Die Fans von Sporting Lissabon feiern ihre Mannschaft

Sporting Lissabon ist nicht nur in Portugal eine Institution, sondern in Europa. Die Portugiesen sammeln Titel wie sonst nur Barcelona. In Sachen Weltfußballer kann den Leões kein Verein das Wasser reichen.

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Champions League: Kribbeln vor dem Auftakt | hessenschau Sport vom 06.09.2022

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Eintracht Frankfurt bestreitet am Mittwoch (18.45 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Spiel in der Champions League. Zu Gast in Hessen ist dann Sporting Lissabon. Hier gibt es den Gegner-Check.

Der Verein

Der Sporting Clube de Portugal, wie er offiziell heißt, ist einer der größten Vereine der Welt. In Portugal ist der 1906 gegründete Club als Sporting CP oder als die Leões (Löwen) bekannt und gehört zu den "großen Drei" des Landes. Rein auf den Fußball bezogen sind die Löwen hinter Rekordmeister Benfica Lissabon und dem FC Porto anzusiedeln. Aber es ist klar, dass es an dieser Stelle ein Aber gibt.

Betrachtet man Sporting als Sportverein für Fußball, Handball, Volleyball, Tauchen und was noch so alles angeboten wird, dann kann dem ersten Champions-League-Gegner der Eintracht in Europa nur der FC Barcelona das Wasser reichen. Sporting CP ist der zweiterfolgreichste Sportverein der Welt. Im heimischen Estádio José Alvalade XXI sind mehr als 16.000 (!) Pokale und Trophäen ausgestellt. Immerhin 50 davon entfallen auf den Fußball, wenn man die Stadtmeisterschaften, den iberischen Pokal und andere weniger bekannte Trophäen und Wettbewerbe nicht mitzählt.

Außer Titel sammeln können die Portugiesen aber noch etwas richtig gut: Talente ausbilden. Cristiano Ronaldo, Nani, Luis Figo, João Moutinho und Ricardo Quaresma, um nur mal ein paar zu nennen, entspringen allesamt der Sporting-Schule. Mit Figo und Ronaldo hat die Nachwuchsakademie der Löwen gleich zwei Weltfußballer hervorgebracht. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber lassen Sie uns das mal in Relation setzen: Kein anderer Verein der Welt kann das von sich behaupten.

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Live: Eintracht Frankfurt gegen Sporting Lissabon

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Die Mannschaft

Die großen Namen sucht man in der aktuellen Mannschaft vergeblich. In Deutschland wirklich bekannt dürfte immerhin Verteidiger Jeremiah St. Juste sein. Der Niederländer kickte noch bis zum Sommer beim FSV Mainz 05.

Dass die Stars im Lissabonner Kader fehlen, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass die Portugiesen im Sommer einige Top-Spieler ziehen lassen mussten. Mit Matheus Nunes wechselte ein Nationalspieler für 45 Millionen Euro zu den Wolverhampton Wanderers. Nationalspieler Nummer zwei, Nuno Mendes, verdient seine Brötchen jetzt bei Paris Saint-Germain. Die Franzosen haben sich den Linksverteidiger rund 38 Millionen Euro kosten lassen. João Palhinha, ebenfalls Nationalspieler, wurde zudem für rund 20 Millionen Euro an den FC Fulham veräußert.

Das zeigt zweierlei: Sporting setzt weiterhin stark auf nationale Talente, kann diese aber bei entsprechenden Angeboten von reicheren Vereinen nicht halten. Folglich tummeln sich viele junge Spieler im Kader der Hauptstädter. Nur ganz hinten, im Tor und in der Abwehr, setzen die Portugiesen auf Erfahrung. Der spanische Torhüter Adan Antonio (35), Verteidiger Luis Neto (34) und sein griechischer Nebenmann Sebastian Coates (31) sind die einzigen drei Ü30-Spieler und sollen dem jungen Haufen Stabilität verleihen.

Der Trainer

Auch auf der Trainerposition setzen sie bei Sporting CP auf den Nachwuchs. Rúben Amorim hat gerade einmal 37 Lenze auf dem Buckel, leitet die Lissabonner Geschicke aber bereits seit zweieinhalb Jahren. Der Ex-Profi verdiente sich seine Meriten zunächst in der dritten Liga, übernahm dort die zweite Mannschaft von Sporting Braga und wurde 2019 zum Cheftrainer befördert. Dort gewann Amorim den Ligapokal und wurde nur kurz darauf für 10 Millionen Euro von Sporting Lissabon verpflichtet.

Ganz schön viel Geld, das sich aber bezahlt machen sollte: Amorim gewann mit dem Club 2020/21 nicht nur den Pokal, er führte ihn auch zur ersten Meisterschaft seit 2002. In der vergangenen Saison reichte es immerhin für Platz zwei.

Der 37-Jährige bevorzugt wie alle Champions-League-Gegner der Eintracht ein 3-4-3-System. Der Start in die neue Saison verlief allerdings noch etwas holprig. Zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlage sprechen für eine ausgeglichene Bilanz. In Portugal reichen sieben Punkte, acht Tore und ebenso viele Gegentore bislang zu Rang neun. Die Generalprobe in Estoril gewannen die Grün-Weißen am Freitag mit 2:0.

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