwas Unglaubliches zu erreichen."
Ein Halbfinal-Aus ist bei der Eintracht also definitiv nicht vorgesehen. Das Problem dabei: Der Gegner, der Tabellensiebte der Premier League, ist unangenehm, richtig, richtig unangenehm. "West Ham ist eine gefährliche und physische Mannschaft", berichtete Trainer Oliver Glasner über die Hammers. "Sie werden in ihrem Stadion versuchen, uns unter Druck zu setzen und mit hoher Intensität in das Spiel zu gehen." Sein Kurz-Fazit: "Das wird schon knackig werden."
"West Ham ist unangenehm, aber auch wir sind unangenehm"
Der Eintracht-Plan gegen das Team von Trainer David Moyes: dagegenhalten. Genauso hohe Intensität, genauso viel Druck, genauso physisch und genauso gefährlich. "Die Spieler haben morgen sehr ähnliche Aufgaben zu erfüllen", benannte es Glasner. "West Ham ist unangenehm, aber auch wir sind sehr unangenehm zu bespielen." Und Sow kündigt bereits an: "Wir können so ein Spiel auch." Dass das keine leeren Worte sind, haben die Frankfurter in dieser Europa-League-Saison schon mehr als einmal bewiesen. Das große Barcelona kann davon berichten.
Wie aber schon in Barcelona muss Glasner auch in London Umstellungen an seiner Erfolgself vornehmen. Evan N'Dicka und Kristijan Jakic fallen wegen einer Sperre aus, können in London nur von der Tribüne aus die Daumen drücken. Während Jakic durch Rückkehrer Sow ersetzt werden dürfte, sieht die Sache bei N'Dicka schon komplizierter aus. Glasner könnte Makoto Hasebe auf die Libero-Position stellen und Martin Hinteregger nach links beordern oder er lässt Almamy Touré auf der N'Dicka-Position spielen. Beide Varianten bergen aber auch ein Risiko.
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Wer ersetzt N'Dicka?
Spielt Hinteregger links, fehlt er in der Zentrale, um dort in den Infight mit West-Ham-Stürmer Michail Antonio zu gehen. Spielt Touré, dürfte der Spielaufbau mit einem Rechtsfuß auf der N'Dicka-Position nicht ganz zu flüssig laufen. Glasner muss sich entscheiden, wollte am Mittwoch aber keinen konkreten Einblick in seine Überlegungen geben. Er verriet nur: "Wir haben uns intensiv mit West Ham beschäftigt und haben das eine oder andere taktisch trainiert."
Beim Gegner-Studium konnte Glasner am Sonntag, als West Ham knapp gegen Chelsea verlor, aber nur teilweise etwas mitnehmen. Moyes schonte ein halbes Dutzend Stammkräfte und ließ sich kaum in die Karten blicken. Was Glasner aber erkannte, war: "West Ham ist sehr kompakt. Auch Chelsea hat lange gebraucht, um sich Chancen zu erspielen. Sie sind physisch sehr stark und bei Standards sehr gefährlich."
"Wir werden auf Sieg spielen"
Was das Spiel gegen Chelsea aber auch zeigte: West Ham nimmt die Eintracht richtig ernst. Und ist genauso motiviert, ins Finale einzuziehen wie die Hessen. "Das wird ein richtig heißes Duell werden", schloss Glasner daher auch seine Analyse ab. Und am besten wird es ein Duell, nach dessen Ende die Eintracht dem Traum, etwas "Unglaubliches zu schaffen", einen weiteren Schritt nähergekommen ist. Glasners Ziel für diese Partie passt jedenfalls genau zu diesem Wunsch: "Wir werden auf Sieg spielen."
So könnte die Eintracht gegen West Ham spielen: