Wer darf gegen Bayern ran? "Nur positive Gedanken": Glasner trotzt dem Aufstellungs-Stress
Den FC Magdeburg überrollte Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal mit einer extrem offensiven Aufstellung. Gegen Bayern München dürfte es bei den Hessen defensiver werden. Fragt sich nur: Wen tauscht Coach Oliver Glasner aus? Und ändert er auch das System?
Daichi Kamada, Filip Kostic, Mario Götze, Jesper Lindström - oder doch Djibril Sow? Es war am Montagabend beim Erstrunden-Sieg im DFB-Pokal von Eintracht Frankfurt in Magdeburg gar nicht so leicht, einen Spieler hervorzuheben. Die Hessen spielten teils höchst ansehnlichen Fußball, ließen dem Zweitligisten keine Chance und zogen verdient in die zweite Runde ein. All die eben genannten Spieler sind aber vor allem offensiv denkende Akteure. Und am Freitag wartet nicht Magdeburg auf die Eintracht - sondern München. Was auch bedeutet: Mehr Defensive wird gefordert sein. Sprich: anderes Personal.
Da bleibt die Frage, wen Coach Oliver Glasner aus dieser harmonierenden Offensive rausnehmen soll. Leistungstechnisch hätte es niemand verdient, soviel steht fest. Da könnte so mancher Bauchschmerzen bekommen, müsste er eine solche Entscheidung fällen. Glasner sieht das anders - und freut sich fast auf das Personal-Rumgeschacher.
Glasner: "Ich muss nicht grübeln"
"Ich habe viele positive Gedanken", berichtete der Österreicher am Mittwoch. "Ich muss nicht grübeln, wen ich aufstelle. Viele Spieler sind jetzt schon sehr gut in Form." Was freilich stimmt. Dass trotz der vielen positiven Gedanken auch ein wenig Gehirnschmalz notwendig sein wird, ist auch dem Eintracht-Coach bewusst. "Wir setzen uns nachher noch zusammen und lassen die Köpfe rauchen. Am Freitag wird dann in Sachen Aufstellung weißer Rauch aufsteigen."
Glasner hatte auch schon vor dem Spiel in Magdeburg betont, dass die richtige Aufstellung gegen den FCM nicht unbedingt die beste Aufstellung gegen München oder Madrid sein müsse. Anderer Gegner, andere Herausforderung, andere Aufstellung. Das gilt ganz besonders an diesem Freitag (20.30 Uhr) gegen den Rekordmeister. "Das wird eine sehr knifflige Aufgabe", betonte Glasner.
Rode und Jakic sind Optionen
Der Österreicher denkt daher nicht nur an neues Personal - Sebastian Rode und Kristija Jakic drängen sich als lauf- und zweikampfstarke Sechser auf - sondern auch an ein neues System. Ein 3-5-2 sei auch eine Option, kündigte Glasner bereits vor der Partie an. Doppeltorschütze Kamada könnte dann aus der Startelf purzeln, selbst der gegen Magdeburg äußerst spielfreudige Götze hat gegen die Bayern keinen Stammplatz sicher.
Das Gute aus hessischer Sicht ist dann: Von der Bank kommt eine enorme Qualität. Die Zeiten, in denen die Eintracht einen qualitativen Einbruch bei Auswechslungen erleiden musste, sind definitiv vorbei. Und auch deswegen werden die Töne aus Frankfurt forscher. "Wir wollen den Bayern einen richtigen Fight liefern", erklärte Glasner. Warum nicht da weitermachen, wo man in der vergangenen Saison aufgehört hat?
"Wir haben noch ein paar Mängel entdeckt"
Aber auch wenn die Hessen weiter auf der Hype-Welle reiten, forsche Töne senden, mit Luxus-Problemen in Sachen Aufstellung kämpfen und vor Selbstvertrauen nur so strotzen, hat Trainer Glasner auch etwas auszusetzen. "Das Magdeburg-Spiel hat uns gut getan. Aber: Wir haben auch dort zu viel zugelassen. Wir haben noch ein paar Mängel entdeckt." Diese sollen gegen die Bayern behoben werden. Mit welcher Aufstellung das der Fall sein soll, wird sich am Freitag zeigen. Wenn dann weißer Rauch aufgestiegen ist.
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So könnte die Eintracht gegen Bayern spielen: