Oliver Glasner

Mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Union Berlin endet für Eintracht Frankfurt die bundesligafreie Zeit. Beide Trainer stellen die Fans auf viel Action in den Strafräumen ein. Alles Wichtige zum Spiel.

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Eintracht gegen Union: die Pressekonferenz vor dem Spiel

Oliver Glasner
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Die Länderspielpause ist vorbei, die Fußball-Bundesliga ruft: Eintracht Frankfurt empfängt am achten Spieltag Überraschungs-Tabellenführer Union Berlin. Anpfiff am Samstag ist um 15.30 Uhr.

Die Ausgangslage

Die pflichtspielfreie Zeit hat der Eintracht gutgetan. Klar, ganze zehn Profis waren mit ihren Nationalmannschaften auf teils anstrengender Länderspielreise – die dort verbuchten Erfolgserlebnisse dürften sich aber positiv auf das Selbstvertrauen auswirken. Rafael Borré zum Beispiel glänzte für Kolumbien als Torschütze und Vorbereiter, Daichi Kamada bestätigte seine gute Form im Dress der Japaner und Hrvoje Smolčić qualifizierte sich mit der kroatischen U21-Auswahl für die EM-Endrunde. Die daheimgebliebenen Spieler um Mario Götze, Lucas Alario oder Makoto Hasebe konnten es dafür im Training etwas ruhiger angehen lassen, bei Bedarf aber auch einen Gang höherschalten.

Dieser Mix aus An- und Entspannung könnte sich im Kräftemessen mit dem 1. FC Union noch als sehr wertvoll erweisen. Gegen den überraschenden Bundesliga-Spitzenreiter dürfte es einen gleichermaßen ausgeruhten wie fokussierten Kader brauchen. Von ihren bislang sieben Ligaspielen haben die Hauptstädter fünf gewonnen und keines verloren, einzig in Mainz (0:0) und gegen den FC Bayern (1:1) gab es Punkteteilungen. Mit erst vier Gegentoren stellen die Berliner zudem die beste Defensive. Auf Kamada und Co. wartet also viel Arbeit.

Das Personal

Frankfurts Defensiv-Allrounder Kristijan Jakic droht wegen einer Entzündung in der Hüfte auszufallen. Hinter dem Einsatz des 25-Jährigen stehe ein großes Fragezeichen, da er knapp zwei Wochen nicht trainiert habe, wie Trainer Oliver Glasner sagte. Weiterhin nicht zur Verfügung steht Rechtsverteidiger Almamy Touré, der zuletzt verletzte Franzose fällt wegen eines Infekts aus. Dafür sind die Linksverteidiger Luca Pellegrini und Christopher Lenz wieder ins Training zurückgekehrt.

So könnte die Eintracht spielen:

Aufstellung Eintracht Union

Auf der Gegenseite kann Union-Trainer Urs Fischer fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den noch angeschlagenen Kevin Möhwald stehen alle Spieler zur Verfügung.

So könnte Union Berlin spielen: Rönnow - Baumgartl, Knoche, Diogo Leite - Trimmel, R. Khedira, Ryerson - Thorsby, Haberer - Jordan, Becker

Das sagen die Trainer

Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt): "Union besteht aus einer sehr klug und clever zusammengestellten Mannschaft. Mit Urs Fischer haben sie einen großartigen Trainer und eine klare Handschrift im Spiel. Sie sind sehr kompakt, haben den zweitwenigsten Ballbesitz sowie die zweitniedrigste Passquote der Liga, aber die zweitmeisten Tore erzielt. Wir haben die drittbeste Offensive, das könnte ein Offensivspektakel werden."

Urs Fischer (Union Berlin): "Die Eintracht ist momentan in einer guten Verfassung. Sie haben drei der letzten vier Spiele gewonnen, ihre Offensive ist aktuell sehr gut drauf und trifft oft. Auch haben sie eine interessante Mischung aus Erfahrung, Geschwindigkeit und individuellen Fähigkeiten, bei der wir gut aufpassen müssen."

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Sollte Christopher Lenz noch rechtzeitig ins Training zurückgekehrt sein und seinen Rückstand aufgeholt haben, könnte es für den Frankfurter ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben. Der Flügelspieler, seit 2021 in Diensten der Hessen, war zuvor in 72 Partien für Union Berlin im Einsatz. Außerdem wird auch FCU-Torwart Frederik Rönnow (zwischen 2018 und 2021 mit Unterbrechung für die Hessen aktiv) im Stadtwald auf altbekannte Gesichter treffen.

Aufseiten der Berliner muss an dieser Stelle zudem natürlich Sheraldo Becker erwähnt werden. Der Angreifer hat in den bisherigen sieben Spielen nicht nur vier Treffer vorbereitet, sondern vor allem auch sechs Stück selbst erzielt. Das macht aktuell Rang eins in der Torjägerliste für den 27-Jährigen, der in der Liga im Schnitt alle 87 Minuten netzt. Es dürfte also nicht nur für die Offensive der Eintracht ein arbeitsreicher Nachmittag werden.

Die Statistik des Spiels

Dass das Aufeinandertreffen zwischen Frankfurt und Union ein hohes Maß an Spektakel-Potenzial besitzt, lässt sich auch anhand weiterer Zahlen erahnen. Wichtigste Info aus Sicht der Eintracht: In Sachen Abschluss-Effizienz sind die Köpenicker das beste Team der Liga, auch wenn Meister Bayern München bislang öfter traf (19 Mal) als der FCU (15 Mal).

Besonders auffällig: In diesem Match treffen die beiden Teams mit den meisten Weitschuss-Toren dieser Saison aufeinander (Eintracht vier, Berlin drei). In anderen Branchen würde man spätestens jetzt sagen: Let the show begin.