Eintracht-Trainer Oliver Glasner

Bei Eintracht Frankfurt kehren einige Spieler angeschlagen von ihren Nationalmannschaften zurück. Trainer Oliver Glasner steht vor einer schwierigen Aufgabe - und verteidigt seine Jungs gegen Kritik.

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Die komplette Eintracht-PK vor dem Spiel gegen Bochum

Glasner bei PK
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Ein Freitagabendspiel (20.30 Uhr) unter Flutlicht gegen den VfL Bochum - das klingt eigentlich wie der Traum aller Fußballromantiker. Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner passt die Terminierung der Partie allerdings weniger in den Kram. "Ich hätte es mir nicht gewünscht nach der Länderspielpause", sagte er am Mittwoch auf der Pressekonferenz.

Denn vor allem aus seiner Offensive waren zahlreiche Spieler unterwegs, erst im Laufe des heutigen Mittwochs werden alle in Frankfurt zurückerwartet. Besonders bei Rafael Borré und Daichi Kamada, die sich am Dienstag noch in Japan im direkten Duell gegenüberstanden, dürfte auch noch der Faktor Jetlag eine Rolle spielen. "Wir hoffen, dass keine Verletzungen mehr dazukommen", so Glasner.

Smolcic und Alidou kommen angeschlagen zurück

Denn angeschlagene Spieler hat die Eintracht aktuell genug: Hrvoje Smolcic musste bei seinem Einsatz für Kroatien verletzt raus, ein MRT am Mittwochnachmittag soll die Schwere seiner Verletzung klären. "Er hat Schmerzen beim Gehen", beschrieb es sein Coach. Faride Alidou war bei der deutschen U21-Nationalmannschaft leicht umgeknickt. Christopher Lenz, der zuletzt angeschlagen war, soll im Abschlusstraining am Donnerstag dabei sein. Bei Almamy Touré, der sich im Test gegen Fürth erneut verletzte, rechnet Glasner zwar mit einer schnellen Rückkehr, "aber nicht am Freitag". Auch Junior Dina Ebimbe ist nach seiner langen Ausfallzeit noch kein Kandidat für die Startelf.

Hoffnung auf einen Einsatz gibt es dagegen bei Djibril Sow, der die Schweizer Nationalmannschaft mit leichten muskulären Problemen vorzeitig verlassen musste. Dennoch muss Glasner vor allem in der Defensive puzzeln, zu allem Überfluss ist mit Tuta nämlich ein etatmäßiger Verteidiger gesperrt. So dürfte es auf Makoto Hasebe als Abwehrchef hinauslaufen, obwohl dieser in der Länderspielpause zwischenzeitlich zu Promo-Zwecken in Japan weilte. In der Offensive gibt es kaum eine Alternative zum weitgereisten Borré sowie Mario Götze, der in der deutschen Nationalmannschaft zumindest etwas Spielzeit sammeln konnte. "Ich werde mich mit ihnen unterhalten, wie sie sich fühlen. Aber gerade Rafa brennt auf jeden Einsatz und wird immer alles geben, was er hat", sagte Glasner über seine Herangehensweise.

Glasner verteidigt Team gegen Kritik

Keine einfache Ausgangslage, um das Ruder nach vier sieglosen Bundesliga-Spielen herumzureißen. Glasner, der nach der Niederlage in Berlin dünnhäutig wirkte und seine Defensive öffentlich kritisierte ("Ich habe mich nicht entschuldigt dafür. Ich habe niemanden persönlich angegriffen."), stellte sich in der Pressekonferenz am Mittwoch vor seine Mannschaft und wischte Fragen der Journalisten nach der aktuellen Formdelle weg. "Die Jungs performen", sagte er. Und ergänzte mit Blick auf den formschwachen Daichi Kamada: "Über die Saison reguliert sich das halt manchmal. Reinzuinterpretieren, dass er mit dem Kopf woanders ist, da mache ich nicht mit."

Gegner Bochum erwartet Glasner "körperbetont und mit vielen schnellen Bällen in die Spitze". "Es wird eine Challenge, klar", so der Eintracht-Trainer. Sein Gegenüber Thomas Letsch haderte übrigens ebenfalls mit der Ansetzung - der VfL stellte fünf Nationalspieler ab. "Es ist nicht ideal für uns. Es ist nicht ideal für die Eintracht. Aber wir haben keinen Einfluss darauf, deshalb nehme ich es, wie es ist", so Letsch.

Aufstellung SGE