Makoto Hasebe gegen Union Berlin

Makoto Hasebe hat die große Sorge, dass die Bundesliga bald wieder vor leeren Rängen spielt. Die Stimmung ohne Fans sei eine Katastrophe, findet der Japaner von Eintracht Frankfurt. Über seine Zukunft sowie seine Rolle gegen Hoffenheim macht er sich auch Gedanken.

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Hasebe: "Ohne Fans ist die Atmoshäre eine Katastrophe"

Makoto Hasebe Eintracht Frankfurt
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Makoto Hasebe hat in seinen 20 Jahren als Fußballprofi schon vieles mitgemacht. Doch eines fand der Japaner richtig schlimm: Die Zeit ohne Zuschauer, als die Bundesliga 2020 und 2021 wegen Corona vor leeren Rängen spielte. "Die Atmosphäre war eine totale Katastrophe", erinnerte sich Hasebe am Mittwoch nach dem Mannschaftstraining. Nun geht bei den Spielern die Angst um, dass - möglicherweise schon nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Donnerstag - alles wieder so kommt. "Das würde uns sehr weh tun."

Nach Meinung von Hasebe hätte die Mannschaft im vergangenen Spiel gegen Union Berlin ohne die Unterstützung der Fans das entscheidende Tor in der Nachspielzeit vielleicht nicht gemacht. "Wir brauchen unsere Fans, deswegen bleiben die Zuschauer hoffentlich, aber das entscheidet natürlich die Politik."

Rotiert Hasebe wieder auf die Bank?

Ob Hasebe am Samstag (15.30 Uhr) im Spiel bei der TSG Hoffenheim wieder in der Eintracht-Startelf steht, entscheidet nicht die Politik, sondern Trainer Oliver Glasner. Nach den Entscheidungen von Glasner in den vergangenen Wochen dürfte der Japaner eigentlich nicht spielen. Im Oktober hatte der bald 38-Jährige drei Spiele hintereinander über 90 Minuten gemacht, um dann zweimal gegen Leipzig und Fürth gar nicht zum Einsatz zu kommen. Danach, Ende November, wieder drei Spiele in acht Tagen, jeweils über die volle Distanz.

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Die Eintracht - Das Last-Minute-Team

Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin am 28.11.2021 im Deutsche Bank Park in Frankfurt. Torjubel zum 2:1 durch Evan N Dicka (Frankfurt).
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Droht jetzt wieder die Bank? Nein, hofft Hasebe. Vor dem Spiel gegen Union Berlin habe er gedacht, dass der Trainer vielleicht Martin Hinteregger oder Stefan Ilsanker im Abwehrzentrum spielen lasse. Doch es kam anders. "Der Trainer hat sich für mich entschieden und dann wollte ich ihm unbedingt das Vertrauen zurückgeben." Mit Erfolg. Hasebe machte gegen Union ein starkes Spiel.

Ob er denn nun fit sei für das Spiel in Hoffenheim, wurde Hasebe gefragt. Da musste der Japaner grinsen. Dieses schelmische Grinsen, das er immer dann zeigt, wenn er sich seiner Sache eigentlich ziemlich sicher ist: "Ich fühle mich sehr gut. Ich habe drei Spiele in acht Tagen geschafft. Warum nicht?" Eine Gegenfrage als Antwort, die keine Zweifel zulässt: Hasebe will in Sinsheim wieder ran. Wenn ihn der Trainer denn lässt.

Rätselraten um die Zukunft von Hasebe

Wie geht es langfristig weiter mit Hasebe? Zuletzt machte er zusammen vielen ehemaligen Bundesliga- und Nationalspielern einen Trainerlehrgang beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Doch noch ist nichts entschieden. Durch seine vielen guten Leistungen in der Europa League und vor allem in der Bundesliga steht Hasebe wieder im Rampenlicht - als Spieler.

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Highlights: Eintracht Frankfurt - FC Union Berlin

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Das Ansinnen der Eintracht-Verantwortlichen zu Saisonbeginn, auf dem Posten des Abwehrchefs eine Verjüngungskur durchzuführen, wurde auch wegen der überragenden Auftritte des Japaners einstweilen verschoben. Doch Hasebe weiß mit dem aktuellen Lob der Öffentlichkeit und der Eintracht-Macher umzugehen: "Ich bleibe immer bescheiden. Im Fußball geht es schnell hoch und runter."

Etwaige Verhandlungen über eine mögliche, abermalige Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrages von Hasebe gebe es noch nicht. "Das ist zu früh. Vielleicht ja im April oder Mai. Ich bin sehr gespannt." Schließlich müsste ja auch die Eintracht wollen. Im Sinne eines Verjüngungsprozesses in der Abwehr wäre eine Verlängerung des Vertrages von Hasebe sicher nicht ratsam, trotzdem zeigt der Japaner derzeit Leistungen, die ein gutes Bewerbungsschreiben sind.

Jetzt ein Dreier gegen Hoffenheim

Hasebe drängt sich auf. Auch im Training. Auch am Mittwoch. Der Älteste war der Erste. Fünf Minuten vor Trainingsbeginn, als von den anderen Spielern weit und breit noch nichts zu sehen war, stand der 37-Jährige schon auf dem Platz. Mit seinem Landsmann Daichi Kamada spielte Hasebe den Ball aus kurzer Distanz hin und her. Im Trainingsspiel glänzte der Japaner wieder durch seine Übersicht.

Eine Empfehlung für einen Startelf-Einsatz bei der TSG Hoffenheim. "Die haben vorne richtig gute Spieler, das wird ein schweres Spiel. Aber wenn wir unsere Spielidee zeigen, dann können wir dort drei Punkte holen." Sprachs und trabte in Richtung der Spielerkabinen. Als letzter Spieler versteht sich.

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